Staatspräsident Kassym-Schomart Tokajew empfing am vergangenen Montag Bundeskanzler Olaf Scholz prunkvoll und ehrenwürdig im Aqorda-Palast der Hauptstadt Kasachstans. Der letzte Besuch eines deutschen Regierungschefs ist bereits viele Jahre her.

Der kasachische Präsident und der deutsche Bundeskanzler stellten einander die Mitglieder der beiden offiziellen Delegationen vor. Der Leiter der Ehrengarde hielt eine Begrüßungsansprache, die Nationalhymnen beider Länder wurden gespielt. Anschließend standen für den Staatspräsidenten und den Bundeskanzler Gespräche im engeren Kreis auf der Tagesordnung. Tokajew dankte Scholz für die Annahme der Einladung zu einem offiziellen Staatsbesuch in Kasachstan.

Historischer Besuch eines deutschen Regierungschefs

„Dies ist der erste Besuch eines deutschen Regierungschefs in unserem Land seit 14 Jahren, also ein historischer Besuch. Ich bin zuversichtlich, dass wir der Entwicklung unserer Zusammenarbeit und der Steigerung des bilateralen Handelsumsatzes einen wichtigen Impuls geben werden. Dies ist sehr bedeutend, da Deutschland für uns einer der wichtigsten europäischen und sogar globalen Partner ist. Wir messen unserer sehr intensiven und vielseitigen Zusammenarbeit große Bedeutung bei. Wir werden unser Bestes tun, um unsere gegenseitigen Beziehungen weiter zu vertiefen und zu stärken“, so das kasachische Staatsoberhaupt wörtlich.

Bundeskanzler Olaf Scholz bedankte sich seinerseits beim kasachischen Präsidenten für die ihm und der gesamten deutschen Delegation erwiesene Gastfreundschaft und betonte die Bedeutung einer weiteren Stärkung der kasachisch-deutschen Zusammenarbeit: „Ich danke Ihnen für die Einladung und die Gelegenheit, unsere bilateralen Beziehungen zu erörtern und zu fördern. Es ist bemerkenswert, dass ich von einer starken Delegation aus der Wirtschaft begleitet werde“, betonte der Kanzler.

Die Gesprächspartner erörterten den Ausbau der politischen, handelspolitischen, wirtschaftlichen, kulturellen und humanitären Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Besonderes Augenmerk wurde auf die Zusammenarbeit in den Bereichen der Energieerzeugung und der „grünen“ Transformation in Industrie und Bergbau sowie in Transport und Logistik gelegt, wobei die Herausforderungen des weltweiten Klimawandels, einer ökologisch verantwortungsvollen Landwirtschaft und Fragen der Berufs- und Hochschulbildung in den Mittelpunkt gerückt wurden.

Eine Reihe von Abkommen

Sowohl die kasachischen, als auch die deutschen Vertreter bekräftigten ihr Interesse an einer Intensivierung der für beide Seiten vorteilhaften handelspolitischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Sie bekräftigten ihre Absicht, in den Bereichen Energieerzeugung, „grüne“ Transformation, Bergbau, Verkehr und Logistik durch den Abschluss von mehreren bilateralen Abkommen, eine neue Phase dieser Zusammenarbeit einzuleiten. Auch die Aussichten auf eine Stärkung der kulturellen und humanitären Beziehungen zwischen Kasachstan und Deutschland wurden erörtert.

Die anschließenden ausführlichen Gespräche zwischen Kanzler Scholz und Präsident Tokajew unter Beteiligung der Mitglieder der offiziellen Delegationen gipfelten in der Unterzeichnung folgender Dokumente im Aqorda-Palast:

– eine Absichtserklärung über die Zusammenarbeit der Zentralbanken beider Länder bei der Lösung technischer Fragen, die zwischen der Deutschen Bundesbank und der Nationalbank der Republik Kasachstan unterzeichnet wurde;

– eine Absichtserklärung zur Gründung des Kasachisch-Deutschen Instituts für Wissenschaft und Technologie an der Technischen Universität Ostkasachstans, welche zwischen dem Ministerium für Wissenschaft und Hochschulbildung der Republik Kasachstan und dem Außenministerium der Bundesrepublik Deutschland unterzeichnet wurde; sowie

– eine Absichtserklärung zur Gründung einer Kasachisch-Deutschen Schule, die zwischen dem Bildungsministerium der Republik Kasachstan, dem Nationalen Wohlfahrtsfonds „Samruk-Kazyna“, der Gesellschaftlichen Stiftung „Vereinigung der Deutschen Kasachstans ‚Wiedergeburt‘“ und dem Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland unterzeichnet wurde.

DAZ

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