Am 16. Dezember feiert Kasachstan das 30-jährige Jubiläum seiner Unabhängigkeit. Aus diesem Anlass senden die Vertreter von deutschen Organisationen und Institutionen im Land ihre Glückwünsche.

Monika Iwersen, Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in Kasachstan

Ich gratuliere allen Kasachstanerinnen und Kasachstanern sehr herzlich zum
30. Jahrestag der Unabhängigkeit! In den letzten 30 Jahren ist es uns gelungen, zwischen Kasachstan und Deutschland verlässliche und vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen. Das gilt für den politischen und wirtschaftlichen, aber ganz besonders auch für den kulturellen Bereich. Unsere Bindungen sind vielfältig und intensiv. Eine ganz wesentliche Rolle kommt hier der deutschen Minderheit zu. Sie bildet eine dynamische Brücke zwischen unseren Ländern. Sie ist ein festes Fundament unserer Beziehungen und leistet einen unschätzbaren Beitrag für die deutsch-kasachische Freundschaft. Ein sichtbares Zeichen dieser Freundschaft ist die Eröffnung des Kasachisch-Deutschen Zentrums in Nur-Sultan vor wenigen Wochen.

Weniger als zwei Monate nach der Unabhängigkeit nahmen Deutschland und Kasachstan diplomatische Beziehungen miteinander auf. Ich freue mich darauf, das 30. Jubiläum unserer diplomatischen Beziehungen im nächsten Jahr gemeinsam mit Ihnen zu feiern, und wünsche Ihnen alles Gute!

Jewgeni Bolgert, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Gesellschaftlichen Stiftung „Wiedergeburt“

Am 16. Dezember begeht unser Land ein bedeutendes Ereignis – 30 Jahre seit dem Tag der Unabhängigkeit. All diese Jahre waren mit großen Schwierigkeiten verbunden und von den Herausforderungen der Zeit geprägt – der Kollaps der Wirtschaft in den 90er Jahren, Arbeitslosigkeit, massenhafte Auswanderung der Bevölkerung und soziale Spannungen…Aber wir sind diesen Weg in Würde gegangen, und Kasachstan ist heute auf der internationalen Bühne weithin bekannt. Rückblickend, die Erfolge unseres Staates anerkennend, versteht man, welch unglaubliche Anstrengungen es die Führung des Landes, vor allem den Ersten Präsidenten, gekostet hat, das Land zu halten und seine fortschreitende Entwicklung im sozialen, wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Bereich zu gewährleisten.

Es ist symbolisch, dass Deutschland als eines der ersten Länder die Souveränität unseres Staates anerkannt hat.

Und so fand in den ersten Tagen des Februars 1992 der offizielle Besuch des Bundeswirtschaftsministers Jürgen Möllemann in Almaty statt, und bereits am 11. des Monats wurden diplomatische Beziehungen aufgenommen. Im September empfing Nursultan Nasarbajew den parlamentarischen Staatssekretär des Innenministeriums der Bundesrepublik Deutschland Horst Waffenschmidt, und am 21. September fand der erste offizielle Besuch des kasachischen Staatschefs in Deutschland statt. Seitdem entwickeln sich die Beziehungen zwischen den beiden Ländern dynamisch. Sie sind vielfältig und decken praktisch alle Tätigkeitsbereiche ab.

Im Verlauf jedes dieser Treffen werden problematische Fragen und die Perspektiven der in Kasachstan lebenden Deutschen erörtert. Sie erinnern sich auch heute noch daran, wie Nursultan Nasarbajew während eines der ersten Besuche in der Bundesrepublik Deutschland die Deutschen dazu aufrief, ihre Heimat nicht zu verlassen, sondern stattdessen gemeinsam eine würdige Zukunft aufzubauen. „Die Ausreise unserer Mitbürger in die BRD ist für die Republik ein großer Verlust“, merkte der Präsident damals an. Und viele von ihnen folgten den Worten des Jelbasy.

Heute sind die Deutschen der Republik zu einer verlässlichen Säule der Brücke zwischen unseren Ländern geworden, sie leisten ihren Beitrag zur Entwicklung der kasachisch-deutschen Beziehungen und tragen zur Schaffung eines jungen unabhängigen Staates bei – Iwan Sauer, Albert Rau, Nikolaj Miller, Georij Prokopp. Und viele weitere Namen sind für immer in die Chronik der kasachischen Unabhängigkeit eingeschrieben. Landwirte, Ärzte, Wissenschaftler – alle bewiesen mit ihrer bescheidenen Arbeit ihre Liebe zu dem Land, welches einst ihren Vorfahren Zuflucht gewährte!

Ein großes Ereignis für die Deutschen war die Eröffnung des Kasachisch-Deutschen Zentrums in der Hautstadt, welches nicht nur ein Anziehungspunkt für alle Deutschen der Republik und ihr Projektbüro sein soll, sondern auch eine Dialogplattform zur Stärkung der bilateralen Beziehungen zwischen Kasachstan und Deutschland. In diesem Zusammenhang kann mit Sicherheit gesagt werden, dass die diplomatischen Beziehungen von 30 Jahren in konstruktiver Art und Weise zum Wohle und im Interesse der Völker Kasachstans und Deutschlands fortgeführt werden.

