Skurril und einzigartig, schön und majestätisch – so kann man die Sibinsker Seen beschreiben, diese fünf unterschiedlich großen Wasserbecken in den Felsen des Kalbinski-Bergrückens im südwestlichen Altai-Gebirge mit kristallklarem Wasser, in dem Korallen wachsen. Dort nahmen Aktivisten aus dem deutschen Zentrum „Wiedergeburt“ an einer Reihe interessanter, kultureller Veranstaltungen teil.

Wir erinnern uns, dass die Sibinsker Seen ganz in der Nähe von Ust-Kamenogorsk liegen, buchstäblich nur eine Autostunde von der Stadt entfernt. Wenn man sie von oben betrachtet, liegen sie wie auf den Stufen einer Treppe. Sie erinnern an Spuren von fünf Fingern einer Hand, wie die Hand Gottes auf Erden, um diese gesegneten Orte zu begnadigen, oder von den Krallen eines Bären; übrigens sind diese Tiere hier sehr häufig zu finden.

Wenn man sich vom Zentrum der Provinz aus bewegt, trifft man zuerst auf Sadyrkol, dann auf Tortkala, danach auf den größten See Shalkar, weiter auf Korzhynkol, und schließlich auf den kleinsten – Karakol.

Historiker glauben, dass der Name von dem kasachischen Wort „sabyn“ stammt, was Seife bedeutet, da in früheren Zeiten nomadische Stämme an diesen Orten zur Erholung und zum Baden anlegten.

„Der größte und tiefste der fünf Seen, der Shalkar, war zu Sowjetzeiten die Basis für die Ausbildung von Tauchern“, sagt Olga Merk, eine erfahrende Touristin. „Das Wasser hier ist warm, sauber und klar. Die tiefste Stelle dieses Stausees ist fast 50 Meter tief. Aber Taucher sagen, der See sei noch tiefer. Übrigens war ich selbst schon zweimal tauchen. Die Emotionen kochten hoch. Sehr beeindruckt war ich von der Tatsache, dass hier im Süßwasser Korallen wachsen. In der Tat sehen sie aus wie Baikalschwämme, genauso weich wegen des fehlenden Salzes, aber das ist doch ein Wunder! Übrigens war ich 2018 am Baikalsee, das Wasser dort ist so eisig wie im Ozean, vier Grad sogar im Sommer. Hier ist es dagegen warm, vielleicht 25 Grad, deswegen gibt es hier viele Kinder. Jetzt sind wir hergekommen, um an den Dreharbeiten zum Film ‚Namenstag in Sibiny‘ und dem internationalen Tauchfestival teilzunehmen. Wer die Schönheit der Unterwasserwelt – darunter mehr als zehn Fischarten wie Karpfen, Spiegelkarpfen und andere – kennen lernen möchte, der kann mit Hilfe von Tauchlehrern einen Schnuppertauchgang machen.“

Beim Fortführen der Gespräche übers Tauchen fügt der Unternehmer Mahambet Zhanashev aus Almaty hinzu, dass er bereits auf den Malediven getaucht sei, es hier aber noch aufregender sei. Außerdem haben Mahambet und sein Sohn Isatay die umliegenden Berge bezwungen, die die bizarrsten Formen haben, als ob sie aus riesigen Pfannkuchen oder Felsbrocken bestehen würden, die nur durch ein paar Stützpunkte zusammengehalten werden. Einigen Archäologen zufolge waren diese Orte vor tausenden Jahren Meeresböden, denn auf den Felsen finden sich immer noch Abdrücke prähistorischer Meerestiere und Fische. Es überrascht nicht, dass das kasachstanische Stonehedge in der Nähe liegt – die Überreste des alten Ak Baur-Observatoriums der Turkvölker, wo die Beobachtung der Himmelskörper und heidnische Rituale durchgeführt wurden. Derzeit arbeiten dort Archäologen und legen sensationelle Artefakte frei, die das Leben der sogenannten „sesshaften Turks“ beleuchten!

Dort befinden sich auch die Ruinen des fünfeckigen buddhistischen Klosters Ablaikit aus dem 17. Jahrhundert, welches von Taishi Ablai gegründet wurde. Hier wurden alte tibetische Manuskripte, Statuen von Buddhas und Bodhisattvas gefunden. Generell kann man lange über die Legenden, Bräuche, und Sehenswürdigkeiten dieser malerischen Orte sprechen; ebenso wie über die seltene Flora und Fauna, denn hier sind Luchse, Marale, Hermeline und andere Wildtiere zu finden.

Ein weiterer atemberaubender Fakt: Ganz oben auf einer der Klippen befindet sich ein kleines, aber tiefes Gewässer. Das größte Rätsel ist, woher das Wasser kommt?! Es handelt sich definitiv nicht um Niederschlag, denn es wäre durch die Hitze und den starken Wind ausgetrocknet.

„Die starken Wirbelströme ermöglichen übrigens das Windsurfen auf dem Eis“, fügt Olga Merk hinzu. „Ich war im Winter hier und bin auf der glatten und transparenten Oberfläche des Sees Schlittschuh gelaufen. Die Eindrücke sind unbeschreiblich! Auch hier kann man nur mit dem Baikalsee vergleichen.

Übrigens erzeugen die gleichen Winde auch Eiszapfen, die nach oben wachsen. Dies ist ein weiteres Wunder der Region.

Übersetzung: Annabel Rosin. Lesen sie unsere Artikel in russischer Sprache auf unserer Seite daz.asia/ru oder ganz einfach über den QR-Code.

Elena Paschke

https://daz.asia/ru/sibiny-dlan-boga-na-zemle/

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