Frauke Woitsch ist Fachberaterin der ZfA – der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen – und koordiniert die Arbeit an DSD-Schulen in ganz Kasachstan. DAZ sprach mit Frauke Woitsch über die Besonderheiten des Deutschen Sprachdiploms (DSD) und der ZfA-Arbeit.

/Bild: Frauke Woitsch. ‚DSD-Schüler aus Kornijewka.’/

Welche Ziele verfolgt die Auslandsschularbeit allgemein und konkrete in Kasachstan?

Die ZfA – die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen – unterstützt u.a. den Deutschunterricht an den DSD-Schulen im Ausland. DSD-Schulen sind Schulen mit vertieftem Deutschunterricht, welche die Schüler auf das Deutsche Sprachdiplom vorbereiten. Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen trägt damit maßgeblich zur Förderung der deutschen Sprache im Ausland bei.

Wie viele DSD-Schulen werden im Ausland betreut?

Es gibt weltweit 870 DSD-Schulen, davon sieben in Kasachstan. Insgesamt hat sich die Zahl der DSD-Schulen weltweit in den letzten vier Jahren sogar verdoppelt.

Was ist das Besondere am Deutschunterricht in den DSD-Schulen? 

Wir nutzen im Unterricht u. a. deutsches Lehrmaterial wie Lehrbücher, CDs etc., die dazu beitragen, ein modernes Deutschlandbild zu vermitteln. Die Qualität des Deutschunterrichts wird außerdem durch moderne Unterrichtsmethoden gefördert.

Darüber hinaus unterrichten speziell fortgebildete einheimische sowie aus Deutschland entsandte Deutschlehrer an den Schulen. Die einheimischen Deutschlehrer erhalten in regelmäßigen Abständen Fortbildungen zu aktuellen Themen und Methoden. Einige unserer DSD-Schulen haben auch Partnerschulen in Deutschland und führen Schüleraustauschprojekte durch. Das macht das Lernen in einer DSD-Schule natürlich attraktiv.

Welche Vorteile bietet das Deutsche Sprachdiplom den Schülern und Absolventen in Kasachstan?

Das Deutsche Sprachdiplom ist eine international anerkannte, standardisierte Sprachprüfung, vergleichbar mit dem TOEFL im Englischen. Das DSD orientiert sich am Europäischen Referenzrahmen und ist Teil des Schulprofils. Das DSD-Programm und die Prüfung werden durch einen Fachberater im Land geleitet und in Deutschland korrigiert. Die Prüfung selbst ist kostenlos.

Die Schüler können ohne weitere Sprachprüfungen an Universitäten in Deutschland und im deutschsprachigen Ausland studieren, denn sie haben Sprachkenntnisse auf dem Niveau B2 / C1 nachgewiesen.

Im Rahmen einer Bewerbung bei deutschen Firmen können die Absolventen mit einem abgelegten DSD zudem Pluspunkte sammeln.

Im Rahmen der Vorbereitung auf die DSD-Prüfung werden die Schüler zu selbstständiger Projektarbeit befähigt. D.h., sie lernen z.B. moderne Präsentationstechniken und andere moderne Lernmethoden, was nicht nur für ein späteres Studium, sondern auch für den Beruf von großer Bedeutung ist.

Wie hat sich das DSD in den letzten Jahren entwickelt?

Hinsichtlich des Sprachdiploms kann man an den DSD-Schulen in den letzten zwei Jahren eine positive Entwicklung erkennen: seit der Einführung der neuen Stufenprüfung des Deutschen Sprachdiploms 2009 konnten wir in den letzten zwei Jahren eine Steigerung der Sprachdiplome von 38 auf 78 erreichen. Das DSD orientiert sich an deutschen Schulabschlüssen und am Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen. Die Sprachanforderungen sind seit 2009 gestiegen. Unser Ziel ist es, die Anzahl der DSD-Diplome von derzeit um die 80 zu festigen.

Frau Woitsch, vielen Dank für das Gespräch!

Interview: Malina Weindl

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