Für den Dmitrij Samokhwalow aus Kirgistan ist freies Radio die Zukunft moderner Gesellschaften. Als Cross Culture Praktikant ging er deswegen nach Freiburg, um bei dem Radiosender Dreyeckland zu arbeiten.

/Bild: privat. ‚Dmitry Samokhvalov im Studio von Radio Dreyeckland’/

Der 32-jährige Dmitrij Samokhwalow ist einer der Leiter von Radiomost, dem ersten freien Radiosender in Zentralasien mit Sitz in Talas, Kirgisistan. „Die Grundidee des freien Radios“, erklärt Dmitrij, „ist sein Dienst an der Gemeinschaft, die den Sender ins Leben gerufen hat.“ Das Leben der Menschen ist besonders von der multikulturellen Bevölkerung des Landes geprägt, daher sind für Dmitrij und seine Kollegen von Radiomost vor allem die Verständigung und Toleranz zwischen den verschiedenen Ethnien Kirgisistans von großer Bedeutung.

Friedliches und respektvolles Miteinander

Beim Hoffest von Radio Dreyeckland kommen alle nationalen Minderheiten Freiburgs zusammen.

Nach den schweren Unruhen im Süden des Landes im Sommer 2010 suchten die Radiomitarbeiter nach Möglichkeiten die positiven Aspekte einer multikulturellen Gesellschaft aufzuzeigen, um ein friedliches und respektvolles Miteinander zu sichern und Ausschreitungen wie diese in Zukunft nicht mehr aufkommen zu lassen. „In diesem Sinne war das CrossCulture Praktika Programm des Instituts für Auslandsbeziehungen e.V. (ifa) eine einmalige Möglichkeit für mich persönlich und für Radiomost von Deutschland, das ebenfalls ein multikulturelles Land ist, zu lernen.“

Dmitrij findet, dass sich vor allem das freie Radio Freiburgs Radio Dreyeckland für sein CrossCulture Praktikum anbietet, um dort Erfahrungen in der Arbeit mit verschiedenen, in Deutschland lebenden Minderheiten zu sammeln. „Die Stadt beinhaltet bereits in ihrem Namen das Wort `FREI`“, wie Dmitrij freudig feststellt und liegt im Grenzland zu Frankreich und der Schweiz.

„Was Radio Dreyeckland so besonders macht und es von anderen Radiosendern unterscheidet ist, dass hier Programme in 13 verschiedenen Sprachen produziert werden.“ Dmitrij ist beeindruckt von diesen Möglichkeiten, die den Minderheiten in Freiburg geboten werden, „nicht nur, dass sie ihre Anliegen mit den Hörern teilen können, sie merken, dass ihre Stimme zählt und die Menschen in Deutschland Wert auf ihre Meinung legen.“

Menschen näher zusammen bringen

Dmitrij erwartet von seinem CrossCulture Praktikum Erfahrungen mit seinen deutschen Kollegen austauschen zu können und eine Kooperation zwischen Radiomost in Kirgisistan und Radio Dreyeckland in Deutschland aufbauen zu können. „Freies Radio sowie soziale Netzwerke im Internet sind die Zukunft der modernen Gesellschaft“, sagt Dmitrij, „sie bringen die Menschen näher zusammen und helfen ihnen mitfühlende und selbstbewusste Bürger zu werden, die empfänglich für die Probleme und Herausforderungen anderer Nationen, sowie für die ihrer eigenen Regierung sind.“

Erfahrungsberichte und weiterführende Informationen zu CrossCulture Praktika finden Sie online unter: www.ifa.de/foerderprogramme/crossculture.

Von Valentina Geringer

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