„Bösendorfer“, einer der ältesten und renommiertesten Klavierhersteller der Welt, hat seine Marke in der kasachischen Hauptstadt präsentiert. Der „Bösendorfer“ hat eine zweihundertjährige Geschichte und kommt aus Wien. Die Veranstaltung fand in einem Konzertsaal von „Kazakhkonzert“ statt, der nach Rosa Baglanova benannt ist.

Im Rahmen der Veranstaltung wurde das Flaggschiff-Instrument der Marke – das neue Konzertklavier „Bösendorfer 280 Vienna Concert“ mit dem verstärkten Resonanzboden präsentiert. An der Präsentation nahmen speziell eingeladene Gäste teil, darunter die Geschäftsführerin der Klavierfabrik Bösendorfer Sabine Grubmüller und andere Vertreter des Top-Managements der Marke sowie die österreichische Botschafterin in Kasachstan Andrea Bacher.

„Als österreichische Botschafterin in Astana ist es mir eine besondere Freude, dass mit Bösendorfer ein Stück österreichischer Kultur und Musikgeschichte nach Kasachstan kommt. Es ist ein Traditionsunternehmen, das natürlich durch die klassische Musik weltweit bekannt ist. Insofern ist es heute ein besonderer Anlass“, so die Botschafterin wörtlich.

Eine langjährige Geschichte

Bösendorfer hat eine Geschichte, die seit 1828 andauert. Am 25. Juni 1828 wurde Ignaz Bösendorfer offiziell das Recht gewährt, ein Mitglied der renommierten österreichischen Klavier-Hersteller-Gilde zu werden. Das ist das offizielle Gründungsdatum des weltweit ältesten, bis heute produzierenden Klavierherstellers im Premiumsegment. Der Sohn von Ignaz, Ludwig Bösendorfer führte das Geschäft seines Vaters weiter. Ludwig war zweimal verheiratet, hatte aber keine Kinder. 1909 beschloss er daher, die Fabrik an seinen Freund Karl Hutterstrasser zu verkaufen. Damit begann die Ära der Hutterstrasser, die das Unternehmen bis Mitte des 20. Jahrhunderts führten und es anschließend 1966 an den amerikanischen Konzern Kimball International verkauften. Im Jahre 2008 wurde das Bösendorfer-Werk schließlich von der japanischen Yamaha-Gruppe übernommen. Um das wertvolle Bösendorfer-Erbe zu bewahren, bleibt die österreichische Produktion vollständig unabhängig vom Mutterkonzern und das Bösendorfer-Werk besteht weiterhin als eigenständige Einheit.

Die Klaviere von Bösendorfer wurden von zahlreichen berühmten Musikern bevorzugt: sie wurden besonders von Franz Liszt, Arthur Rubinstein, Oscar Peterson, Leonard Bernstein und vielen anderen berühmten Pianisten geschätzt.

Die Veranstalter betonten, dass die Präsentation der Bösendorfer-Klaviere in Kasachstan als eine neue, wichtige Seite in der Kulturgeschichte des Landes betrachtet werden kann. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit dem offiziellen Vertreter der Marke in Kasachstan organisiert – der Firma „Raino“, die durch ihren Direktor, den berühmten kasachischen Flötisten Yerzhan Kushanov, auf der Veranstaltung vertreten war. „Wir möchten allen Kasachstanern Zugang zu den besten musikalischen Instrumenten der Premiumklasse verschaffen, welche die Kreativität und Kunst inspirieren. Heute haben wir sehr viele Talente in kasachischen Musikschulen, daher sind wir verpflichtet, sie zu unterstützen und unsere Kultur weiterzuentwickeln“, betonte Kushanov. Der Klarinettist Rakhim Toksanbaev fügte hinzu: „Große Musik soll würdig klingen. Wir möchten ganz Kasachstan, von kleinen Schulklassen bis hin zu den Konservatorien, mit den besten Instrumenten ausstatten, damit jeder kreativ sein und spielen kann. Die heutige Präsentation ist eine Einladung zur Zusammenarbeit. Herzlich willkommen in Kasachstan, Bösendorfer!“

Die Wiener Tradition bewahren

Über die Besonderheiten, die Geschichte und die Möglichkeiten von Bösendorfer-Instrumenten erzählte die Geschäftsführerin der Firma Sabine Grubmüller. In den zwei Jahrhunderten der Geschichte der Klavierproduktion gab es viele Veränderungen und Modifikationen. Aber dahinter liegt immer der Wunsch, die Wiener Traditionen zu bewahren und gleichzeitig die modernen Technologien zu verwenden.

Es ist eine Kombination von österreichischer Tradition und österreichischer Innovation. Der Flügel vereint in sich die höchste Sensibilität, aber auch die höchste Stabilität. „Ich freue mich sehr, heute das erste Mal in Kasachstan zu sein und unseren neuen Konzertflügel 280 Vienna Concert präsentieren zu dürfen. Das Instrument wird das erste Mal in einem öffentlichen Konzertraum vorgestellt. Ich bin gespannt über die Klänge, die heute hier im Publikum erklingen werden“, fügte Sabine Grubmüller hinzu.

Für die Gäste der Veranstaltung wurde außerdem ein Konzertprogramm organisiert, bei dem Yerzhan Kushanov, die Pianistin Olga Huber sowie die junge talentierte Musikerin Aliya Zhakparova, eine Teilnehmerin zahlreicher internationaler Musikwettbewerbe, auftraten. Aliya spielte das Werk von Claude Debussy „Reflets dans l’eau“ meisterhaft und überraschte ihrer Zuhörer mit dem besonderen Kristallklang des Instruments. Als Zeichen des Respekts wurde auf dem einzigartigen Instrument ein Stück des großen kasachischen Komponisten Achmet Zhubanov von der Bösendorfer-Vertreterin Olga Huber aufgeführt.
Die Präsentation dieser historischen Klaviermarke in Kasachstan zielte hauptsächlich auf die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit zwischen Österreich und Kasachstan im Bereich der Musikausbildung und -aufführung ab.

Nurgul Adambayeva

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