Im Zeitalter der Globalisierung findet eine weltweite Machtverschiebung statt. Der Westen bekommt Konkurrenz von aufsteigenden Nationen. Darüber diskutierten Teilnehmer aus neuen verschiedenen Ländern bei der internationalen Sommerschule in Almaty.

Anfang vergangener Woche wurde die Internationale Sommerschule in Almaty eröffnet. Zum Thema „Modernisierung und Konflikte in Zentralasien“ hatten Dr. Sebastian Schick vom Institut für Friedens– und Konfliktforschung Hamburg (IFSH) und Prof. Dr. Mara Gubaidullina, Leiterin des Zentrums für Deutschlandstudien der Al-Farabi-Universität, eine Seminarwoche organisiert. Die Sommerschule ist eine Kooperation des IFSH zusammen mit dem Institut für Ost– und Südosteuropaforschung der Universität Regensburg und der Al-Farabi-Universität mit Unterstützung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und dem Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland einen Dialog mit Studenten aus verschiedenen Ländern.

Die kulturelle Vielfalt der Teilnehmer aus neun verschiedenen Ländern, bildete das Fundament des gesamten Vorhabens. Experten mit unterschiedlichen Sichtweisen und kulturellen Hintergründen trafen sich und diskutierten über zentrale politische, wirtschaftliche und soziale Themen, jeweils aus ihren verschiedenen Blickwinkeln. Sei es aus Kanada, Schweden, Deutschland, China, Mongolei oder Usbekistan, keiner der Teilnehmer hatte den langen Weg der Reise nach Almaty gescheut, um an der Sommerschule teilzunehmen.

Ein großes Thema war zum Beispiel die Entwicklung von Staaten im Zeitalter der Globalisierung. „Rise of the Rest“, so bezeichnet Dr. Sebastian Schick vom IFSH diesen Prozess, der in unserer heutigen globalisierten Welt stattfindet: Der Westen bekommt Konkurrenz von aufsteigenden Nationen, die nicht länger in den Hintergrund zu drängen sind. Kasachstan ist ebenso wie China, Indien oder die Mongolei ein aufsteigendes Land.

Somit passt es gut, dass die Sommerschule vor Ort, nämlich in der Fakultät für Internationale Beziehungen der Universität Al-Farabi in Almaty stattfindet. Sie bietet den Teilnehmern die Möglichkeit, die angesprochenen Veränderungen des globalen Wandels besser zu verstehen und das dadurch entstehende Phänomen der multiplen Modernität nachvollziehen zu können. Durch den entstanden Diskurs im Zusammenhang mit dem globalen Machtwechsel, ist deutlich geworden, dass die gesamten sozialen Konstruktionen, wie sie in der westlichen Welt bekannt sind, lediglich ein Konstrukt sind.

Diese Problemstellung bot die Grundlage der Debatten während der Sommerschule, zu deren Eröffnung auch der stellvertretende Generalkonsul der Bundesrepublik in Almaty, Günter Plambeck erschien.

Ziel des Dialoges war es, die internationalen akademischen Beziehungen zwischen den internationalen Teilnehmern und auch dem IFSH und der Al-Farabi-Universität zu stärken.
Die Machtstrukturen, wie wir sie heute kennen, werden nicht auf ewig bestehen. Andere Nationen, die bislang eine vergleichsweiße geringe Rolle gespielt haben, werden immer dominanter und wollen an diesem gobalen Wandel teilhaben. Das Zusammenkommen junger engagierter Leute ist ein wichtiger Anhaltspunkt in dieser fortlaufenden Entwicklung.

Der Zeitaufwand für die gesamte Planung seitens der Organisatoren scheint sich auszuzahlen. Ein mit Freude und Interesse erwarteter Gast aus den Reihen der Politik war Alichan Baimenow. Der Vorsitzende der Vertretung des öffentlichen Dienstes in der Republik Kasachstan war ebenfalls zur Eröffnung erschienen, um mit den Teilnehmern der Sommerschule zu diskutieren.

Von Regina Ostertag

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