Bei einem neuen Diskussionsformat des DAAD geht es lebhaft zu. Studenten debattieren über die Themen, die ihnen wichtig sind – und wechseln dabei munter zwischen den Sprachen.

Am 18. November fand in Almaty auf Initiative des DAAD-Informationszentrums Kasachstan die erste Runde von „PolyTalk“ statt. PolyTalk – das ist ein Debattenklub für Studenten, der in mehreren Sprachen abläuft. Die Organisatoren hinter der Initiative sind die Vertreter des DAAD in Kasachstan und Deutsch-Dozenten Bartholomäus Minkowski und Thorsten Kaesler. Hintergrund: Auch in Kasachstan hört man immer öfter, dass die Beliebtheit lebhaften Debattierens zunehmend wächst. In den Schulen und an den Universitäten üben sich die Jugendlichen in kritischem Denken und Redekunst.

Es gibt jedoch eine Besonderheit, die das neue Debattenformat des DAAD gegenüber herkömmlichen Talkrunden hervorhebt: Die Diskussion findet hier in vier Sprachen statt, und zwar auf Englisch, Deutsch, Kasachisch und Russisch. Kasachisch als Staatssprache, Russisch als Sprache der interethnischen Kommunikation in Kasachstan, und Deutsch und Englisch als Fremdsprachen, deren Bedeutung und Beliebtheit mit den Jahren steigt.

Sprachbarrieren schleifen und Meinungen austauschen

Natürlich hat die nun monatlich stattfindende Veranstaltung auch einen Zweck, den die Organisatoren am Donnerstag erläuterten. Sie zielt darauf ab, das Interesse am Erlernen von Fremdsprachen unter jungen Menschen zu fördern und Sprachbarrieren bei ihnen zu beseitigen. Außerdem geht es darum, verschiedene aktuelle Themen zu besprechen, Meinungen auszutauschen und den eigenen Standpunkt darzulegen.

Das erste Thema auf der Tagesordnung war ein für Studenten hochaktuelles: Bildung und Ausbildung. „Warum muss man lernen? Ich habe Google!“, lautete das Motto der Debatte, bei der Fragen diskutiert wurden wie „Was bedeutet das Lernen für mich?“, „Was ist Bildung?“, „Gibt es einen Unterschied zwischen Bildung und Lernen?“, „Wie beeinflusst Google unser Leben?“, „Welche wirtschaftlichen Aspekte hat das Thema?“. Die Teilnehmer konnten in der Sprache ihrer Wahl auf die Fragen antworten, wechselten dabei aber immer wieder hin und her, was das Format besonders lebendig machte. Es ging nicht darum, einen Gewinner der Diskussionen zu ermitteln. Vielmehr bildeten die Antworten und Vorschläge eine Symbiose, was auch der Komplexität Thema des Themas geschuldet war. Die Studentinnen, die an der Debatte teilnahmen, machten deutlich, dass es heutzutage viele Herausforderungen bei der Nutzung von Internet-Ressourcen für das Lernen gebe.

Interesse auch auf Insta

Ein interessanter Punkt, der aufgrund der Mehrsprachigkeit der Debatte deutlich wurde, waren die Feinheiten bei der Definition von Begriffen. Schließlich ist es wichtig, diese zu unterscheiden und klar zu verstehen. Worin liegt etwa der Unterschied zwischen dem englischen „education“ und der deutschen „Bildung“? Geht es hier um den Prozess oder das Ergebnis? Welche russischen Begriffe könnten wir anstelle der deutschen verwenden? Die Dozenten halfen den Studenten, zwischen den Sprachen schnell hin- und herzuschalten und die passenden Worte zu finden.

Gleichzeitig konnten die Teilnehmer nicht nur die Fragen der Moderatoren beantworten, sondern auch die der Zuschauer, die sich online über Instagram zuschalten konnten. Trotz dieses hybriden Formats aus Präsenz und Videoschalte war die Atmosphäre freundlich und warm, wodurch die Debatte nicht so formell wirkte. Die teilnehmenden Studentinnen hatten so keine Angst, antworteten ehrlich und scherzten manchmal auch. Die Veranstaltung gefiel nicht nur den Teilnehmern, sondern auch den Zuschauern, und manche von ihnen äußerten den Wunsch, beim nächsten Mal selbst mitzumachen.

Für die Studentinnen war es auch eine wunderbare Gelegenheit, sich an einer mehrsprachigen Diskussion mit deutschen Dozenten und teils fremden Zuschauern zu beteiligen, eigene Sprachbarrieren zu überwinden und Fremdsprachen zu üben. Nach dem Ende der Debatten gab es eine Unterhaltung über die Ergebnisse des Auftakts und die zukünftigen Pläne für PolyTalk. Die Organisatoren sind offen und warten auf Themenvorschläge der Zuschauer für die nächsten Diskussionen.

Darya Koppel

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