Liebe Bevölkerung Kasachstans, liebe Landsleute! Im Namen der Deutschen unserer multinationalen Republik möchte ich Ihnen zu einem bedeutenden Datum gratulieren – dem 30. Jahrestag der Unabhängigkeit Kasachstans! Wie der Jelbasy in seinem Artikel feststellt, ist Unabhängigkeit der heiligste Wert unserer Gesellschaft. Und 30 Jahre sind ein großer Meilenstein und ein neu erklommener Gipfel. Wir, das vereinte Volk Kasachstans, werden auch weiterhin die allgemeinen kasachstanischen Prinzipien, basierend auf den sieben Säulen unserer Unabhängigkeit, befolgen.

Ich wünsche unserem Staat und multinationalen Volk aufrichtig Wohlstand.

Friederike van Stephaudt, Leiterin des Goethe-Instituts Kasachstan

30 Jahre – eine schöne und inspirierende Zahl, die für Aufbruch und Entwicklung, aber auch für Stabilität und Kontinuität steht. Das Goethe-Institut Kasachstan sagt herzlichen Glückwunsch zu diesem Jubiläum! Wir wünschen den deutsch-kasachstanischen Beziehungen, dass sie sich weiter so lebendig, vielseitig und bunt entwickeln – und vor allem wünschen wir uns allen, dass der kulturelle Austausch weiter zu nimmt, dass die kulturellen Verbindungen, die bereits bestehen, weiter wachsen, aber auch neue ungeahnte Beziehungen geschaffen werden.

Das Goethe-Institut ist seit nunmehr 27 dieser 30 Jahre in Kasachstan aktiv. Wir schauen zurück auf spannende Projekte, intensive Kooperationen und viele tolle Partner*innen, mit denen wir bisher zusammenarbeiten durften.

Für uns bringt das Jubiläumsjahr zahlreiche Veranstaltungen, die sich mit den kulturellen Beziehungen auseinandersetzen, Diskurse neubeleuchten und reflektieren. Das Potential der deutsch-kasachstanischen Beziehungen ist groß und vielschichtig – wir freuen uns auf ein spannendes Jubiläumsjahr rund um diese Beziehungen und schon jetzt auf die nächsten 30 Jahre!

Bartholomäus Minkowski, Leiter des DAAD-Informationszentrums Kasachstan

Zum dreißigjährigen Jubiläum der Unabhängigkeit Kasachstans gratuliere ich allen Kasachstanern von ganzem Herzen zu diesem freudigen Ereignis. Binnen dreier Jahrzehnte hat man es vollbracht, wesentliche Fortschritte in nahezu allen Bereichen einer modernen Gesellschaft zu erzielen.

Dank meiner interdisziplinären Arbeit hatte ich die Gelegenheit, neben dem umfangreichen und bedeutenden Bereich der Bildung auch Unternehmen und staatliche Vertreter kennenzulernen. Daher gewann ich ein differenziertes Bild des Landes in den letzten fünf Jahren. Trotz einiger Widrigkeiten und Rückschläge, unter anderem durch die Corona-Pandemie, überzeugte Kasachstan durch Pragmatismus und den Drang nach Verbesserung. Verbesserte Bedingungen für Unternehmer, die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung und eine breit angelegte Modernisierung des Bildungswesens: Wesentliche Pfeiler für einen modernen Staat stehen, die Bevölkerung ist jung und wissbegierig.

Ich wünsche daher allen Kasachstanern die Geduld und Kraft, um selbstbewusst, zuversichtlich, aber auch mit Demut und Realismus die nächsten Jahrzehnte des Landes anzugehen. Zentralasien wird künftig eine bedeutendere Rolle in der Welt spielen. Umso wichtiger ist es, dass Kasachstan als führendes Land der Region mit gutem Beispiel vorangeht.

Mario Schönfeld, Fachberater der ZfA und Koordinator für Deutsch in Kasachstan

Herzlichen Glückwunsch zum 30. Jahrestag der Unabhängigkeit!

Als heutiger Fachberater der Zentralstelle für das Auslandschulwesen (ZfA) und Koordinator für Deutsch in Kasachstan hat mich das Land seit 2007 mit seiner positiven Dynamik in der Innen- und Außenpolitik beeindruckt. Als größte Errungenschaft sehe ich neben dem friedlichen Miteinander der verschieden Völker und der rasanten Entwicklung der Infrastruktur die nachhaltige Entwicklung in der schulischen Ausbildung.

Zwei Säulen möchte ich diesbezüglich lobend hervorheben – zum einen die Stärkung der staatlichen Schulen mit moderner digitaler Technik, neuen Lehrplänen und Lehrbüchern, aber auch mit einer höheren finanziellen Zuwendung für die Lehrerinnen und Lehrer. Außerdem gibt es zwischen der Republik Kasachstan und der Bundesrepublik Deutschland seit 24 Jahren ein Abkommen, das die Entsendung deutscher Lehrkräfte an kasachische Schulen ermöglicht. Seitdem können an ausgewählten Schulen Schüler mit Unterstützung von deutschen Muttersprachlern das Deutsche Sprachdiplom erwerben, was ihnen den Übergang an eine deutsche Universität ermöglicht.

