Nach dem Giftanschlag auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal in Großbritannien haben mehrere europäische Staaten russische Diplomaten ausgewiesen. Die Bundesregierung forderte am Montag vier russische Botschaftsmitarbeiter zur Ausreise auf: Innerhalb von sieben Tagen müssen sie Deutschland verlassen haben.

„Die russische Regierung hat bisher keine der offenen Fragen beantwortet und keine Bereitschaft gezeigt, eine konstruktive Rolle bei der Aufklärung des Anschlags spielen zu wollen“, sagte Außenminister Heiko Maas. Es sei klar, dass ein solcher Anschlag nicht ohne Folgen bleiben könne. „Russland bleibt aufgefordert, seiner Verantwortung gerecht zu werden und seiner Aufklärungspflicht nachzukommen“, so Maas weiter. Deutschland fordert, dass Russland die von Großbritannien gestellten Fragen beantwortet und das Giftgas-Programm „Novichok“ gegenüber der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OVCW) offen legt. Darüber hinaus hatte Island angekündigt, dass keine Politiker des Landes zur Fussball-WM nach Russland reisen werden. Ein solcher politischer Boykott stößt in Deutschland bisher allerdings auf Ablehnung.

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