Im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestags wehte an diesem Sommerabend ein Hauch von Steppe: Beim feierlichen Empfang des Internationalen Parlaments-Stipendiums (IPS) standen Vielfalt, interkultureller Dialog und politische Neugier im Mittelpunkt. Mehr als 800 Gäste aus Politik, Diplomatie, Wissenschaft und Zivilgesellschaft erlebten ein kreatives Bühnenprogramm – musikalisch, tänzerisch, emotional. Organisiert wurde es von den Stipendiat:innen selbst. Diese Veranstaltung hat sich zu einer besonderen Tradition entwickelt und symbolisiert den interkulturellen Austausch, politische Bildung und gegenseitiges Verständnis zwischen den Völkern.

In einer Welt voller Spannungen und Krisen war dieser Abend ein lebendiger Ausdruck dessen, was Menschen verbindet. Auch Kasachstan präsentierte sich eindrucksvoll: mit Liedern, Tänzen, kulinarischen Spezialitäten und einer klaren Botschaft: Kultur schafft Verbindung.

Wenn Kulturen aufeinandertreffen und Brücken bauen

Gemeinsam mit Stipendiat:innen aus Usbekistan, Aserbaidschan und der Türkei präsentierten die kasachstanischen Teilnehmer:innen im Rahmen einer Nauryz-Performance traditionelle Tänze und ein Mashup regionaler Musik, was als ein lebendiger Ausdruck kultureller Identität und Gastfreundschaft galt. Begleitet von farbenfrohen Kostümen und authentischer Musik, schufen sie auf der Bühne einen emotionalen Raum, der die Vielfalt Zentralasiens in den Mittelpunkt stellte. Der kasachische Beitrag gehörte zu den Highlights des Bühnenprogramms. Mit dem Lied „Kamazhai“, einfühlsam interpretiert von der Gruppe Dauys International und begleitet von modernem Tanz, brachten die Stipendiatinnen kulturelle Tiefe und emotionale Stärke auf die Bühne. „Wir haben über zwei Monate geprobt. Nach der Arbeit, am Wochenende, manchmal bis spät in die Nacht“, berichtete eine Teilnehmerin. „Es war intensiv, aber es hat uns als Team zusammengeschweißt.“

Hier steckt viel Teamarbeit dahinter: Wir haben das Drehbuch geschrieben, nach den Praktika im Büro geprobt, Musik und Kostüme ausgesucht, uns um Licht, Dekoration und die gesamte Organisation gekümmert. Alles aus eigener Kraft, aber natürlich unter der liebevollen Leitung unseres IPS-Orgateams.

Ein Abend – viele Stimmen

Auf der Bühne kamen junge Stimmen aus aller Welt zu Wort: aus Zentralasien, dem Balkan, Lateinamerika, der Ukraine, Indonesien, Lettland und Kolumbien. Tänze, Lieder und persönliche Geschichten machten deutlich: Vielfalt ist Stärke. Besonders bewegend war ein ukrainisches Wiegenlied – ein stiller Moment der Erinnerung.

Die Stipendiat:innen sorgten gemeinsam mit anderen Teilnehmer:innen für ein kreatives, unterhaltsames und nachdenklich stimmendes Programm. Tänze, Lieder und persönliche Geschichten vermittelten eindrucksvoll die Vielfalt und Tiefe der internationalen Gemeinschaft.

Zum Abschluss sangen wir „We Are The World“ – ein starkes Symbol dafür, dass wir trotz unterschiedlicher Kulturen zusammengehören. Das Publikum reagierte mit Lachen, Applaus und Nachdenken.

Mit Samsa und Seele: Kasachstan stellt sich vor

Am kasachstanischen Ländertisch konnten die Gäste nicht nur Baursaki, Kurt und Tee mit Trockenfrüchten probieren, sie erlebten Kultur zum Anfassen. Kunstvolle Stickereien, Jurten-Elemente und traditionelle Souvenirs, liebevoll zusammengestellt mit Unterstützung der kasachischen Botschaft, gaben einen authentischen Einblick in das Land. Die traditionellen Kostüme wurden von Galina Nurtasinowa aus dem Verein Deutsch-Kasachische Gesellschaft zur Verfügung gestellt – ein wichtiger Beitrag zur gelungenen Präsentation. Ein Gast aus dem Auswärtigen Amt kommentierte: „Man spürt, mit wieviel Herz hier gearbeitet wurde. Es ist mehr als Repräsentation, es ist Begegnung.“

Bundestagsvizepräsidentin Josephine Ortleb eröffnete den Abend mit einer inspirierenden Rede. Auch Dr. Julia von Blumenthal, Präsidentin der Humboldt-Universität, betonte die Bedeutung von Bildung und Dialog für Frieden und internationale Partnerschaft. Ortleb selbst besuchte während des Empfangs den kasachischen Tisch, wo sie von den Stipendiatinnen mit traditionellem Kurt-Hartkäse und Tee herzlich begrüßt wurde. Auch die Bundestagsabgeordnete Natalie Pawlik (SPD) kam zum Stand, tauschte sich mit den Stipendiat:innen aus und ließ sich mit einem Lächeln kulinarisch verwöhnen.

Der IPS-Abend 2025 war mehr als eine festliche Veranstaltung. Er war ein gelebtes Symbol für internationale Freundschaft, Vielfalt und Verantwortung. Kasachstan zeigte sich traditionsbewusst, kreativ und offen. Oder, wie ein Bundestagsmitarbeiter es formulierte, „Das war kein Abend der Unterschiede, sondern ein Abend der Gemeinsamkeiten. Und genau das brauchen wir heute mehr denn je.“

Der Deutsche Bundestag vergibt in Kooperation mit der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin sowie der Technischen Universität Berlin jährlich Stipendien für junge Hochschulabsolventinnen und -absolventen.

Ein herzlicher Gruß vom IPS-Quartett aus Kasachstan – Kristina, Darya, Aliya und Viktoria

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