1. Zentralasiatisches Forum der Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer

Vom 17. bis 18. März fand in der Stadt Taras das erste zentralasiatische Forum für Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer statt. Organisiert wurde die Veranstaltung auf Initiative der Präsidentin des Deutschlehrerverbandes Kasachstans, Nasym Duisenowa, mit Unterstützung der Dulaty-Universität Taras, der internationalen Bildungsholding Study Inn und des Verlagshauses Kok Zhiek in Almaty.

Unter dem Motto „Mit Deutsch im Herzen in die Zukunft“ nahmen rund 150 Teilnehmer aus Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan und Tadschikistan mit Begeisterung in den Räumlichkeiten der Dulaty-Universität Taras an den Präsentationen und interaktiven Workshops rund um den Deutschunterricht teil.

„Unser Ziel ist die Schaffung einer gemeinsamen Plattform für den Austausch und die Vernetzung“, betonte Nasym Duisenowa in ihrer Eröffnungsrede. Als Vorsitzende des Deutschlehrerverbandes Kasachstans ist für sie die Entwicklung der Deutschen Sprache besonders wichtig.

Monika Iwersen, die Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in Kasachstan, fand passende Begrüßungsworte in einer Videobotschaft. Sie schätze die Bemühungen um die Entwicklung von Deutsch als Fremdsprache sehr, da dies ein zentraler Bestandteil der auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik der Bundesregierung sei. „Ich bin beeindruckt von Ihrer Motivation und bedanke mich dafür sehr“, so Iwersen. Auch betonte sie die Wichtigkeit der Deutschen Sprache, um den interkulturellen Dialog zu stärken und das Verständnis füreinander zu fördern. Durch die Vermittlung der Deutschen Sprache würde täglich das nachhaltige Interesse an Deutschland geweckt werden mit dem Ziel, langfristige Bindungen zur Bundesrepublik aufzubauen.

Stipendien für künftige Deutschlehrer

Ebenfalls ließ Galina Nurtasinowa es sich nicht nehmen, mit einer Videobotschaft aus der deutschen Hauptstadt ihre Grußworte zu senden. Die Geschäftsführerin der Deutsch-Kasachischen Gesellschaft e.V. in Berlin ging vor allem auf die starke Konkurrenz der Englischen Sprache ein. Vor diesem Hintergrund sei es schwierig, junge Menschen zum Deutschlernen zu motivieren. „Aufgrund dieser Tatsache ist Ihr Vorhaben sehr wertvoll, ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg und pädagogisches Geschick“, sagte sie abschließend.

Seitens der Gesellschaftlichen Stiftung der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“ betonte die stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung, Olga Stein, die Unterstützung bei dem aktiven Versuch, Deutsch als Fremdsprache in Kasachstan auf ein höheres Niveau zu bringen. Beispielsweise unterstützt die „Wiedergeburt“ Studierende, die ein Lehramtsstudium der Deutschen Sprache anstreben, mit Stipendien.

Vorstellung neuer Lehrbücher

Innerhalb der Workshops konnten sich die Teilnehmer neues Wissen unter anderem zu den Arbeitsbereichen Sprachspiele, Textarbeit, aber auch Berufsorientierung mit der deutschen Sprache aneignen. Das Besondere dabei war der stetige Wechsel von „Lehrenden“ und „Lernenden“, da sich die Mitwirkenden gegenseitig von ihren Erfahrungen berichteten und ihre Lehrmethoden präsentierten. Auch wurden den Gästen aus Kirgisistan, Tadschikistan und Usbekistan die neuen Schulbücher für den Deutschunterricht der 7. und 8. Klassen in Kasachstan vom Herausgeber Study Inn vorgestellt.

Den Abschluss des ersten Tages machte eine Stadtrundfahrt durch das grüne Taras, um den ausländischen Gästen die älteste Stadt auf kasachischem Boden näher zu bringen. Tatsächlich hat die Stadt mit ihrer langen Geschichte beeindruckende Sehenswürdigkeiten zu bieten: das Ajscha-Bibi Mausoleum etwa, welches die Touristen an die Liebesgeschichte eines gleichnamigen 16-jährigen Mädchens und des Emirs von Taras erinnert und mit seiner beeindruckenden Architektur fasziniert. Aber auch andere historische Gebäude schmücken das Gebiet in und um die Stadt im Süden Kasachstans und verleihen dieser einen besonders historischen Flair.

Assoziation für Deutschlehrer soll entstehen

Nach einem weiteren produktiven Samstagvormittag folgte die abschließende Evaluation der zweitägigen Veranstaltung am Nachmittag, bei welcher den Teilnehmenden die Errungenschaften des ersten Forums präsentiert wurden.

So wird eine Zentralasiatische Assoziation der Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer gegründet, um die Arbeit der Deutschlehrerverbände in Zentralasien präziser zu koordinieren und noch gezielter Erfahrungen auszutauschen. Diese soll rechtlich in Kasachstan registriert werden. Hierfür wurde auch umgehend die erste Vorsitzende der Assoziation ernannt: Mereke Tankibajewa, Außerordentliche Professorin der Ablai-Khan-Weltsprachenuniversität und Leiterin des Projekts des Study-Inn-Verlags „Deutsch in Kasachstan“. Der Vorsitz soll dabei jährlich rotieren und an eine Person aus dem jeweiligen Land übergeben werden, in welchem das nächste Deutschlehrerforum stattfinden wird. Aus langfristiger Perspektive wurden zudem verschiedene Arbeitsgruppen gegründet, um beispielsweise gemeinsame, regionale Lehrmaterialien zu schaffen und einen Austausch mit Studierenden zu gewährleisten.

Nächstes Forum 2024 in Taschkent

„Danke für diese tolle Organisation. Wir wissen nun, wie es um den Status der Deutschen Sprache in den jeweiligen Ländern Zentralasiens steht. Ich denke, wir haben in diesen beiden Tagen vieles voneinander lernen können, und werden dies dank Ihrer Initiative in Zukunft weiterhin“, lautete das Feedback einer Teilnehmerin, worauf die übrigen Anwesenden mit einem lauten Klatschen ihre Zustimmung kundtaten.

Auch wurde bei den Teilnehmern bereits die Vorfreude auf das nächste Forum geweckt. Dieses soll im Frühjahr 2024 in der Hauptstadt Usbekistans, Taschkent, stattfinden, um das „Deutsche im Herzen“ in Zentralasien weiterhin zu vergrößern und den Lehrerinnen und Lehrern noch mehr Tipps und Tricks für einen erfolgreichen Deutschunterricht zu vermitteln.

Annabel Rosin

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