Eindrücke vom Tag der offenen Tür des Goethe-Instituts Kasachstan

Ein buntes und vielseitiges Programm erwartete am Samstag Freunde der deutschen Sprache und Kultur in Almaty. Dort lud das Goethe-Institut Kasachstan zum Tag der offenen Tür und gab so Interessenten jeden Alters die Möglichkeit, sich über die Organisation und ihre Arbeit zu informieren sowie neue Projekte und Möglichkeiten kennenzulernen. Tatkräftig unterstützt wurde das Goethe-Institut dabei von zahlreichen freiwilligen Helfern aus der Deutsch-Kasachischen Universität und den PASCH-Schulen, die unter anderem Infomaterial verteilten und die Gäste durch die Räumlichkeiten führten.

Mit interaktiven Lernmethoden zum Ziel

Das Institut beherbergt fünf Klassenräume, in denen die zahlreichen Besucher am Samstag an Probeunterrichten und Workshops teilnehmen konnten. In den Workshops wurden dabei hauptsächlich Apps vorgestellt, die das Goethe-Institut selbst entwickelt hat. So etwa die App „Deutschland. Kennen. Lernen.“, die im Rahmen des Projekts Deutschlandcollage entwickelt wurde: Nutzer können diese verwenden, um auf einer interaktiven Deutschland-Karte mit Augmented Reality verschiedene Themen auszuwählen, dabei landeskundliche Kenntnisse zu erhalten und spielend ihr Deutsch zu verbessern.

Die Klassenräume des Goethe-Instituts Kasachstan waren am Samstag gut gefüllt.

Ein weiteres Beispiel: Das interaktive Quiz-Tool „Kahoot“. Hier können Nutzer Quizfragen mit Bildern und Videos erstellen und diese entweder der Öffentlichkeit oder etwa einer Klasse im Unterricht zugänglich machen. Die Schüler beantworten die Fragen dann von ihren mobilen Endgeräten aus. Zudem wurde eine App vorgestellt, die es Nutzern ermöglicht, Deutsch und andere Sprachen mithilfe von Musik zu lernen.

Der stellvertretende Institutsleiter Marek Gryglewicz (Mitte) im Gespräch

Mittels der interaktiven Lehrmethoden und des spielerischen Zugangs zur deutschen Sprache und Kultur möchte das Goethe-Institut noch stärker das Interesse von jungen Menschen wecken. Dass diese als eine der wichtigsten Zielgruppen gelten, betonte am Samstag der stellvertretende Institutsleiter Marek Gryglewicz. „Wir möchten uns verstärkt in Richtung Kinder- und Jugendkurse orientieren und unser Portfolio dementsprechend anpassen“, so Gryglewicz, der seit vergangenem Jahr die Sprachabteilung des Goethe-Instituts Kasachstan leitet.

Eine positive Tendenz konnte er mit Blick auf die Teilnehmerzahlen bei den Kursen insgesamt vermelden. Diese normalisierten sich und hätten inzwischen sogar das Vor-Corona-Niveau erreicht. „Wir hoffen natürlich auf eine weitere Steigerung in den kommenden Jahren“, so Gryglewicz.

Kurse decken alle Bedürfnisse ab

Saltanat Atyschewa, die Beauftragte für Sprachkurse, sprach in diesem Zusammenhang über die flexible Politik des Goethe-Instituts und über die Fokussierung auf die aktuellen Bedürfnisse der Zielgruppe. Während der Pandemie etwa bildeten die Standorte des Institus eine große Anzahl medizinischer Fachkräfte aus, die sich auf die Arbeit in deutschsprachigen Ländern vorbereiteten. Speziell für sie wurde ein Kurs mit medizinischer Fachterminologie sowie Texten und Übungen entwickelt, die in die ärztliche Praxis und Arbeit in medizinischen Einrichtungen in Deutschland einführen.

Saltanat Atyschewa, Beauftragte des Goethe-Instituts Kasachstan für Sprachkurse, mit DAZ-Direktor Robert Gerlitz

In letzter Zeit, so Atyschewa weiter, gebe es eine steigende Nachfrage nach Sprachkompetenzen auf C2- Niveau, und genügend Spezialisten, um diese Nachfrage mit hoher Qualität zu bedienen. Ein erheiterndes Detail war, dass sogar die Interessen von Müttern berücksichtigt werden, die in die Sprachkurse kommen, um später ihre Kinder – Studenten im Ausland – besuchen zu können.

Die neue Bibliothek des Goethe-Instituts

Auf dem Tag der offenen Tür konnten sich die Besucher schließlich auch zu Prüfungen beraten lassen, Einstufungstests absolvieren und den DAAD kennenlernen, der ebenfalls mit einem Stand präsent war. Viele nutzten aber auch einfach die Gelegenheit, bei Kaffee und Keksen mit anderen Gästen zu plaudern und dabei den Sounds von DJ Assel lauschen, die das Institut schon öfter als musikalische Begleitung zu Veranstaltungen eingeladen hat. Den krönenden Abschluss bildete eine Tombola, bei der es verschiedene Sachpreise und als Hauptgewinn einen Sprachkurs zu gewinnen gab.

Freiwillige Helferinnen, die am Samstag die Organisation der Veranstaltung unterstützten

Den richtigen Rahmen zum gemütlichen Verweilen schafft die Bibliothek des Instituts, die erst im Mai 2022 neueröffnet wurde und nach einigen Umbauten größer und heller ist als früher. Das neue Konzept dahinter erläuterte am Samstag Saltanat Aschirowa, ebenfalls Mitarbeiterin des Instituts: „Eine gute Bibliothek ist ein Ort, wo es viele Bücher gibt“, so die Bibliothekarin. „Aber eine sehr gute Bibliothek macht aus, dass es dort auch viele Menschen gibt.“ Dementsprechend kommen die meist jungen Besucher nicht nur an den neuen Begegnungsort, um ihren Wissensdurst über die deutsche Sprache und Kultur zu stillen, sondern auch, um dort einfach zu sitzen und sich zu erholen.

Christoph Strauch

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