Tatjana Martschenko arbeitet zwei Monate lang als Praktikantin in der Wiener Zentrale der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Die Politik-Studentin der Deutsch-Kasachischen Universität (DKU) in Almaty beschäftigt sich dort seit Juli mit Fragen zur Gleichberechtigung von Frau und Mann.

/Bild: privat/

Die Freude bei Tatiana Martschenko war groß, als sie bei DKU-Präsident Prof. Johann Gerlach den Vertrag für das Stipendium unterschreiben konnte. Für die 20-jährige Studentin ist es nicht nur die erste Reise nach Europa, sie erhält dort auch einen intensiven Einblick in die Arbeit einer internationalen Organisation.

Zwei Monate arbeitet sie in Wien an Themen, die sich den besonderen Bedürfnissen und Rechten von Frauen widmen. Schon in ihrem bisherigen Studium hat sie sich für diese Thematik sehr interessiert.

Umfassender Sicherheitsbegriff

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa ist mit 56 Teilnehmerstaaten die größte regionale Sicherheitsorganisation der Welt. Da die OSZE den Sicherheitsbegriff umfassend definiert, gibt es auch eine Abteilung für Frauenrechte. „Der Begriff Sicherheit bezeichnet bei der OSZE nicht nur die militärische Sicherheit von Staaten, sondern auch wirtschaftliche und menschliche Sicherheit für Gruppen und Individuen. Vor allem in der so genannten ‚menschlichen Dimension’ sind die speziellen Probleme von Frauen und die Durchsetzung von Frauenrechten ein wichtiges Thema auf der OSZE-Agenda“, so die Studentin. In Wien lernt Tatjana Martschenko nicht nur viel Neues, sondern sie kann in die Arbeit bei der OSZE auch ihre eigenen Erfahrungen aus Kasachstan einbringen.
Bereits im Frühjahr dieses Jahres beschäftigte sich die Studentin in einem Seminar an der DKU mit den Aktivitäten der OSZE in Zentralasien. „Der OSZE-Vorsitz Kasachstans im Jahr 2010 war der aktuelle Anlass für das OSZE-Seminar“, so der Seminarleiter Sebastian Schiek von der Universität Hamburg. Die Studenten konnten das wissenschaftliche Herangehen an die Tätigkeit einer internationalen Organisation üben. Als Besonderheit waren von Anfang an die Experten des OSZE-Zentrums Astana in das Seminar integriert. „Die Kombination aus wissenschaftlichem Ansatz und Einbindung von Praxiswissen ermöglichte den Studenten einen fundierten und anschaulichen Einblick in die Arbeit der internationalen Organisation“, erklärt der Hamburger Politikwissenschaftler. So stellten unter anderem die stellvertretende OSZE-Chefin in Kasachstan, Jeannette Klötzer, sowie die Offizierin für die Menschliche Dimension, Eugenia Benigni, den Studenten ihre Arbeit vor.

Zahlreiche Unterstützer

Statt einer gewöhnlichen Prüfung stand am Ende des Seminars ein Essay-Wettbewerb, den Martschenko gewann. Damit hatte sie nicht nur eine gute Note, sondern auch das Praktikum in Wien sicher. Das deutsche Auswärtige Amt, die Robert-Bosch-Stiftung, Air Astana und die DKU unterstützten den Essaywettbewerb und das Praktikum in Wien. So wurde aus dem Wettbewerb sehr viel mehr als nur eine einfache Leistungskontrolle. (DAZ)

22/08/08

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