Der Zyklus der Festlichkeiten dauert fortan neun Tage. Dabei sollen auch neue Stilelemente Eingang finden.

In dieser Woche begrüßt Zentralasien wie jedes Jahr den Frühling, die Erneuerung und den Wohlstand mit tagelangen Feierlichkeiten. Nauryz ist üblicherweise ein buntes, fröhliches Fest mit Massenveranstaltungen, auf denen Reden gehalten, Tanzchoreographien gezeigt und Umzüge durchgeführt werden. Den Hauptteil des Festes bilden vor allem die drei Tage vom 21. bis 23. März, die auch – zumindest in Kasachstan – landesweit als offizielle Feiertage im Kalender stehen.

In diesem Jahr gibt es darüber hinaus einige Besonderheiten, auf die das kasachische Kultur- und Informationsministerium am vergangenen Mittwoch hinwies. Demnach wird ab 2024 ein stärkerer Akzent auch auf die kleineren Feste im Vorfeld des Hauptfestes gelegt. Betont werde so die Tradition, zwischen dem 14. und 23. die neuntägige Periode „Nauryznama“ zu begehen, so der stellvertretende Vorsitzende des Kulturausschusses im Ministerium, Sabit Barlybajew.

„Historisch gesehen dauerte die Neujahrsfeier acht bis neun Tage und wurde ‚Nauryznama‘ genannt, erklärte der Politiker. „Dies wird in den Werken der großen Philosophen Mahmud Kaschgari, Maschkhur Zhusup Kopeiuly, Abai Kunanbaiuly und Muchtar Äuesow erwähnt.“

Soziale, kulturelle und sportliche Veranstaltungen

Bereits am Donnerstag (14. März) begann der Marathon der Festivitäten trotz nicht ganz Nauryz-gerechten Wetters mit dem traditionellen Begrüßungsakt „Körisu kuni“ (kas. Көрісу күні) ist vor allem ein Fest der westlichen Regionen des Landes, das fortan allerdings landesweit begangen werden soll. Als erster Tag im Nauryznama-Zyklus hat er die Rolle eines Tages der Begrüßung und des Respekts gegenüber den Ältesten.

Das zweite Fest ist der Tag der Barmherzigkeit am 15. März. Dieser Tag ist im ganzen Land der Nächstenliebe, Barmherzigkeit und guten Nachbarschaft gewidmet. Die Durchführung wohltätiger und sozialer Aktionen und Veranstaltungen soll laut den Erwartungen des Ministeriums dazu beitragen, in der Gesellschaft eine Kultur der Nächstenliebe und Werte des Mitgefühls und der gegenseitigen Hilfe zu schaffen.

Es folgen der Tag der Kulturen und nationalen Traditionen am 16. März und der Tag des Schanyrak am 17. März. An letzterem finden kulturelle Veranstaltungen statt, die darauf abzielen, Kasachstans Familienwerte bekannt zu machen, vorbildliche Familien zu ehren und sich mit Fragen der moralischen Erziehung zu befassen.

Tokajew für neuen Ansatz

Vom 18. bis 20. März werden nacheinander der Tag der nationalen Kleidung, der Tag der Erneuerung und der Tag der nationalen Sportarten begangen. An letzterem finden im ganzen Land Wettkämpfe in landestypischen Disziplinen wie Kokpar statt, wo eine unterschiedlich große Zahl an Reitern versucht, einen Schafslaib von einem Ziel ins nächste zu bugsieren, ohne sich von den Kontrahenten unterwegs davon abbringen zu lassen.

Der Tag der Solidarität leitet schließlich den Reigen der drei großen staatlichen Feiertage vom 21. bis 23. März ein. Die Idee hinter diesem Tag ist, dass die Menschen als Ganzes den gegenseitigen Respekt stärken und Frieden und Einheit fördern. Es folgt das regionale Neujahr. An diesem Tag werden in allen Regionen des Landes stilisierte Ethno-Auls gegründet, nationale Kultur- und Sportveranstaltungen durchgeführt und verschiedene Messen abgehalten. Den Abschluss bildet der Tag der Reinigung. Er symbolisiert die Begrüßung des neuen Jahres mit einem neuen Ziel und neuer Hoffnung. An diesem Tag findet in allen Regionen Kasachstans eine landesweite Umweltkampagne statt.

Kasachstans Präsident Tokajew unterstützte die Idee, Nauryz in einem neuen Format zu feiern, bereits im Vorfeld. „Nauryz symbolisiert Erneuerung, und so soll es auf eine neue Art und Weise gefeiert werden: sinnvoll, kreativ, mit der Einführung neuer charakteristischer Elemente“, so der Staatschef. „Ich bin sicher, dass dies zur Konsolidierung der Gesellschaft und zur Stärkung unserer nationalen Identität beitragen wird.“

DAZ

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