Zum anderen stellen die Nazarbayev-Schulen mit ihrem hohen intellektuellen Anspruch und ihrer Weltoffenheit eine einzigartige Schulform im postsowjetischen Raum dar, sodass ihre Absolventen nach ihrer 12-jährigen Schulausbildung an allen Universitäten weltweit erfolgreich studieren können.

Ich gratuliere Kasachstan und seinen Menschen zum 30. Jahrestag der Unabhängigkeit und wünsche für die weitere positive Entwicklung alles Gute!

Wolrad Rommel, Präsident der Deutsch-Kasachischen Universität

Im Namen der Deutsch-Kasachischen Universität möchte ich allen Bürgern in Kasachstan zum 30. Jahrestag der Unabhängigkeit gratulieren Kasachstan ist ein schönes und starkes Land. Wir Europäer wünschen uns alle, dass sich Kasachstan weiter so stark entwickelt als Partnerland im Herzen Zentralasiens zwischen Europa, Russland und China. Wir setzen auf eine weitere gute Zusammenarbeit in den kommenden Jahrzehnten, die weltpolitisch nicht einfach sein werden.

Unsere Universität ist ein Vorzeigeprojekt der gelungenen Kooperation zwischen der Republik Kasachstan und der Bundesrepublik Deutschland. Uns gibt es seit
22 Jahren. Wir waren und sind ein erfolgreiches und zukunftsweisendes Projekt der wissenschaftlichen und interkulturellen Zusammenarbeit. Inzwischen haben wir mehr als 850 Studierenden in den Fachrichtungen Ingenieurwissenschaften, Informatik, Betriebswirtschaft und Internationale Politik. Wir bieten unseren Besten einen Doppelabschluss mit einer unserer Partneruniversitäten in Deutschland an. Wir sind eine Plattform des Dialogs von Wissenschaft und Praxis mit allen Ländern entlang der Seidenstraße zwischen Europa, Russland und China mit Kasachstan im Zentrum. Das von uns jährlich organisierte Logistik Forum zu den aktuellen Herausforderungen der Logistik steht beispielhaft für dieses Selbstverständnis unserer Universität.

In den kommenden Jahren wollen wir die Universität noch viel weitgehender in den europäisch-kasachischen Beziehungen verankern. Mit klarem Fokus und Ziel: Nachhaltiges Handeln ist die globale Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Ohne Wissenschaft ist diese Herausforderung nicht zu lösen. Als Teil der Wissenschaft in Kasachstan und Deutschland ist sich die Universität dieser Verantwortung für eine zukunftsfähige Welt bewusst. Unsere Studienprogramme sowie Forschung und Zusammenarbeit mit Unternehmen und Institutionen werden sich insbesondere auf die nationalen Ziele einer nachhaltigen Entwicklung der Wirtschaft und Gesellschaft in Kasachstan und Zentralasien konzentrieren. Wir wollen die damit verbundenen Innovationen auf technologischer, wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Ebene vonseiten der Wissenschaft unterstützen mit den hierzu erforderlichen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Methoden sowie mit Bildungsprogrammen und Forschungs- und Transferprojekten von der Wissenschaft in die Praxis.

Deutsches Theater Almaty

Die Gründung des Republikanischen Deutschen Schauspielhauses geht nach allen historischen Bezügen auf das Jahr 1980 zurück. Aber das moderne Theater von heute verbindet seine Geburt mit einem anderen Datum – dem Geburtsdatum des unabhängigen Kasachstan. Im Zuge der Abwanderung Anfang der 90er Jahre verlor das Theater fast über Nacht seine gesamte Schauspielertruppe, die Absolventen der Shchepkinsky-Schule. Im Wesentlichen musste das Theater an dieser Stelle seine Geschichte beenden.

Aber die kasachisch-deutsche Diaspora wurde in ihrem Bestreben, die nationale Identität, Sprache und Kultur zu bewahren, von der Regierung des jungen unabhängigen Kasachstans unterstützt. In Alma-Ata, am Zurgenov-Institut für Theater und Film, wurde die Deutsche Theaterakademie gegründet.

Initiator und direkter Teilnehmer bei der Rekrutierung von Bewerbern für die Deutsche Akademie war Herr Freitag. Er reiste durch das Land auf der Suche nach begabten Kindern mit Deutschkenntnissen, die ihr Leben mit dem Theater verbinden wollten. Und es war ein echter Sieg für die Unabhängigkeit des Landes!

Die erste Immatrikulation an der Deutschen Akademie erfolgte 1992 – es lebten 20 junge Deutsche in Kasachstan und den Grenzregionen. Die nächste Einstellung wurde gleich im darauffolgenden Jahr bekannt gegeben. Studenten dieser beiden Studiengänge wurden sofort Theaterschauspieler.

Absolventin des zweiten Abschlusses war Natasha Dubs, die heute Hauptregisseurin und künstlerische Leiterin des Theaters ist.

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