Seit Anfang September ist Cornelia Riedel (30) aus Neustadt in Sachsen Redakteurin des deutschen Teils der Deutschen Allgemeinen Zeitung (DAZ). Im Interview erzählt die vom Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart entsandte Journalistin wie sie zu den Medien kam und welche Pläne sie mit der DAZ in Almaty hat.
Seit Anfang September ist Cornelia Riedel (30) aus Neustadt in Sachsen Redakteurin des deutschen Teils der Deutschen Allgemeinen Zeitung (DAZ). Im Interview erzählt die vom Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart entsandte Journalistin wie sie zu den Medien kam und welche Pläne sie mit der DAZ in Almaty hat.
DAZ: Frau Riedel, sie sind fast vier Wochen hier, wie gefällt Ihnen Ihr neues Domizil?
Cornelia Riedel: Mein erster Eindruck ist sehr gut, ich mag das sommerliche Wetter und vor allem das Bergpanorama rund um die Stadt. Außerdem finde ich hier die Leute auf der Straße recht nett. In Petersburg, wo ich vorher gewohnt habe, waren die Menschen deutlich kühler.
DAZ: Cornelia Riedel, bei einer Zeitung geradewegs als verantwortliche Redakteurin einzusteigen, ist in Deutschland schlicht undenkbar. Was qualifiziert Sie für diese Stelle hier bei der DAZ?
Cornelia Riedel: Ich habe in Leipzig und Cardiff (GB) Journalismus studiert und jahrelange Erfahrung als freie Journalistin bei verschiedenen Zeitungen. Die letzten zwei Jahre war ich zudem in Russland, wo ich an der Universität Journalismus unterrichtete und für die deutschsprachige St. Petersburgische Zeitung gearbeitet habe. Ohne jegliche Vorbereitung in eine Stadt wie Almaty zu kommen, wäre wohl ein wenig zu verwegen.
DAZ: Frau Riedel, was sind Ihre Fachgebiete, über welche Themen schreiben Sie am liebsten?
Cornelia Riedel: Ein Journalist sollte ja über alles schreiben können und in der Lage sein, sich schnell in jedes Thema einzulesen und einzudenken. Ich mag Geschichten besonders, in denen Menschen die Hauptrolle spielen. Gerade hier in Zentralasien trifft man jede Menge Einheimische und auch Ausländer, die im wahrsten Sinne des Wortes ein bewegendes Leben haben oder Dinge tun, die erzählenswert sind. Natürlich gehört ein gut recherchierter Hintergrundartikel genauso zur Zeitung.
DAZ: Wie kam es dazu, dass Sie sich für diesen doch etwas ausgefallenen Job entschieden haben?
Cornelia Riedel: Im letzten Sommer war ich in Tadschikistan und hab dort einen ersten Eindruck von einem der sich schnell ändernden GUS-Staaten in Zentralasien bekommen. Und diese Mischung aus Ex-Sowjetischem und Asiatischem hat mir gut gefallen. Außerdem bietet mir der Job bei der DAZ die Möglichkeit, als Journalistin bei einem Blatt zu arbeiten, bei dem ich selber gestalten kann.
DAZ: Wie haben Sie Ihre neue Arbeit in Almaty bis jetzt erlebt?
Cornelia Riedel: Ich bin äußerst froh darüber, dass ich hier eine relativ gut eingerichtete und ausgestattete Redaktion vorgefunden habe und dass alle, die hier arbeiten, bis jetzt an einem Strang ziehen. Aber wie sicher jeden hier stört mich der viele Verkehr in der Stadt und die schlechte Luft. Und bis jetzt bin ich auch immer noch auf Wohnungssuche.
DAZ: Welche bestimmten Ziele und Erwartungen haben Sie in Bezug auf Ihren Arbeitsaufenthalt in Kasachstan?
Cornelia Riedel: Mein Ziel und auch das Ziel der ganzen Redaktion ist es, in erster Linie für den Leser über Zentralasien und Kasachstan zu berichten. Besonders für die deutschsprachigen Leser in Almaty und der Region will ich außerdem Neuigkeiten aus Stadt und Umgebung ins Blatt bringen. Deshalb möchte ich ein wenig mehr Gewicht auf die lokale Berichterstattung legen, denn wir haben viele Leser hier. Und schließlich ist Almaty auch für unsere Rezipienten außerhalb Kasachstans und im Internet immer noch die Metropole Zentralasiens. Mittelfristig soll die Printausgabe ein neues Layout bekommen und ich denke, die Zeitung könnte noch ein wenig stärker Richtung Zentralasien wachsen.
DAZ: Frau Riedel, viel Spaß und Erfolg bei Ihrer weiteren Arbeit, und danke für´s Interview.
Das Interview führte David Kunz
23/09/05