In einer feierlichen Zeremonie eröffnete der Dekan der Fakultät für Internationale Beziehungen, Prof. Karimzhan Shakirov, am 5. Juni das neue Center for German Studies (CGS) an der Kasachischen Nationalen Universität „Al-Farabi“.
Die Gründung des neuen Center for German Studies als „Deutsches Zentrum“ ist für Prof. Shakirov nicht nur Ausdruck der engen Bildungszusammenarbeit zwischen Kasachstan und Deutschland, sondern auch eine hervorragende Möglichkeit für die Studenten, sich mit der deutschen Sprache und Kultur zu beschäftigen. Die Ausrichtung der Lehre auf Deutschland und deutschsprachige Länder habe es schon vor der Errichtung des Deutschen Zentrums an der Fakultät gegeben, betonte Shakirov. Strukturell ist das Center for German Studies der Fakultät für Internationale Beziehungen untergeordnet, stellt aber zugleich eine Institutionalisierung der Studien für Deutschland und deutschsprachige Länder dar.
„Es lohnt sich für junge Leute in Kasachstan, sich mit der deutschen Sprache und Kultur zu befassen“, mit diesen Worten begrüßte Dr. Gerold Amelung, der Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland, zahlreiche deutsche Kulturmittler-Organisationen, Ehrengäste und Studierende zur Einweihung des Deutschen Zentrums.
Gerade vor dem Hintergrund rückläufiger Deutschlerner-Zahlen in Kasachstan und dem derzeitigen Status von Deutsch als zweiter Fremdsprache sei die Initiative der Fakultät für Internationale Beziehungen sehr wichtig, ein Deutsches Zentrum zu gründen.
Junge Menschen hätten die Möglichkeit, schätzte Dr. Amelung ein, ihre Sprachkenntnisse und ihr Wissen über die deutsche Kultur, Politik und Gesellschaft zur Verbesserung ihrer beruflichen Chancen zu nutzen.
Kasachstan sei der wichtigste Partner Deutschlands in Zentralasien. Damit sei die Gründung des Zentrums für Deutschlandstudien an der KasNU „Al-Farabi“ auch im Interesse der Bundesrepublik Deutschland, führte der Generalkonsul aus. Beide Länder könnten von einem Ausbau der guten Zusammenarbeit profitieren. In dieser Kooperation liege noch ein großes Potential, welches umfassend genutzt werden sollte. Gute deutsche Sprachkenntnisse trügen zudem zur Förderung der deutsch-kasachischen Beziehungen bei.
Dr. Amelung wies darauf hin, dass die Gründung des neuen Zentrums vor allem dem unermüdlichen Einsatz der Direktorin des Center for German Studies, Prof. Mara Gubaidullina, zu verdanken sei, und er dankte auch dem Dekan, Prof. Shakirov für seine aktive Unterstützung dieser Initiative.
Aber auch deutsche Kulturmittler-Organisationen wie das Goethe-Institut, der DAAD und die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) hätten in vorbildlicher Art und Weise dazu beigetragen, dass das Center for German Studies nach langen Bemühungen offiziell eröffnet werden konnte.
Da die FES ein besonderes Augenmerk auf die Förderung der internationalen Beziehungen besonders im Bereich des kulturellen Austausches legt, leistete die Stiftung in Form von Sachspenden einen großen Beitrag zur Realisierung des Zentrums für Deutschlandstudien. So stellte die FES moderne Technik zur Verfügung, ebenso konnten sich die Studenten und Gäste wissenschaftliche Publikationen der FES mitnehmen.
Die Möglichkeiten des deutsch-kasachischen Bildungsaustausches sind zahlreich: der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) sowie das Goethe-Institut unterstützen Studierende tatkräftig mit Sprachkursen und attraktiven Förderstipendien.
Frau Prof. Mara Gubaidullina veranschaulichte in ihrer Präsentation den wichtigsten Auftrag des Zentrums: Ziel sei es, die Entwicklung der Forschung und Lehre im Bereich Internationale Beziehungen, Völkerrecht, Wirtschaft und Sprache zu fördern, um eine qualitativ hochwertige Ausbildung von zukünftigen Diplomaten, Fachkräften und Wissenschaftlern sicherzustellen.
Von großer Bedeutung sei in diesem Kontext der Erfahrungsaustausch und Dialog mit verschiedenen Hochschulen in Deutschland. Seit dem Jahre 2003 bestehe eine intensive wissenschaftliche Zusammenarbeit mit der Universität der Bundeswehr „Helmut Schmidt“ in Hamburg, betonte Prof. Shakirov.
Das Center for German Studies an der KasNU „Al-Farabi“ sei ein Ort, an dem die deutsche Sprache, Kultur, Politik und Gesellschaft einen Platz gefunden haben, würdigte Barbara Fraenkel-Thonet, die Leiterin des Goethe-Instituts Almaty, die feierliche Zeremonie. Neben den Studienfächern Internationale Beziehungen, Wirtschaft, Politik u.v.a. lernen die Studierenden zwei europäische Fremdsprachen, darunter Deutsch. Diese Ausbildung am Deutschen Zentrum förderte das Goethe-Institut bereits mit einer Lehrmittelspende von 146 Büchern zu aktueller Fachliteratur.
„Auf dieser erfolgreichen Zusammenarbeit möchten wir aufbauen und erweitern heute anlässlich der Einweihung des Centers for German Studies unsere Spende um weitere 20 Bücher“, mit diesen Worten übergab Susanne Becker, die Leiterin der Sprachabteilung des Goethe-Instituts, feierlich die zweite Lehrmittelspende an das Deutsche Zentrum der „Al-Farabi-Universität“.
Mit der Eröffnung des Deutschen Zentrums können sowohl die Fakultät für Internationale Beziehungen als auch ihre Partner stolz auf das Erreichte sein. Als Resultat gemeinsamer Bemühungen haben sich auch neue Freundschaften gebildet, auf die man zur Bewältigung zukünftiger Aufgaben zählen kann.