10 Jahre PASCH! Anlässlich des Jubiläums stellen sich die 18 PASCH-Schulen in Kasachstan in einer Artikelreihe vor. Schüler gewähren in Interviews, Porträts und Berichten einen Einblick in ihren (deutschsprachigen) Schulalltag. Dabei werden sie von den jeweiligen DeutschlehrerInnen tatkräftig unterstützt.

Hallo, mein Name ist Aljona Gudymjak. Ich bin in der Klasse 11W der physikalisch– mathematischen Richtung unseres Gymnasiums. In diesem Jahr mache ich Abitur. Bei der städtischen Deutsch-Olympiade habe ich den 1. Platz und bei der Bezirksolympiade den 2. Platz belegt. Anschließend habe ich an der Nationalen Deutsch-Olympiade in der Stadt Kostanai teilgenommen.

Dort habe ich zwar keinen der ersten drei Plätze belegt, erhielt aber für meine guten Deutschkenntnisse einen Zuschuss für das Studium an der Fremdsprachenfakultät der Kostanaier Universität. Doch eigentlich will ich Logistik studieren, weshalb ich mich um einen Platz an der DKU bewerben möchte. Meine im Gymnasium erworbenen Deutschkenntnisse werde ich beim Studium benutzen. Im vorigen Jahr habe ich die B1-Prüfung gemacht, im Mai möchte ich die B2-Prüfung ablegen.

Wir profitieren vom Pasch-Projekt! Im vorigen Jahr war ich Kursteilnehmerin der JK in Deutschland, dort habe ich meine Sprechfertigkeiten verbessert. In diesem Schuljahr habe ich zusätzliche Deutschkurse in unserer Schule besucht. Vielen Dank dem Goethe-Institut und meiner Deutschlehrerin Frau Usmanova! Jetzt möchte ich gern unsere Schulleiterin Dina Bascharova anlässlich des 10. Jahrestags von PASCH interviewen.

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Interview mit der Schuldirektorin Dina Urasgalijewna Bascharowa

Aljona Gudymjak: Erzählen Sie bitte über die Entwicklungsperspektiven für die deutsche Sprache in unserer Schule.

Dina Urasgalijewna Bascharowa
Dina Urasgalijewna Bascharowa | Bild: Zifa Usmanova

Dina Bascharova: Unsere Schüler sind Polyglotten im wahrsten Sinne: Sie beherrschen Kasachisch, Russisch, Englisch, manche auch Deutsch oder Französisch. In unserer Schule lernen 328 Schüler Deutsch. Sie haben bessere Chancen bei der Berufskarriere als diejenigen Kinder, die nur Englisch beherrschen! Viele unserer Absolventen haben ihre Kenntnisse genutzt und studieren an der DKU in Almaty oder an Universitäten in Deutschland und Österreich.
Das Erlernen der deutschen Sprache erweitert den Horizont der Schüler, weil dank des PASCH-Projekts viele Aktivitäten in unserem Gymnasium auf Deutsch durchgeführt werden. Unsere Schüler können auch Jugendsprachkurse in Deutschland besuchen. Deshalb erreichen sie bei den Deutsch-Olympiaden stets sehr gute Leistungen. Wir werden das Erlernen der deutschen Sprache weiter fortsetzen und gute Bedingungen dafür schaffen.

Das PASCH-Projekt feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum. Ihre Glückwünsche bitte!

Das ist ein tolles Projekt! Wir danken dem Schirmherrn dieses Projektes, dem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, den Mitarbeitern des Goethe– Instituts, unseren Experten und allen, die sich an diesem Projekt beteiligen! Es hat uns alle vernetzt, befreundet, vereinigt und was gibt es noch Besseres als echte Freundschaft in unserer Zeit? Ich gratuliere uns allen zu diesem Jubiläum und wünsche mir eine erfolgreiche Fortsetzung des Projekts.

Als Leiterin einer PASCH-Schule waren Sie in Deutschland und haben das deutsche Bildungssystem und seine Schüler kennengelernt und beobachtet. Was hat Sie besonders beeindruckt?

Ich finde, das deutsche Bildungssystem ist sehr gut. Besonders imponiert mir das Lernen in den höheren Klassen der Gymnasien und wie die Abiturienten auf das Studium an der Universität vorbereitet werden. Ich habe sehr viel Neues und Lehrreiches entdeckt. In Deutschland gibt es verschiedene Schulformen, die sehr gut ausgestattet sind.

In Deutschland sind auch viele Männer in den Schulen als Lehrer tätig. Die Schüler, besonders in den oberen Klassenstufen, sehen erwachsen und ernst aus, fast wie Studenten des ersten Semesters an der Uni. Kein Wunder: In Deutschland beendet man die Schule erst mit fast
18 Jahren. Aber die jüngeren Schüler gleichen unseren Kindern: ein bisschen laut, neugierig und glücklich.

Vielen Dank für dieses Interview.

Ich möchte zum Schluss an die Worte des großen Goethe erinnern: “Wie viele Sprachen du kannst, sooft mal bist du ein Mensch.“ Wenn ich wie du eine Gymnasiastin wäre, wäre ich ein Glückskind und lernte die deutsche Sprache so gut wie du.

Fakten zur Schulen

Anschrift: ul. Kapzevitscha 141, Kokschetautandaumg5@mail.ru
Anzahl der Schüler: 1145
Gründungsjahr: 1928
Anzahl Schüler: etwa 1.000

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