Am 29. Mai wurde das Kasachisch-Deutsche Zentrum in Astana von einer deutschen Delegation unter Leitung der Präsidentin des Bundesrates der Bundesrepublik Deutschland, Anke Rehlinger, besucht. Im Rahmen des offiziellen Besuchs hat Frau Rehlinger bereits Gespräche mit Staatschef Kassym-Schomart Tokajew, Ministerpräsident Olschas Bektenow und den Vorsitzenden beider Kammern des Parlaments der Republik Kasachstan geführt.

Im Kasachisch-Deutschen Zentrum erörterten die Parteien politische und wirtschaftliche Fragen der weiteren Zusammenarbeit mit der deutschen Volksgruppe in Kasachstan, künftige gemeinsame Projekte und die zwischenstaatliche Unterstützung. Zu den Mitgliedern der Delegation gehörten Vertreter der diplomatischen Vertretungen, die Botschafter Monika Iwersen und Nurlan Onschanow, sowie Vertreter des Bundesrats und der Wirtschaft.

Die Delegierten wurden vom Abgeordneten des Senats des Parlaments der Republik Kasachstan, dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Gesellschaftlichen Stiftung „Wiedergeburt“ Yevgeniy Bolgert, begrüßt. Er wies auf das hohe Niveau des Besuchs in den Mauern des Kasachisch-Deutschen Zentrums und die besondere Bedeutung des Treffens hin:

„Die heutige Veranstaltung ist bedeutsam und in vielerlei Hinsicht historisch. Es ist eine einmalige Gelegenheit für uns, über die Erfolge und Ergebnisse der Arbeit zu sprechen, die die Selbstorganisation der Deutschen Kasachstans in den letzten Jahren und während der gesamten Zeit des Bestehens der Stiftung „Wiedergeburt“ erreicht hat.

Die Teilnehmer diskutierten über die jugendpolitischen, sprachlichen, sozialen und kulturellen Komponenten der Arbeit der Selbstorganisation. Im Rahmen des Rundgangs durch das Zentrum wurde die Geschichte der Deutschen Kasachstans, die Deportation, ihre Entstehung und Entwicklung in der gegenwärtigen Phase erzählt. Die Delegation interessierte sich für die Besonderheiten der kulturellen Identität, die nationalen Feiertage, die Sprachförderung und die Jugendbildung.

„Ich finde es bemerkenswert, dass es in Kasachstan den Wunsch gibt, die Identität der hier lebenden ethnischen Gruppen zu bewahren. Die Menschen, die die Deportation und andere Härten persönlich überlebt haben, sind die Generation, die bereits ausscheidet. Gleichzeitig geben die jungen Menschen ihre Geschichte nicht auf und bewahren weiterhin ihr kulturelles Erbe, indem sie friedliche interkulturelle Kommunikation und gegenseitigen Respekt füreinander lernen und demonstrieren. Dies ist ein großartiges Beispiel, und wir sollten von Ihnen lernen. Darüber hinaus können wir hier nicht nur über die kulturelle Identität innerhalb Kasachstans sprechen, sondern auch über seine Interaktion auf der Weltbühne. Die Multinationalität Kasachstans kann als Chance gesehen werden, die internationale Interaktion zu erleichtern, da so viele Ethnien im Lande leben“, betonte Anke Rehlinger in ihrer Rede.

Ein besonderer Schwerpunkt der gemeinsamen Diskussion lag auf dem Projekt der Kasachisch-Deutschen Schule in Astana. Es wurden Fragen der Zusammenarbeit, der Finanzierung und der künftigen Organisation der Arbeit der Schule erörtert.

Der Geschäftsführer der Stiftung, Dmitry Redler, stellte fest, dass Deutschland trotz der Tatsache, dass die Schule von kasachischer Seite finanziert wird, sehr an diesem Projekt interessiert ist. Und natürlich hofft die Selbstorganisation der Deutschen auf Unterstützung. Es werden Lehrer und Unterrichtsmaterialien benötigt“.

Besonderes Augenmerk wurde auf das Gespräch mit den Jugendlichen gelegt, in dem die Aktivitäten des Verbands der deutschen Jugend Kasachstans und seine Zukunftspläne angesprochen wurden. In der Diskussion interessierten sich die Jungs für die Möglichkeiten des Jugendaustausches, für konkrete Projekte sowie für die Erfahrungen von Anke Rehlinger in der Arbeit von Jugendorganisationen.

Zum Abschluss wurde dem Leiter der deutschen Delegation ein Erinnerungsgeschenk überreicht, darunter ein Stadtbild von Astana (Autor: Viktor Kehl).

Am Ende der Veranstaltung betonte Yevgeniy Bolgert das gegenseitige Interesse der Parteien an den Fragen der weiteren Entwicklung der deutschen Sprache in der Republik Kasachstan, der ethnokulturellen Ausrichtung, in deren Rahmen die Traditionen und Bräuche der Kasachstandeutschen bewahrt und an künftige Generationen weitergegeben werden.

„Nach Meinung von Anke Rehlinger schaffen solche Projekte, wie die Gründung der Kasachisch-Deutschen Schule, eine solide Grundlage für weitere freundschaftliche Beziehungen zwischen unseren Ländern. Sie beantwortete alle Fragen der Jugendlichen mit Interesse. Die Aufmerksamkeit, die den Kasachstandeutschen heute von der Bundesratspräsidentin entgegengebracht wurde, zeugt von der Bedeutung der Arbeit der Stiftung „Wiedergeburt“, des Verbands der deutschen Jugend Kasachstans und der regionalen Gesellschaften. Die Rolle der Deutschen in Kasachstan als Bindeglied wurde bei jedem hochrangigen Treffen von Frau Rehlinger während ihres offiziellen Besuchs in Kasachstan hervorgehoben. Dies ist eine große Verantwortung für uns, und wir werden unsere Arbeit zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Kasachstan und Deutschland fortsetzen“, betonte der Abgeordnete.

Nurgul Adambajewa

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