Nach den tödlichsten Terrorangriffen auf Israel seit der Staatsgründung lässt Kasachstan seine Bürger aus dem jüdischen Staat ausfliegen. Bereits am Wochenende hatte ein Sprecher des Außenministeriums die offizielle Position Kasachstans zu den Ereignissen dargelegt.

Kasachstan lässt seine Bürger aus Israel ausfliegen. Am Dienstagmorgen ist zu diesem Zweck eine Maschine der nationalen kasachischen Fluggesellschaft Air Astana von Almaty nach Tel Aviv aufgebrochen, die am späten Abend zurück in Almaty erwartet wird. Alle anderen Flüge sind ausgesetzt, wie die Airline bereits am Wochenende verkündete.

Insgesamt sind den Behörden laut Angaben von Aibek Smadijarow, Sprecher des kasachischen Außenministeriums, aktuell 112 Kasachstaner in Israel bekannt. 77 von ihnen stünden auf einer Liste der kasachischen Botschaft in Israel, darunter Mitarbeiter der Botschaft und ihre Familien, so der Ministeriumssprecher. Fünf weitere seien an israelischen Hochschulen eingeschrieben, hinzu kämen 30 Hospitanten aus Kasachstan an medizinischen Einrichtungen. Darüber hinaus geht die kasachische Botschaft von schätzungsweise 400 Kasachstanern in Israel aus, die nicht auf der Botschaftsliste stehen. Das Außenministerium betonte, dass es bislang keine Informationen über getötete, verletzte oder entführte Landsleute infolge der Angriffe vom Wochenende gebe.

Smadijarow legte zuvor die Position Kasachstans in Hinblick auf den Angriff gegen Israel durch die Hamas und die Gegenmaßnahmen der israelischen Verteidigungskräfte dar. „Kasachstan äußert seine tiefe Besorgnis über die schwere Eskalation des palästinensisch-israelischen Konflikts, die zu zahlreichen zivilen Opfern geführt hat“, so der Ministeriumssprecher am Samstag. „Wir fordern die Parteien auf, nach politischen Instrumenten zu suchen, um die Situation friedlich zu lösen, und nicht zu Maßnahmen zu greifen, die zu einer weiteren Eskalation der Situation nicht nur zwischen den beiden Staaten, sondern im gesamten Nahen Osten führen könnten.“

Präsident Tokajew oder Außenminister Nurtleu haben sich bislang nicht offiziell zu den Geschehnissen geäußert. Die radikalislamische Hamas hatte am frühen Samstagmorgen mehrere Tausend Raketen auf Israel gefeuert und war anschließend vom Gazastreifen aus mit Kämpfern über die normalerweise schwer gesicherte Grenze vorgerückt, um verschiedene Ortschaften in der Nähe anzugreifen. Dabei tötete sie nach bisherigen Angaben mehr als 900 Zivilisten und Soldaten. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu verkündete daraufhin den Kriegszustand, Israel reagierte mit Schlägen gegen Hamas-Ziele im Gaza-Streifen.

cstr.

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