Alina Bronsky beschreibt in ihrem ersten Roman „Scherbenpark“ das Leben einer jungen Russlanddeutschen in Deutschland. Das Buch der in Deutschland lebenden Schrifstellerin ist ein großer Erfolg. Über ihren Roman und ihr Leben sprach Ann Christin Doms mit der 30-Jährigen.
/Bild: privat. ‚Die 30-jährige Autorin von „Scherbenpark“ zeigt sich überrascht vom Erfolg ihres Romandebüts.’/
Alina Bronsky ist nicht dein richtiger Name. Wie bist du auf diesen Namen gekommen?
Der Name ist mir buchstäblich im Traum eingefallen. Ich habe nachts davon geträumt und beim Aufwachen gleich gewusst, dass es das Pseudonym ist, nach dem ich vorher wochenlang gesucht habe. Der Klang und die Assoziationen, die dieser Name weckt, gefielen mir. Ein Pseudonym ist für mich wichtig, um meine Privatsphäre und meine Familie zu schützen.
Dein erster Roman „Scherbenpark“ ist ein großer Erfolg. Warst du davon überrascht?
Ich habe schon mit einer gewissen Aufmerksamkeit gerechnet, aber nicht damit, dass sie so groß sein würde. Aber es ist ja nicht so, dass ein literarischer Erfolg sofort das ganze Leben verändert. Ich genieße es.
In „Scherbenpark“ beschreibst du die Geschichte der 17-jährigen Sascha, einer jungen Russlanddeutschen. Die Schilderungen scheinen sehr realistisch und hart. Wie siehst du die Situation von russlanddeutschen Jugendlichen?
Das Buch ist aus Saschas Perspektive geschrieben. Sie fasst alles, was sie sieht, sehr schonungslos in Worte. Sie befindet sich in einem Dauerkonflikt mit ihrer Umgebung und kritisiert praktisch alles. Diese literarische Perspektive sollte man nicht mit meinem persönlichen Standpunkt als Autorin verwechseln. Ich sehe die Dinge differenzierter.
Woher stammt die Idee zu dem Buch?
Die Idee hat sich langsam entwickelt. Aus einem Grundgedanken ist allmählich ein Roman entstanden. Die Geschichte von Sascha hat mich allmählich fasziniert. In jeder freien Sekunde habe ich mir überlegt, wie es mit ihr weitergehen könnte.
Du hast bis zu deinem 12. Lebensjahr in Jekaterinburg gelebt. Danach bist du nach Deutschland gekommen. Wie war das für dich?
Es war sehr aufregend. Ich kann mich eigentlich nur an das Schöne erinnern, an die faszinierende Erfahrung, plötzlich in einem fremden Land zu sein. Jetzt habe ich einen deutschen Pass und russische Wurzeln.
Vielen Dank für das Interview.
27/02/09