In einem halben Jahr soll es fertig sein, das größte Computerspiel-Projekt Kasachstans. Das virtuelle Rollenspiel „Tengrion“ soll Gamern die Mythologie und kulturelle Geschichte Kasachstans näher bringen. Dafür bekommt die IT-Firma sogar finanzielle Unterstützung vom Bildungsministerium.

Junge Kasachstaner sollen ihre Geschichte per Computerspiel lernen. Das Bildungsministerium der Republik Kasachstan investiert 72 Millionen Tenge (ca. 350.000 Euro) in die Entwicklung eines Computerspiels. Dabei handelt es sich um ein strategisches Rollenspiel, bei denen mehrere Spieler gleichzeitig virtuelle Welten bevölkern und gegeneinander antreten. Diese virtuellen Welten werden von verschiedenen Servern aus verwaltet.

Spielend kasachische Geschichte lernen

Im kasachischen Computerspiel solle es nicht irgendeine Fantasiewelt entwickelt werden, sondern eine virtuelle Welt, die der kasachischen Mythologie sehr nahe kommt. Damit soll das Computerspiel einen Bildungsauftrag erfüllen. Das virtuelle Rollenspiel über die mythologische Welt des kasachischen Volkes soll den Namen „Tengrion“

tragen. „Es sollen neutrale Völker und mythologische Personen vorkommen. Wer das „Tengrion“ spielt, der bekommt einen Einblick in die kasachische Mythologie und die Geschichte des kasachischen Volkes“, verspricht Adilbek Bisenbajew. Er ist Chef der IT-Firma „Data-Sfera“, die das Spiel entwickelt.

Das bekannteste Spiel dieser Art ist „World of Warcraft“ (die Welt des Kriegshandwerks). Hier schlüpfen die Gamer in die Rollen von Hexen, Druiden, Orks und vielen weiteren Fabel– und Mythengestalten. Die Aufgabe ist es, eine höhere Stufe zu erreichen und die eigene Spielfigur mit mehr Waffen und Gegenständen auszustatten. Dabei sind Mit– und Gegenspieler per Internet miteinander verbunden.

Größtes kasachisches Game-Projekt

Bisher soll es das größte Projekt sein, das es in der Branche gegeben hat. Finanziell wird die IT-Firma vom Bildungsministerium Kasachstan unterstützt. Es hat zusammen mit der Weltbank 72 Millionen Tenge (ca. 350.000 Euro)bereitgestellt, um den Geschichtsunterricht per Computerspiel zu finanzieren.

Computer-Experte Bisenbajew weiß genau, welchen Mehrwert sein Projekt hat. „Heutzutage gehen die jungen Menschen nicht mehr in die Bibliothek, sondern lernen die Welt per Computer kennen. Deshalb ist es unsere Aufgabe ein starkes Spiel zu entwickeln, damit die ganze Welt mehr über unsere Geschichte und unsere Kultur erfährt“, sagt Bisenbajew.
Angesichts der finanziellen Unterstützung ist Bisenbajew bereits jetzt schon von dem Erfolg des Projekts schon jetzt überzeugt. Der Versuch, eigene erfolgreiche Computerspiele aus kasachischer Produktion auf dem Markt zu bringen ist nicht neu. Vor drei Jahren brachte die Firma ARTA das Rennspiel „AstanaRacer“ auf den Markt. Nach Angaben des Portals „Nur.kz“ kauften zu wenige Kunden eine Originallizenz für das Spiel.

Danach musste die Firma die Entwicklung weiterer Spiele einstellen. Dagegen wurde es auf illegalen Tauschbörsen erfolgreich heruntergeladen. Die meisten User hatten sich für eine Piraterie-Version umsonst entschieden.

Von Dominik Vorhölter

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