Ein spannender Tag für die Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Union (EU) und Kasachstan: Am 11. Mai gründeten vier europäische Kulturinstitute zusammen mit dem ungarischen Generalkonsulat das Netzwerk „European Union National Institutes of Culture (EUNIC) in Almaty. Zum Start interpretierten der ungarische Starpianist György Oravecz und Musiker aus Kasachstan europäische Klassiker von Liszt bis Beethoven.

/Bild: Christine Karmann. ‚Am 11. Mai gründeten vier europäische Kulturinstitute zusammen mit dem ungarischen Generalkonsulat das Netzwerk „European Union National Institutes of Culture“ (EUNIC) in Almaty.’/

Vollendete britische Rhetorik erwartete die Besucher der Pressekonferenz zur Gründung des europäischen Kulturnetzwerkes „European Union National Institutes of Culture“ (EUNIC) in Almaty. Drei Fragen: Wird man zukünftig in Kasachstan die Möglichkeit haben, herauszufinden, worin eine gemeinsame europäische Identität liegen könnte? Wird es mehr kulturelle Veranstaltungen in Kasachstan geben? Und wird man die Möglichkeit haben, mit Ländern zusammenzuarbeiten, die kein eigenes Kulturinstitut im Land haben? Eine Antwort, von Lena Milosevic, der ersten Präsidentin von EUNIC Almaty und Direktorin des britischen Kulturinstituts „British Council“, nämlich ja. Gleichzeitig nahm sie Zweiflern den Wind aus den Segeln: „Nein, die Arbeit der einzelnen Kulturinstitute wird sich nicht verändern.“

Mitte Mai gaben die Vertreter der deutschen, französischen, britischen und italienischen Kulturinstitute sowie der ungarische Generalkonsul die Gründung eines neuen europäischen Kulturnetzwerkes in Almaty bekannt. Künftig sind gemeinsame Veranstaltung von Goethe-Institut, Alliance Française, British Council, Dante Alighieri und dem ungarischen Generalkonsulat geplant. „Das zeigt, dass Kasachstan das wichtigste Partnerland der Europäischen Union in Zentralasien ist und wie dynamisch sich unter den EU-Mitgliedsländern gemeinsame kulturpolitische Institutionen entwickeln“, sagte der deutsche Generalkonsul Gerold Amelung.

Das erste EUNIC-Projekt in Kasachstan

Mit Kulturdiplomatie und Soft Power (weicher Macht) möchte die EU ihre Außenbeziehungen zukünftig gestalten. Ein modernes Instrument der Friedenssicherung. Gleichzeitig auch ein Experiment der Mitglieder, wie eine gemeinsame europäische Identität vor dem Hintergrund der kulturellen Vielfalt in Europa aussehen könnte. Das erste gemeinsame EUNIC-Projekt in Kasachstan: Ein Konzert der europäischen Klassiker mit dem ungarischen Pianisten und Liszt-Spezialisten György Oravecz im Kurmangazy-Konservatorium in Almaty. „Alleine hätten wir das gar nicht organisieren können“, sagt Szilárd Teleki, der ungarische Generalkonsul, dessen Land nicht mit einem eigenen Kulturinstitut in Kasachstan vertreten ist. „Und dabei steht gerade Franz Liszt, dessen 200. Geburtstag 2011 gefeiert wird, für europäisches Denken. Außerdem führt Ungarn noch bis Ende Juni die EU-Ratspräsidentschaft.“

Die kasachische Presse interessierte sich dafür, inwieweit auch einheimische Künstler an dem europäischen Kulturnetzwerk teilnehmen können. „Wir sind erst ganz am Anfang“, erklärte EUNIC-Präsidentin Lena Milosevic. „Aber wir hoffen, auch in Zukunft zusammen mit kasachischen Künstlern auf einer einzigartigen ,eunic‘ europäischen Basis zusammenarbeiten zu können.“ Beim EUNIC-Konzert spielten auch Musiker aus Kasachstan europäische Klassiker von Strauß bis Beethoven.

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EUNIC ist ein Netzwerk der Kulturinstitute der Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Es wurde 2006 gegründet und hat 30 Mitglieder aus 26 Ländern. Die Mitglieder von EUNIC arbeiten in mehr als 150 Ländern im Bereich Kunst, Sprache, Jugend, Ausbildung, Wissenschaft, interkultureller Dialog und Entwicklung. Mehr Infos unter www.eunic-online.eu.
Zur Gründung von EUNIC Almaty schreiben die Mitglieder zwei Wettbewerbe für Fremdsprachenlerner aus, den Fotowettbewerb „Europa in Kasachstan“ und den Filmwettbewerb „Meine fünf Lieblingsworte“. Informationen zu den Teilnahmebedingungen und Preisen finden Sie auf der Homepage des Goethe-Instituts Almaty www.goethe.de/ins/kz/alm/de7618252.htm

Von Christine Karmann

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