Einige der wichtigsten Ereignisse der Woche, zusammengefasst in unserem Wochenrückblick Zentralasien. Wir wünschen Ihnen und euch ein schönes Wochenende!
Murat Nurtleu auf Antrittsbesuch in Moskau
Kasachstans neuer Außenminister Murat Nurtleu hat am Mittwoch seinen Antrittsbesuch in Moskau absolviert und dabei Russlands Außenminister Sergej Lawrow getroffen. Bei den Gesprächen sei es um die Entwicklung der kasachisch-russischen Zusammenarbeit sowie der bilateralen Zusammenarbeit im Rahmen der bestehenden Integrationsformate wie der GUS, der EAWU und der OVKS gegangen, heißt es auf der Seite des kasachischen Außenministeriums. „Besondere Aufmerksamkeit wurde Fragen der Stärkung der interregionalen und grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, der Entwicklung der Handels-, Wirtschafts- und Investitionszusammenarbeit und der Durchführung gemeinsamer Projekte in verschiedenen Bereichen geschenkt“, hieß es weiter. In Kasachstan wurde kürzlich ein neues Kabinett zusammengestellt. Zuvor hatten vorgezogene Parlamentswahlen stattgefunden. Murat Nurtleu folgte als Außenminister auf Mukhtar Tleuberdi.
Kasachstan will mehr Öl über Aserbaidschan exportieren
In Astana trafen sich Anfang der Woche Kasachstans Präsident Kassym-Schomart Tokajew und sein aserbaidschanischer Amtskollege Ilham Aliyev zu Gesprächen. Dabei standen Energiefragen im Vordergrund. So erklärte Tokajew im Rahmen der gemeinsamen Pressekonferenz mit Alijev, dass Kasachstan das Volumen seiner Ölexporte über das westliche Nachbarland erhöhen wolle. „Dank unserer Vereinbarungen in diesem Jahr wurde die erste Ladung kasachischen Öls über Aserbaidschan verschifft“, sagte Tokajew. „Der nächste Schritt besteht darin, das Liefervolumen zu erhöhen und ihm einen langfristigen, stabilen Charakter zu verleihen.“ Er betonte dabei die Rolle des „Mittleren Korridors“ bei der Diversifizierung von Kasachstans Exportrouten. Bislang hat Kasachstan 80 Prozent seiner Ölexporte über den russischen Hafen Noworossijsk abgewickelt.
Kasachische Staatsanwaltschaft hofft auf Auslieferung Kudebajews
Der flüchtige Ex-Polizeichef des Gebiets Almaty, Serik Kudebajew, hält sich aktuell in der Türkei auf. Davon ist die kasachische Staatsanwaltschaft nach Austausch mit kirgisischen Kollegen überzeugt. Kasachstans Generalstaatsanwalt Schandos Umiraliew kündigte die Einleitung eines Strafverfahrens gegen Kudebajew an: „Wir haben eine Anfrage an Kirgisistan gerichtet und werden jetzt gemeinsame Suchaktivitäten durchführen. Laut unseren kirgisischen Kollegen kam Kudebaev zu ihnen und flog über den Flughafen Manas nach Istanbul. Sie geben jetzt solche Informationen. Wir haben ein Abkommen mit der Türkei, und jetzt arbeiten wir mit ihnen zusammen.“ Kudebajew steht unter dem Vorwurf, die blutigen Januar-Unruhen des Vorjahres ermöglicht zu haben. Laut der gegen ihn erhobenen Anklage soll er seinerzeit als Polizeichef für die Region Almaty untätig geblieben sein, als die Proteste in der Stadt Almaty eskalierten.
Usbekische Unternehmen und Staatsbürger von neuen Sanktionen betroffen
Das US-Außen- und Finanzministerium kündigte am 12. April neue Sanktionen im Zusammenhang mit Russlands Krieg gegen die Ukraine an. Diese richten sich gegen Einzelpersonen und Organisationen, die nach Angaben der Vereinigten Staaten Russland dabei helfen, bereits verhängte Sanktionen zu umgehen. Die neuen Sanktionslisten umfassen 120 juristische und natürliche Personen in 20 Ländern. US-Außenminister Anthony Blinken sagte in einer Erklärung, dass die Maßnahmen auf ein Netzwerk zur Umgehung von Sanktionen abzielen, die sich gegen den bereits sanktionierten Milliardär Alisher Usmanov richten. Unter anderem sind der usbekische Zementproduzent Akhangarancement sowie die Firma Digital Invest, die eine Beteiligung an Ucell und dem Betreiber des Kennzeichnungssystems in Usbekistan besitzt, betroffen. Staatsbürger Usbekistans fallen unter die Sanktionen.
Turkmenische Studenten im Ausland erhalten kein Geld aus der Heimat
In Turkmenistan gibt es erneut Probleme mit Geldüberweisungen. Viele Bürger des Landes, die seit Anfang des Monats an russischen Universitäten studieren, können kein Geld aus Turkmenistan erhalten. Das Problem beim Senden von Geld aus Turkmenistan entstand laut lokalen Medien aufgrund neuer Anforderungen an Überweisungen. So berichtet ein Vor-Ort-Korrespondent des zentralasiatischen Ablegers von Radio Free Europe, dass die turkmenischen Studenten im Ausland kein Geld überwiesen bekämen und umtauschen könnten, wenn sie nicht ihre originalen Geburtsurkunden und turkmenischen Personalausweise vorlegten oder nach Turkmenistan schickten. Das betreffe insbesondere Kunden der Senagat Bank. Probleme mit Geldüberweisungen gibt es schon seit Jahren. Seit Anfang April hat sich die Situation aber wegen der neuen Anforderungen merklich verschärft.
Zusammengetragen von cstr.