Beim Erlernen einer Fremdsprache ist es auch wichtig, die Geschichte, Sitten und Bräuche des Landes, wo die Zielsprache gesprochen wird, zu kennen. In diesem Artikel schreiben die Schülerinnen und Schüler der 11. und 12. Klassen darüber, was sie ab der 7. Klasse über Weihnachten gelernt haben. Während der Recherche und beim Schreiben des Artikels haben sie viel Neues entdeckt. Die Autorinnen und Autoren haben den Beitrag gemeinsam verfasst und die Informationen aus verschiedenen Quellen recherchiert. Herausgekommen ist ein schönes Gemeinschaftsstück über Weihnachten.
Es wird oft gesagt, dass die Winterzeit die schönste Zeit des Jahres ist. Es weihnachtet und die Menschen laufen durch die Läden auf der Suche nach Geschenken und Dekorationen. Die berühmteste Tradition vor dem Weihnachtsfest ist Advent. Als Advent bezeichnet man die vier Sonntage vor Weihnachten, an denen sich das Christentum auf die Feier der Geburt Jesu Christi konzentriert. Gleichzeitig erinnert uns der Advent daran, dass Christen sich auf die Zweite Ankunft Jesu Christi freuen sollten. Der erste Tag des Advents ist der 4. Sonntag vor Weihnachten. Eine der bekanntesten Adventstraditionen ist der Adventskranz aus Tannenzweigen, in die vier Kerzen eingeflochten sind. Am ersten Sonntag wird eine Kerze angezündet, am zweiten zwei und so weiter, was bedeutet, dass es jede Woche heller wird.
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Wir vermuten, dass Sie über Santa Claus oder den Weihnachtsmann Bescheid wissen. Aber haben Sie auch etwas über den Nikolaus gehört? Nikolaus war der Bischof im 4.Jahrhundert, der in Myra in Kleinasien gelebt hat (dem heutigen Demre in der Türkei). Er war großzügig und unter Kindern bekannt. Es gibt viele Legenden über Nikolaus. Die bekannteste besagt, dass er sehr reich war und an arme Leute gedacht hat. Er wollte nicht, dass diese sich bei ihm bedanken, und half ihnen deshalb heimlich. Einmal stieg Nikolaus auf das Dach des Hauses herauf, wo eine arme Familie wohnte, und warf fünf Säckchen mit Gold herunter. Die Säckchen fielen in die Kinderschuhe. Heute feiert man den Nikolaustag am 6. Dezember. Nikolaus war der Vorfahr von Santa Claus.
Märchen zum Fest
Ein weiterer wichtiger Teil der Vorweihnachtszeit sind Märchen, die im Vorfeld des Festes sehr oft erzählt wurden und werden. Sie nehmen heute einen wichtigen Teil der Zeit ein, die wir mit der Familie und mit Freunden vor Weihnachten verbringen. Die berühmtesten Märchen, die nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern als Klassiker gelten, sind „Nussknacker und Mausekönig“ von Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann, „Der standhafte Zinnsoldat“ und „Die Schneekönigin“ von Hans Christian Andersen, „Hänsel und Gretel“ von Brüdern Grimm. Mit der Entwicklung der Technik wurden immer mehr Märchen als Videofilme oder Theateraufführungen gezeigt, was zu einer neuen Weihnachtstradition wurde. Man kann sagen, dass jeder die Liebe zu Märchen versteht, denn was gibt es Schöneres, als Zeit mit der Familie beim Vorlesen von interessanten Geschichten zu verbringen?
Das Feiern von Weihnachten ist für die Deutschen sehr wichtig, obwohl viele Einwohner Deutschlands keine Christen sind. Die Deutschen schmücken ihre Häuser und Städte sehr gern und beginnen Anfang Dezember vor dem Tag des heiligen Nikolaus mit der Dekoration. Sie dekorieren ihre Häuser mit Adventskränzen, Lametta und Weihnachtskugeln. Während einige Familien begonnen haben, dem westlichen Brauch zu folgen und ihren Weihnachtsbaum früh aufzustellen, wird der Tannenbaum traditionell erst am Heiligabend aufgestellt. Wie wir wissen, ist Qualität für die Deutschen sehr wichtig, deswegen werden natürliche Materialien sehr geschätzt. Aus diesem Grund verwenden die Deutschen normalerweise Holzdekorationen in ihren Häusern. Eine der häufigsten davon ist eine Holzpyramide mit Kerzen im Inneren. Die Straßen und Geschäftsräume der Städte sind mit Weihnachtsbeleuchtung und Zweigen von Kiefern- und Tannennadeln geschmückt. Alles erscheint in Rot und Dunkelgrün – den Farben von Weihnachten in Deutschland.
