In der deutschen Hauptstadt fand vergangene Woche die 15. Sitzung des Deutsch-Kasachischen Wirtschaftsrates für strategische Zusammenarbeit statt. Den Vorsitz des Rates führten gemeinsam Roman Sklyar, Erster Stellvertretender Ministerpräsident der Republik Kasachstan, und der Direktor des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, Michael Harms. Ebenfalls nahm Alibek Kuantyrow, stellvertretender Außenminister Kasachstans, aktiv an der Veranstaltung teil.

Aus Kasachstan nahmen Vertreter wichtiger Fachministerien, der Unternehmensgruppe Nationale Verwaltungsgesellschaft „Baiterek“ und der einheimischen Wirtschaft an dem Treffen teil. Von deutscher Seite waren Vertreter von deutschen Industrieunternehmen und Finanzinstituten anwesend, darunter Vertreter der Firmen Siemens, Svevind Energy, und CLAAS, die allesamt bereits seit einigen Jahren in Kasachstan ansässig sind.

Zusammenarbeit bereits erfolgreich

Der stellvertretende Außenminister Kuantyrow betonte in seiner Rede die hohe Bedeutung der Veranstaltung sowohl für den weiteren Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit als auch unter dem Gesichtspunkt der Identifizierung neuer Möglichkeiten und Nischen für Investitionen. Er verwies auch auf die Ergebnisse der Arbeit zur Annäherung der Wirtschaft zwischen Kasachstan und Deutschland in Form von erfolgreich arbeitenden deutschen Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen in Kasachstan. So sind mehr als 740 deutsche Unternehmen und etwa 400 Gemeinschaftsunternehmen in der Republik Kasachstan tätig.

Heute erreiche die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern ein neues Niveau. Laut Kuantyrow umfasse der Gesamtpool deutscher Projekte in Kasachstan 66 Projekte im Wert von 54 Mrd.

US-Dollar, mit denen rund 15.000 Arbeitsplätze geschaffen worden seien. Viele führende deutsche Marken seien zudem bereits seit langem auf dem kasachischen Markt vertreten und bei den Verbrauchern gut bekannt und anerkannt. Da Deutschland ein wichtiger Handelspartner Kasachstans in der EU sei, solle die Interaktion zwischen den Geschäftskreisen beider Länder weiter intensiviert werden.

Deutschland an kasachischem Wirtschaftswachstum beteiligt

Darüber hinaus wies der stellvertretende Minister auf die wichtige Rolle deutscher Unternehmen bei der Industrialisierung des Landes und der sozioökonomischen Entwicklung der Regionen hin:

„Seit 2005 haben deutsche Unternehmen rund 7,8 Milliarden Dollar in die Wirtschaft unseres Landes investiert. Besonders bemerkenswert ist der deutliche Anstieg der ausländischen Direktinvestitionen im vergangenen Jahr, die 770 Millionen Dollar erreichten. Ich bin zuversichtlich, dass der bevorstehende Besuch des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz in Kasachstan die bilateralen Beziehungen auf eine neue Ebene heben und der Stärkung bestehender sowie der Schaffung neuer wirtschaftlicher Beziehungen einen zusätzlichen Impuls geben wird“, so Kuantyrow wörtlich.

Besondere Bedeutung wird auch der Entwicklung der Transport- und Logistikbranche beigemessen, insbesondere im Zusammenhang mit der Transkaspischen Internationalen Transportroute (TITR), auch bekannt als Mittlerer Korridor. Bei der Sitzung wurde festgestellt, dass der Frachtverkehr durch den Mittleren Korridor nach Deutschland und in die EU-Länder seit Anfang 2022 um fast das Dreifache auf 1,5 Millionen Tonnen und allein in den ersten sieben Monaten dieses Jahres auf 2,6 Millionen Tonnen gestiegen ist. Gleichzeitig wird aber das Gesamtpotenzial auf zehn Millionen Tonnen Fracht geschätzt. In diesem Zusammenhang wurden die deutschen Partner weiterhin dazu eingeladen, sich aktiv an der Entwicklung der Häfen Aktau und Kuryk am Kaspischen Meer zu beteiligen.

DAZ

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