Während des Sprachenlernens ist es am besten, mit Muttersprachlern zu kommunizieren. Diese Möglichkeit haben Schüler in Ust-Kamenogorsk und Mitglieder des Deutschen Sprachvereins in der Puschkin-Regionalbibliothek, die sich mit der deutschen Freiwilligen Pauline Geib angefreundet haben. Ein Kurzporträt.

Pauline wurde 2003 in Deutschland in einem Dorf in der Nähe von Hannover geboren. Als Kind ist sie in einen Waldkindergarten gegangen, wo man den ganzen Tag draußen verbracht hat. In ihrer Familie ist sie mit zwei Geschwistern aufgewachsen. Beide Elternteile arbeiten im Gesundheitswesen. Pauline selbst ist sich noch nicht sicher, welchen beruflichen Weg sie einmal einschlagen möchte. Ihre Interessen und Hobbies sind sehr vielseitig.

Während ihrer Kindheit hat sie unzählige Freizeitaktivitäten ausprobiert, berichtet sie. Erst ging es los mit Kinderturnen, danach war sie zusammen mit ihrem Bruder in der örtlichen Fußballmannschaft. „Ich habe auch Flöten- und Trompetenunterricht gehabt“, erzählt Pauline. Am Ende der Grundschule ging es dann mit Handball weiter, außerdem widmete sich das Mädchen dem Reitsport. Doch als sie 14 war, hörte sie auf und fing an, in einer Tanzgruppe den Tanzstil Contemporary zu tanzen. „Als Jugendliche bin ich schließlich einem Gospelchor beigetreten und habe dort das Singen für mich entdeckt“, sagt Pauline.

Begeisterung für Deutsch und Kunst

In ihrer Jugend wurde zudem das Lesen zu einer Leidenschaft. „Ich habe sehr gerne Bücher gelesen“, berichtet sie. Am Anfang Fantasy-Literatur, aber mit steigendem Alter dann immer mehr einfache Romane. Im Deutschunterricht, der im Laufe ihrer Schulzeit zu einem der Schwerpunkte wurde, setzte sie sich intensiv mit der deutschen Literatur auseinander und fand Gefallen am Analysieren und Interpretieren von literarischen Texten. Dort wurden klassische Werke wie jene von Goethe oder Schiller behandelt, aber auch die von moderneren deutschen Autoren wie Juli Zeh mit ihrem Buch Corpus delicti.

Neben dem Deutschunterricht entwickelte Pauline eine Leidenschaft für Kunst. „Im Kunstunterricht habe ich mich mit vielen verschieden Künstlerinnen und Epochen auseinandergesetzt und viel kunsthistorisches Wissen erlangt“, sagt sie. „Außerdem wurde großen Wert auf die praktische Kunst gelegt, weshalb ich in vielen verschiedenen Formen künstlerisch aktiv werden konnte.“ Eines der Highlights war es für sie, im Rahmen eines Kurses gemeinsam mit den anderen Mitschülern nach Frankreich (in die Region Aix-en-Provence) zu reisen und dort kunsthistorische Sehenswürdigkeiten zu besuchen.

Kulinarische Weihnachtstraditionen

Schüler in Ust-Kamenogorsk und Besucher der dortigen Deutschkurse fragen die Freiwillige oft nach deutschen Traditionen, einschließlich kulinarischer Traditionen.

„Seit meiner Kindheit habe ich gerne gekocht“, sagt Paulina Geib. „Zusammen mit meinem Vater probiere ich immer noch gerne neue Rezepte aus. Bei uns zuhause gab es jedes Jahr zu Weihnachten selbstgekochtes Gulasch mit Rotkohl und Spätzle. Das haben wir zusammen als Familie vorbereitet. Wenn wir zu Weihnachten bei meinen Großeltern waren, gab es Entenbraten mit Knödel, Rotkohl und Kartoffeln. Die Ente wurde ihnen jedes Jahr als Geschenk von ihren früheren Nachbarn gegeben.“ Sie selbst ernährt sich aber seit ein paar Jahren vegetarisch. In Deutschland gibt es besonders in städtischen Gegenden viele vegetarische und vegane Alternativen. Paulines Leibgericht in der Heimat: vegane Dönertasche.

Elena Pasсhke

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