Heiligabend und Weihnachtsgerichte
Kein Feiertag läuft in Deutschland ohne Musik und traditionelle Lieder! Während der Weihnachtszeit kann man einige Lieder, die zum festen Bestandteil geworden sind, hören. Der größte Teil der traditionellen Weihnachtsmusik stammt vom Beginn des 19. Jahrhunderts, aber die Lieder sind bis heute sehr beliebt. Einige Beispiele sind „Stille Nacht“, Alle Jahre wieder“ und „O Tannenbaum“. „Stille Nacht“ stammt aus Österreich und wurde weltberühmt. Das Lied gehört zum Unesco-Weltkulturerbe. Weihnachtslieder bringen die Menschen zusammen, weil sie im Familienkreis oder in den Kirchen gesungen werden.
Der Heiligabend ist der Höhepunkt der Weihnachtszeit in Deutschland. Ursprünglich hat sich die religiöse Gemeinschaft am 24. Dezember gesammelt, um die Geburt von Jesu Christi zu feiern. Heute ist der Heiligabend eher ein Familienfest und wird im Familienkreis gefeiert. An diesem fröhlichen Tag wird der Tannenbaum festlich geschmückt und die Krippe aufgestellt, während in der Küche die beliebten Weihnachtsgerichte vorbereitet werden. Nach dem Essen dürfen die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum ausgepackt werden, die entweder vom Christkind oder vom Weihnachtsmann gebracht werden. Nach der Bescherung gehen die gläubigen Deutschen auch in die Kirche zum Weihnachtsgottesdienst.
Weihnachten ist ein Feiertag, an dem verschiedene Weihnachtsgerichte zubereitet werden und sich die ganze Familie an einem festlichen Tisch versammelt. In Deutschland gehören Kartoffelsalat, Lebkuchen, Stollen, Weihnachtsgans und Strudel zu den traditionellen Weihnachtsgerichten. Jede Familie hat ihr eigenes Rezept. Ein ideales Getränk für den Feiertag ist Glühwein.
In Kasachstan, das ein multinationales Land ist, unterscheidet sich der Neujahrs- und Weihnachtstisch bei jenen, die feiern, von Haus zu Haus – abhängig von den familiären und nationalen Traditionen. Trotzdem sind hier der Olivier-Salat und die Mandarinen ein unverzichtbares Symbol für die Feier. Einige bereiten gebackenes Huhn zu, einige Fischgerichte, und einige andere bereiten verschiedene Gerichte zu, die in Zentralasien am populärsten sind: Beshbarmak, Pilaw, Lagman und Manti. Außerdem kann man fast auf allen Tischen verschiedene Salate und Fruchtscheiben finden. Der Weihnachts- und Neujahrstisch für die Kasachstaner ist sehr wichtig, weil es hier ein Sprichwort gibt: Wie du das neue Jahr empfängst, so wirst du es verbringen. Daher ist es üblich, dass wir einen reichhaltigen Tisch decken und gerne leckere Gerichte essen.
Die Tradition des Wichtelns
Weihnachten ist die Zeit, in der die Menschen einander mit Geschenken bescheren. Hauptsächlich betrifft das die Kinder: Nachdem sie dem Weihnachtsmann einen Wunschzettel geschrieben haben, warten sie mit Ungeduld auf die Bescherung. Später, nach dem Heiligen Abend, empfangen sie vor dem Weihnachtsbaum oder in Socken am Kamin ihre Geschenke. Sie freuen sich darüber, zeigen ihre ehrlichen Emotionen und schaffen die Weihnachtsatmosphäre. Natürlich sind nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene Empfänger von Weihnachtsgeschenken. Zum Beispiel spielen wir in unserer Klasse in der Schule Wichteln: Jeder bereitet ein Geschenk vor und niemand weiß, wer wem was schenkt. Am häufigsten schenken die Menschen einander Leckereien, Spielzeuge und etwas Selbstgemachtes. Gute Laune, großartige Emotionen und eine angenehme Atmosphäre sind das Wichtigste dabei.
Weihnachten ist eine märchenhafte Zeit voller Liebe und Freude. Familien und Freunde kommen zusammen, um gemeinsam zu essen, Weihnachtslieder zu singen, Geschenke auszupacken und – am allerwichtigsten – Erinnerungen zu schaffen. Die Schüler der Nazarbayev-Schule für Chemie und Biologie der Stadt Almaty wünschen allen Lesern der Deutschen Allgemeinen Zeitung frohe Weihnachten und ein gesundes und glückliches neues Jahr! Wir wünschen Ihnen von Herzen zauberhafte und erholsame Feiertage, die mit Frieden, Freude, Glück und Zufriedenheit erfüllt sind!