Der vergangene Samstag brachte eine neue Erfahrung für die Jugend der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland: Die Organisation initiierte die erste internationale Jugendkonferenz im Online-Format.
An der Veranstaltung nahmen Vertreter von Jugendorganisationen der deutschen Minderheiten auf dem Gebiet der ehemaligen UdSSR teil. Ziel der Organisatoren: die Schaffung eines langfristigen Pilotprojekts, um die bestehende internationale Jugendzusammenarbeit der Russlanddeutschen im Informationsraum durchzuführen. Auch aus Kasachstan, Usbekistan und Kirgisistan nahmen Jugendliche die Einladung zur Vernetzung an. Der Verein der Deutschen Jugend Kasachstans (VDJK) stellte sich mit vier Vertretern den anderen vor.
Natürlich können Videokonferenzen die persönliche Kommunikation, die warme Atmosphäre und Stimmung, die solchen Veranstaltungen unter normalen Umständen innewohnen, nicht vollständig ersetzen. Trotzdem helfen sie aktuell, den direkten Kontakt aufrechtzuerhalten.
Aller Anfang ist schwer. Dennoch zeigten die Teilnehmer der Videokonferenz ihren Willen, die bestehende Zusammenarbeit weiter auszubauen und neue Kontakte auf internationaler Ebene zu knüpfen, um gemeinsame Probleme zu lösen. Und das in allen Lebensbereichen – von Kultur über Bildung, Kunst, Wirtschaft, Spracherwerb bis hin zum Sport.
Walter Gauks: Akzeptiertes Format, solange Beschränkungen bestehen
Der Vorstandsvorsitzende der LmDR-Jugendorganisation Walter Gauks beantwortete eine Reihe von Fragen. Unter anderem wollten die Teilnehmer wissen, wie die Idee für das Treffen zustande gekommen war.
Gauks: „Ich gebe zu, die Idee, eine Konferenz in einem ähnlichen Format abzuhalten, entstand spontan. Es war jedoch auf die dringende Notwendigkeit zurückzuführen, einen Meinungsaustausch durchzuführen, einige Fragen der internationalen Zusammenarbeit zwischen den russlanddeutschen Jugendorganisationen zu diskutieren.
Wir brauchen multilaterale Treffen, Erfahrungsaustausch und enge Kommunikation. Sicher mindestens einmal pro Jahr. Die abgehaltene Videokonferenz ist keine Einmal-Veranstaltung, sondern ein integraler Bestandteil einer Reihe ähnlicher Veranstaltungen in naher Zukunft zu einem bestimmten Thema, mit der Einladung von Beamten aus verschiedenen Institutionen, Regierungsstrukturen, öffentlichen Organisationen und Stiftungen aus den Ländern der Konferenzteilnehmer.“
Die Teilnehmer wollten auch wissen, ob ein solches Format in Zukunft „Wurzeln schlagen“ werde. Dies sei im Moment eine rhetorische Frage, antwortete Gauks.
„Solange es Einschränkungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gibt, ist dieses Format der Zusammenarbeit derzeit eines der akzeptabelsten. Darüber hinaus zeigt das Interesse der Konferenzteilnehmer nach meiner tiefen Überzeugung die Bedeutung und Dringlichkeit solcher Veranstaltungen und die Einbeziehung ihrer Teilnehmer.“
Man kennt sich jetzt
Dem Feedback der Teilnehmer nach zu urteilen, war die Videokonferenz als erster Kick-off recht erfolgreich. Die Organisatoren betonten zwar, dass alles etwas allgemeiner gehalten war. Dies sei jedoch Absicht gewesen. Damit sich alle Teilnehmer kennenlernen, sollte sich jede Organisation vorstellen und die anderen mit ihren Hauptaktivitäten vertraut machen. Dies werde es in Zukunft ermöglichen, die Hauptzeit der Videokonferenzen nicht umsonst für eine lange Präsentation der Teilnehmer und ihrer Organisationen zu verschwenden.