Wie ist es in einer Bank zu arbeiten, die weltweit agiert? Genau diese Frage stellten sich Jugendliche des Verbands der Deutschen Jugend Kasachstans (VDJK). Im Deutschen Haus in Almaty hatten sie am Samstag die Möglichkeit, zwei erfolgreiche Persönlichkeiten der Deutschen Bank AG und der Citibank auszufragen.

Nach einem herzlichen Empfang und einer kurzen Führung durch die Hallen des Deutschen Hauses folgte die angekündigte Podiumsdiskussion zwischen Igor Wagner, Aleksandr Morosow und dem Publikum. Zu den Teilnehmenden gehörten frisch Graduierte, Studierende sowie Schülerinnen und Schüler. Zu ihnen zählten auch viele Aktivisten des VDJK, die derartige Veranstaltungen organisieren und mit viel Eifer an verschiedenen Projekten der Gesellschaftlichen Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans ‚Wiedergeburt‘“ mitwirken.

Die Veranstaltung hatte das besondere Ziel, Karrierepfade aufzuzeigen und die lukrative Arbeit im Bankensektor vorzustellen. Die teilnehmenden Jugendlichen wiesen überaus verschiedene Hintergründe auf: Studierende von Programmen wie Energie- und Umwelttechnik oder Informatik zeigten sich offen, nach ihrem Abschluss in einer anderen Branche als die meisten ihrer Kommilitoninnen und Kommilitonen zu arbeiten.

Nicht grundlos sind die Deutschen Kasachstans stolz auf ihren Nachwuchs, denn sie erweisen sich stets als selbstständig, aktiv und flexibel. Selbstbewusst erzählten die Veranstaltungsteilnehmer über die vielen kulturellen und doch anspruchsvollen Angebote im Verein. Viele der Kurse zielen nämlich darauf ab, die Kenntnisse der deutschen Sprache zu erweitern. Zwischen Spaß und Teamgeist bereitet der Verein seine Mitglieder auch auf potenzielle, weiterführende Programme vor, wie ein Studium in Deutschland oder die FAV-Offensive für Ausbildung und Beschäftigung in Thüringen.

Global agierende Banken

In diese Kerbe schlagen auch Igor Wagner und Aleksandr Morosow ein. Gute Fremdsprachenkenntnisse und ein leistungsbereites Engagement sind zwei Faktoren, die das Arbeiten in solch prestigeträchtigen Finanzinstitutionen begünstigen.

Igor Wagner ist in Kasachstan geboren, doch reiste er mit elf Jahren nach Deutschland als Spätaussiedler aus. Sein Wissen über beide Länder kommt ihm in seiner Tätigkeit als Leiter der Repräsentanz Deutsche Bank AG in Kasachstan mehr als zugute.

Die Vorstellung der Tätigkeitsbereiche seiner weltweit tätigen Bank gehört zu seinem täglichen Brot. Auch wenn die Deutsche Bank AG die größte Kreditinstitution Deutschlands ist, ist ihr globaler Fußabdruck deutlich höher: 56% der Arbeit geschieht im Ausland. Dazu gehört insbesondere die Unterstützung von deutschen Unternehmen im Ausland.

Deutschland ist ein stark exportorientiertes Land und legt daher große Aufmerksamkeit auf den Auslandshandel. Die Bank ist nicht nur für einfache Geldüberweisungen und das Finanzieren des Wirtschaftswachstums zuständig. Sie ist auch involviert, wenn es nachhaltige Lieferketten geht. Die Bank unterstützt bevorzugt solche Unternehmen, die ihr Geschäft ganzheitlich betreiben, also an der gesamten Handels- und Wertschöpfungskette beteiligt sind, indem sie z. B. für einen fachgerechten Transport von Weizen sorgen und zu diesem Zweck bei der Bank Kredite für Gerätschaften und Ausrüstung aufnehmen.

Aleksandr Morosow ist in Russland geboren und hat ebenfalls deutsche Wurzeln. Die Arbeit der US-amerikanischen Citibank ist der Struktur und Arbeitsweise in der Deutschen Bank ähnlich. Die Citibank war bis 2022 eine der wichtigsten Banken in Russland und agiert aber weiterhin global. Investitionen in Kapitalmärkte und die Beratung von Unternehmen bei der Optimierung ihrer Strategie gehören zu ihrer Hauptaufgabe.

Die Jugendlichen hatten die Möglichkeit, interne Strukturen kennenzulernen und sich zu überlegen, ob eine solche Karriere für sie in Frage kommt. Die Podiumsdiskutanten durften sich wohl glücklich schätzen: Es wurden konkrete Fragen zu Arbeitsalltag und Bewerbungsvoraussetzungen gestellt.

Kasachisch-Deutsche Investitionen

Kasachstan wird auch für Deutschland als Investitionsstandort attraktiver. Erst im vergangenen September unterzeichnete die Entwicklungsbank Kasachstans ein Mandatsschreiben mit der Deutschen Bank AG in Höhe von 200 Mrd. US-Dollar. Dieses sieht vor, gemeinsam in Infrastrukturprojekte zu investieren.

Derzeit sind 752 Unternehmen mit deutscher Beteiligung in Kasachstan tätig. Im vergangenen Jahr stieg der Exportverkehr von Kasachstan mit 56,8% von 741 Mio.
US-Dollar auf 1,162 Mrd. besonders stark an.

Das Zahlungsvolumen der Citibank in Kasachstan stellt eines der größten im Lande dar. Die Kooperation der Bank mit den größten Unternehmen des Landes, mit internationalen Investoren sowie mit der Regierung sind dabei besonders hervorzuheben.

Anton Genza

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