In Kasachstan macht gegenwärtig ein Begriff Karriere. „Cluster“ heißt er, man hört ihn auf vielen Konferenzen, in Beratungen, und in der Zeitung liest man ihn unentwegt. Nicht immer scheint klar, was mit diesem Begriff eigentlich gemeint ist.
In Kasachstan macht gegenwärtig ein Begriff Karriere. „Cluster“ heißt er, man hört ihn auf vielen Konferenzen, in Beratungen, und in der Zeitung liest man ihn unentwegt. Nicht immer scheint klar, was mit diesem Begriff eigentlich gemeint ist.
Was sind nun eigentlich diese ominösen Cluster. Man kann sie einfach definieren als „geografisch nahe beieinander liegende, miteinander verbundene Unternehmen und Instituionen aus einer bestimmten Branche“. Es geht also, vereinfacht gesagt, um eine lose, informelle, vor allem aber freiwillige Zusammenarbeit von Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen (zum Beispiel Universitäten) zur Schaffung bzw. Nutzung gemeinsamen Know hows in irgendeinem Bereich wirtschaftlichen Tuns. Dabei arbeiten Unternehmen zusammen, die auf den Märkten durchaus miteinander konkurrieren, die aber wissen, dass sie alleine keine Chance haben, ihr Know how im notwendigen Maße auszuweiten. In der Regel sind fünf bis 20 Unternehmen in einem solchen Cluster tätig, meist um einen besonders aktiven Manager oder eine Forschungseinrichtung geschart. Beispiele sind die Biotechnologiecluster in München, die Videospielecluster in Schottland oder die Cluster für Autoteilezulieferungen in der Steiermark in Österreich.
Der Staat fördert selektiv solche informellen Strukturen durch Führungsseminare, Weiterbildungsveranstaltungen, Gestaltung von Datenbanken und Beratung. Keinesfalls schafft der Staat solche Cluster von oben oder mischt sich in ihre Tätigkeit ein. Das ist nach europäischen Erfahrungen meist der Tod der guten Idee. Und das ganz einfach deshalb, weil nun mal ein täglich mit seinen konkreten Problemen konfrontierter Unternehmer mögliche Partner für deren Lösung besser orten kann als ein Beamter.