Am 28. August gedenken wir der Deportation der Russlanddeutschen im Jahr 1941. An diesem Tag, vor genau 84 Jahren, unterzeichnete das Präsidium des Obersten Sowjets den Erlass, mit dem die deutsche Bevölkerung an der Wolga und in anderen Regionen kollektiv entrechtet und aus ihrer Heimat vertrieben wurde. Innerhalb weniger Wochen wurden Hunderttausende Menschen in Viehwaggons nach Sibirien, Kasachstan und in andere entlegene Gebiete deportiert. Familien wurden auseinandergerissen, Besitz ging verloren, viele fanden in Lagern und Sondersiedlungen den Tod. Der 28. August ist nicht nur ein Tag der Trauer, sondern auch des Erinnerns und der Mahnung. Er erinnert an den unermesslichen Schmerz, den Verlust von Heimat und Sicherheit und an die schwere Last, die ganze Generationen tragen mussten. Er mahnt uns zugleich, das Unrecht nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und die Stimmen der Betroffenen lebendig zu halten. Indem wir heute der Opfer gedenken, bewahren wir ihre Geschichte und geben sie weiter an die kommenden Generationen. Erinnerung ist Verantwortung – damit sich solches Unrecht nie wiederholt. In dieser Ausgabe finden Sie dazu begleitende Texte, die das Schicksal der Russlanddeutschen in besonderer Weise beleuchten.
