In vielen Berufen lernt man ein ganzes Leben lang und bildet sich bis an das Ende seiner Karriere weiter. Das gilt auch für Lehrerinnen und Lehrer – insbesondere, wenn sich deren Fachgebiete im Laufe der Jahre inhaltlich verändern und erweitern. Im August haben acht Deutschlehrerinnen und -lehrer aus verschiedenen Städten Kasachstans die Möglichkeit bekommen, an einer Fortbildung teilzunehmen, die vom Landesamt für Schule und Bildung Sachsen organisiert wurde.

Neben Lehrkräften aus Kasachstan gab es auch Teilnehmer aus etlichen anderen Ländern.

Seit vielen Jahren werden Sprach- und Landeskundekurse für ausländische Lehrkräfte angeboten. Vertreter aus Kasachstan konnten nun zum ersten Mal auch in Präsenz dabei sein. Die Fortbildung fand in Meißen, einem malerischen Ort, statt – genauer gesagt im Schloss Siebeneichen, das seit 1997 als Sitz der Sächsischen Akademie für Lehrerfortbildung fungiert und als Tagungszentrum Meißen bekannt ist.

Die Teilnehmer durften sich dabei auf ein vielfältiges und spannendes Programm freuen. Auf der Liste der Themen und Formate standen während des Seminars das „Internationale Klassenzimmer“, die Anwendung ganzheitlicher Methoden, interkulturelle Sprachdidaktik und Landeskunde. Nachdem die teilnehmenden Lehrkräfte damit vertraut gemacht wurden, ging es im Anschluss darum, wie man das Ganze nachhaltig im Unterricht verwenden kann. Da die Arbeit gruppenweise aufgebaut war, konnte man sich auch gut miteinander darüber austauschen, wie man selbst im jeweils eigenen Land mit Literatur, Musik oder PASCH.NET im Unterricht für Deutsch als Fremdsprache arbeitet.

Projektorientierter Unterricht außerhalb des Klassenzimmers

Fernab der Seminare wurden auch tolle Stadtführungen organisiert, wo die Lehrer nicht nur etwas über die sächsische Geschichte erfahren konnten, sondern auch die schönen Ecken und Aussichten der Stadt Meißen sahen und kennenlernten. Eine gute Gelegenheit, einen neuen Ort interaktiv und in der Gruppe zu erkunden, war die Schifffahrt auf der Elbe zum Schloss Pillnitz. Weitere Exkursionen wie „Auf den Spuren Erich Kästners“, sowie Besuche der Gemäldegalerie des Dresdener Zwingers und der Porzellanmanufaktur hinterließen einen bleibenden Eindruck bei den Lehrern.

Auch am Abend langweilten sich die Teilnehmer nicht. Es gab verschiedene fakultative Angebote, darunter Liederabende und Workshops zum Thema „Deutsche Sprache im Wandel“.

Der interkulturelle Höhepunkt des Seminars fand mit dem „Abend der Kulturen“ statt. „Von Land zu Land macht euch bekannt!“ war das Motto dieser Veranstaltung. Die Seminarteilnehmer aus Tschechien, Polen, Lettland, Frankreich, Italien, Georgien und Kasachstan stellten ihre Länder vor. Dabei erfuhr man Interessantes über die anderen Länder und konnte deren verschiedene kulinarische Spezialitäten probieren.

Beruflich wie privat eine große Bereicherung

Von solchen Seminaren nehmen die Lehrer ganz viel Neues mit: Man lernt die Kollegen aus verschiedenen Ländern kennen, tauscht untereinander Erfahrung aus, erfährt mehr über die deutsche Sprache im Ausland, hat eine bessere Vorstellung von Deutschland und erhält auch ansonsten viele positive Eindrücke. Mit Blick auf den eigenen Arbeitsalltag wurde allen Teilnehmern klar, dass der Unterricht auch anders sein kann – nämlich fächerverbindend und schülerorientiert.

Yelena Uryumtseva, Lehrerin am 10. Gymnasium in Öskemen

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