In Almaty verhandeln Chinas Diplomaten und die Staaten Zentralasiens über mehr als nur neue Abkommen – es geht um Einfluss, neue Bündnisse und die Zukunft einer ganzen Region. Was dort beschlossen wurde, könnte das regionale geopolitische Gleichgewicht langfristig verändern.

Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Stärkung des politischen Dialogs, die Erweiterung der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen sowie die Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur in der Region. Auch Themen wie nachhaltige Entwicklung, ökologische Sicherheit sowie die gemeinsame Bewältigung aktueller globaler Herausforderungen wurden intensiv diskutiert.

Kasachstans Außenminister Murat Nurtleu betonte die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit, die auf die Absicherung von Stabilität und Wohlstand in Zentralasien gerichtet ist. Er erklärte: „Wir schaffen alle Voraussetzungen dafür, dass unser Format zu einem Vorzeigemodell unter den ,Zentralasien+‘-Mechanismen wird.“

Die Teilnehmer einigten sich darauf, die multilaterale Kooperation zwischen Zentralasien und China auf der Grundlage des gegenseitigen Respekts und der Gleichberechtigung weiter auszubauen. Zudem unterstrichen sie die Notwendigkeit regelmäßiger Treffen, um den konstruktiven Dialog zu vertiefen und gemeinsame Prioritäten besser zu koordinieren.

Zum Abschluss der Veranstaltung verabschiedeten die Außenminister ein gemeinsames Informationskommuniqué. Darin bekräftigten sie ihr Bekenntnis zu den Prinzipien guter Nachbarschaft, nachhaltiger Entwicklung und der weiteren Vertiefung der regionalen Zusammenarbeit.

Hintergrund: Chinas wachsende Rolle in Zentralasien

China hat in den letzten Jahren seine Beziehungen zu den zentralasiatischen Staaten erheblich ausgebaut. Im Jahr 2022 erreichte das Handelsvolumen zwischen China und Zentralasien einen Gesamtwert von 70 Milliarden US-Dollar, wonach ein weiterer Anstieg von 22 Prozent im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahr folgte.

Ein zentrales Element dieser Zusammenarbeit ist die Belt and Road Initiative (BRI), durch die China umfangreiche Infrastrukturprojekte in der Region finanziert. Ein Beispiel dafür ist die geplante Bahnstrecke China–Kirgisistan–Usbekistan, deren Bau im Juli 2025 beginnen soll. Diese Strecke soll die regionale Konnektivität verbessern und den Handel fördern.

Darüber hinaus engagiert sich China in Zentralasien in den Bereichen Energie, Landwirtschaft und Technologie. So wurden auf dem 11. China-Zentralasien-Kooperationsforum im Oktober 2024 Kooperationsabkommen im Wert von 1,6 Milliarden US-Dollar unterzeichnet, die unter anderem auf den Ausbau grüner Technologien und intelligenter Lösungen in der Landwirtschaft abzielen.

Die zunehmende Zusammenarbeit zwischen China und den zentralasiatischen Staaten zeigt das Bestreben beider Seiten, ihre Partnerschaft zu vertiefen und gemeinsam an der allseitigen Entwicklung dieser geopolitischen Schlüsselregion zu arbeiten.

aro.

Teilen mit:

Hinterlasse eine Antwort

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein