Die kasachische Regierung arbeitet derzeit an Optionen, die ein Ende der russischen Militärpräsenz am Weltraumbahnhof Baikonur vorsehen. Das bestätigte laut dem Onlinejournal Eurasianet ein hoher Regierungsbeamter in Kasachstan.
Der kasachische Minister für Verteidigungs- und Luftfahrtindustrie, Beibit Atamqulow, sagte auf einer Pressekonferenz am 30. Mai jedoch, dass eine endgültige Entscheidung noch ausstehe. “Wir hatten noch keine bilateralen Verhandlungen […], aber wir arbeiten daran.“, wird der Minister von der Nachrichtenagentur RIA Novosti zitiert.
Schon Ende dieses Jahres soll laut russischen Medienberichten die Nutzung Baikonurs nur noch zivil, und nicht mehr militärisch erfolgen. Atamqulow sieht darin die Chance, mehr private Investoren für die Nutzung des Weltraumbahnhofs zu gewinnen. Außerdem plant die Gebietsverwaltung der Region Qysylorda, Baikonur zu einer Touristenattraktion auszubauen – ähnlich Cape Canaveral in den USA.
Seit dem Zerfall der Sowjetunion befindet sich das Kosmodrom auf kasachischem Staatsgebiet, das seit 1994 für mehrere Hundert Millionen Euro an Russland verpachtet wird. Um die Abhängigkeit von Kasachstan zu verringern, baut Russland den Weltraumbahnhofs Wostotschny im Amur-Gebiet.