Der erste stellvertretende Außenminister der Republik Kasachstan, Akan Rachmetullin, traf sich mit der Regionaldirektorin von UN Women für Europa und Zentralasien, Belén Sanz Luque, die zum ersten Mal in die Republik Kasachstan gereist ist. Erörtert wurden bei dem Gespräch unter anderem der Stand der Geschlechtergleichstellung in der Republik.
Während des Treffens erörterten die Gesprächspartner wichtige Aspekte der Zusammenarbeit, die auf die Stärkung der Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung der Frauenrechte in Kasachstan abzielt.
Bei der Begrüßung der UN-Vertreterin wies Rachmetullin darauf hin, dass Kasachstan die Gleichstellung der Geschlechter als einen der Schlüsselbereiche seiner politischen Reformen betrachtet. In diesem Zusammenhang wird sich Kasachstan weiterhin aktiv an den Prozessen zum 30. Jahrestag der Erklärung von Peking und der Aktionsplattform beteiligen.
Regionale Projekte vorgesehen
Beide Seiten erörterten auch die Expertenkonsultationen zur Agenda „Frauen, Frieden und Sicherheit“ sowie die Regionalkonferenz der Zentralasiatischen Allianz zur Beendigung geschlechtsspezifischer Gewalt.
Der stellvertretende Außenminister brachte seine Unterstützung für die Durchführung regionaler Projekte im Bereich der Geschlechterpolitik zum Ausdruck, wobei er die Bedeutung der Förderung kasachstanischer Initiativen hervorhob.
Die Vertreterin von UN Women erklärte sich bereit, Kasachstan bei der Umsetzung der globalen Gender-Agenda weiter zu unterstützen und zu begleiten. Im Ergebnis des Treffens kamen beide Spitzenpolitiker überein, die Partnerschaft zu stärken und die Zusammenarbeit in prioritären Bereichen der globalen und regionalen Agenda zur Gleichstellung der Geschlechter auszubauen.
Gleichstellung in einigen Bereichen noch ausbaufähig
Unter den zentralasiatischen Ländern ist Kasachstan führend, was die Fortschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter angeht. Im Global Gender Gap Index 2024, einem Bericht zur Messung der Gleichstellung der Geschlechter, belegt das Land Platz 76 von 146 Ländern. Das Land erhielt die höchste Punktzahl in der Kategorie „Bildungsniveau“ und schnitt im Bereich „Überleben und Gesundheit“ gut ab. Der Bericht zeigt jedoch, dass die Fortschritte in den Bereichen „politisches Empowerment“ und „wirtschaftliche Teilhabe und Chancen“ noch auszubauen sind.
Kasachstan rangiert im Human Development Report 2023/2024 auf Platz 67 von 193 Ländern und auf Platz 66 von 166 Ländern im Sustainable Development Index 2023, der die Leistung der Länder in Bezug auf die UN-Agenda 2030 und die Ziele für nachhaltige Entwicklung bewertet.
Kasachstan war eines der ersten zentralasiatischen Länder, das eine nationale Einrichtung zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter geschaffen hat (die Nationale Kommission für Frauen-, Familien- und Demografie-Politik). Darüber hinaus garantiert die Verfassung der Republik Kasachstan die Gleichheit der Rechte und Freiheiten aller Bürger und verbietet die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts. Die Gleichstellungsstrategie für den Zeitraum 2006-2016 sah Maßnahmen zur Schaffung und Verbesserung von Rechtsvorschriften im Interesse der Gleichstellung der Geschlechter vor.
Das aktualisierte Konzept für die Familien- und Geschlechterpolitik bis 2030 sieht nun vor, den Anteil der Frauen in den Entscheidungsebenen von Exekutive, Repräsentation und Justiz sowie in staatlichen, quasistaatlichen und unternehmerischen Bereichen bis 2030 auf 30 Prozent zu erhöhen. Die gleiche Politik sieht Schritte zur Verringerung der häuslichen Gewalt gegen Frauen, zur Verbesserung des geschlechtsspezifischen Lohngefälles und zur Erhöhung des Eigentumsanteils von Frauen an Vermögenswerten vor.
Auf der 76. Tagung der UN-Generalversammlung in New York war die Republik Kasachstan für die Jahre 2022 bis 2024 zum Mitglied des Menschenrechtsrats gewählt worden, der sich mit der Gleichstellung der Geschlechter und der Stärkung der Rolle der Frau befasst.
aro.