Wer als Frau in Zentralasien allein mit dem Taxi fährt, dem werden häufig die immer selben drei Fragen nach Alter, Mann und Kindern gestellt. Manchmal nehmen die Gespräche aber auch kuriose Wendungen, wie diese Geschichte zeigt.

Neulich mal wieder im Taxi: Der offensichtlich an mir interessierte Fahrer stellt die zum Kennenlernen obligatorischen Fragen: „Bist du verheiratet? Hast du Kinder? Wie alt bist du?“ Je nach Laune spiele ich das Spiel mit oder eben auch nicht. Diesmal war ich positiv gestimmt: Der Taxist hatte einen ruhigen Fahrstil und hörte klassische Musik. Also beantwortete ich alle Fragen wahrheitsgemäß.

Was dann folgte, war allerdings neu für mich. Der junge Mann am Steuer, so um die 30 Jahre alt, wollte wissen, ob ich denn gerne koche. Erneut antwortete ich der Wahrheit entsprechend, dass ich, wenn ich Zeit habe, schon mal ganz gerne koche. Allerdings gehört es nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Da backe ich lieber.

Etwas erstaunt fragte mich der Fahrer, wie ich denn so jemals einen Mann finden wolle. Ich entgegnete, dass ich viele Männer kenne, die viel lieber kochen als ich, denen es Spaß macht, sich in der Küche auszuprobieren. Es folgte: Schweigen. Schließlich fand er doch seine Sprache wieder und sagte: „So  einen Mann wirst du in Kasachstan aber nicht finden.“ „Schade“, antwortete ich ironisch.

Von meinem offensichtlichen Unwillen, meinen Mann nicht bekochen zu wollen, war der Fahrer dann auch so abgetörnt, dass er die klassische Musik wieder anstellte und für den Rest der Fahrt kein Wort mehr mit mir sprach. Nun ja, ich bin belustigt ausgestiegen, um das Wissen reicher, wie ich einen kasachischen Mann ganz schnell wieder loswerde.

Othmara Glas

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