Das Sprechen über und mit Geflüchteten, Migrantinnen und Migranten – das soll das Projekt „Region – Zentralasien: Journalistische Ausbildung zu Migrationsfragen“ angehenden Journalistinnen und Journalisten näherbringen. Ein Auftakttreffen fand am 17. Oktober an der Nationalen Kasachischen Al-Farabi-Universität in Almaty statt.

Das frisch gestartete Projekt ist Teil des Internationalen Programms der UNESCO für Kommunikationsentwicklung und dauert ein Jahr. Ziel ist die Verbesserung journalistischer Ausbildung bezüglich Migrations- und Fluchtfragen, die Förderung einer qualitativen und ausgewogenen Darstellung in den Medien sowie die Anregung des Dialogs zwischen verschiedenen Staaten und Kulturen.

Zur Auftaktveranstaltung waren Journalismus-Fakultäten, zivile Organisationen, Interessensvertreterinnen und –vertreter sowie Journalistinnen und Journalisten eingeladen. Einleitend hießen Sergej Karpow, Programmbeauftragter des UNESCO-Büros in Almaty, Schamila Aitschanowa, Vizerektorin für Forschung und Innovation sowie Doktor der Wirtschaftswissenschaften, Temirgali Kopbajew, Dekan der Journalismus-Fakultät der Al-Farabi-Universität und Almasha Arenowa, Leiterin der Abteilung für politische Zusammenarbeit der Repräsentanz des Außenministeriums der Republik Kasachstan in Almaty, alle Teilnehmenden willkommen.

Stigmatisierung, Analphabetismus und Klimawandel

Insbesondere der Anspruch des Projekts, eine diskriminierungssensible Berichterstattung zu fördern, wurde während der Begrüßung deutlich. „Journalistinnen und Journalisten haben eine große Verantwortung – auch dafür, Einbeziehung von Migrantinnen und Migranten sowie ein tolerantes Verhältnis zu fördern“, so Arenowa. Im Anschluss stellte Nasgul Schyngyssowa, Projektmanagerin und Leiterin des UNESCO-Lehrstuhls für Journalismus und Kommunikation der Universität, das Projekt vor. Integraler Bestandteil davon sind öffentlich zugängliche Online-Module namens „MOOC“ für Journalismusstudierende. Diese werden in verschiedenen Sprachen verfügbar sein und Themen wie Geschlechtergerechtigkeit, Ethik und Desinformation in Hinblick auf Migration beinhalten.

Zuletzt erhielten die Referentinnen und Referenten die Möglichkeit, von eigenen Erfahrungen zu sprechen und Empfehlungen an das Projekt zu äußern. Dabei waren unter anderem Stigmatisierung und Diskriminierung von Migrantinnen und Migranten, Förderung von Alphabetisierung sowie Zusammenhänge zwischen Migration und globaler Erwärmung Thema. Auch ein erstes MOOC-Video wurde von den Autorinnen und Autoren gezeigt.

Ein Thema von globaler Bedeutung

Ausführer des Projekts ist der UNESCO-Lehrstuhl für Journalismus und Kommunikation mit Unterstützung des UNESCO-Büros in Almaty für Kasachstan, Kirgisistan und Tadschikistan sowie des Internationalen Programms für Entwicklung und Kommunikation (IPDC). Die Arbeitsbereiche des Lehrstuhls sind unter anderem Kommunikationsethik, Anwendung neuer Technologien sowie wissenschaftliche Forschung im Bereich Journalismus. Da Migration ein Thema von globaler Bedeutung ist und auch in Zentralasien immer wichtiger wird, entschieden sie sich für diesen Themenschwerpunkt.

„Menschenrechte sind Priorität“, unterstrich Karpow gegen Ende der Veranstaltung. Die Veranstalter positionierten sich klar gegen Diskriminierung und betonten die Verantwortung von Journalistinnen und Journalisten, nach ethischen Prinzipien zu handeln und auf sensible Wortwahl bei der Berichterstattung über Migration zu achten.

Sasha Borgardt

Hinweis: In einer früheren Version des Artikels wurde Frau Almasha Arenowa fälschlicherweise als Leiterin der Abteilung für politische Zusammenarbeit der Repräsentanz des Außenministeriums der Russischen Föderation vorgestellt. Es handelt sich aber um das Außenministerium der Republik Kasachstan. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.
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