Mit Beginn des neuen Studienjahres haben viele Hochschulen, und beileibe nicht nur die privaten, die Studiengebühren oft kräftig erhöht. Das ist ihr Recht, denn eine hochwertige Ausbildung ist nicht zum Nulltarif zu haben. Naturgemäß sehen das die Studierenden oft anders und protestieren dagegen, was auch deren Recht ist. In jüngster Zeit hat es allerdings Studentenproteste an einigen Bildungseinrichtungen gegeben, die in jeder Hinsicht gerechtfertigt scheinen.

Mit Beginn des neuen Studienjahres haben viele Hochschulen, und beileibe nicht nur die privaten, die Studiengebühren oft kräftig erhöht. Das ist ihr Recht, denn eine hochwertige Ausbildung ist nicht zum Nulltarif zu haben. Naturgemäß sehen das die Studierenden oft anders und protestieren dagegen, was auch deren Recht ist. In jüngster Zeit hat es allerdings Studentenproteste an einigen Bildungseinrichtungen gegeben, die in jeder Hinsicht gerechtfertigt scheinen. Viele Hochschulen haben auf Teufel komm raus neue Studenten zu oft drastisch höheren Gebühren immatrikuliert, ohne die räumlichen, personellen und anderen Voraussetzungen zu haben, diese auch ordentlich ausbilden zu können. Die Folgen sind dann überfüllte Hörsäle, viel zu wenig Technik pro Student, oft auch generell fehlender Unterricht und Dominanz von irgendwelchen Ersatzaktivitäten, die mit Studieren wenig gemeinsam haben. Kurzfristiges Profitdenken verhindert die notwendige hohe Qualität der Ausbildung, was sich lebenslang negativ auf die Berufschancen der Absolventen solcher Hochschulen auswirkt. Außerdem wird so das nicht gerade positive Image des kasachischen Hochschulwesens weiter verschlechtert und der Trend zur Flucht ins Ausland verstärkt.
Verbreitet ist auch die Ansicht, dass nach internationalen Regeln organisierte Studiengänge nur ein falsches Ausrichten nach westlichen Einflüssen sei, und das man eigentlich an der Ausbildung hierzulande wenig ändern müsse. Doch die Fakten sprechen eine andere Sprache: Immer noch sind die zentral vorgegebenen Lehrpläne überladen mit Fächern des Allgemeinwissens, die in die Schule oder in den fakultativen Unterricht gehören.

Praxisorientierung ist die Ausnahme, Theorielastigkeit die Regel, eine ganze Reihe von unverzichtbaren Fächern fehlt ganz. Die Hochschulen können nicht auf Veränderungen der Nachfrage aus der Praxis reagieren, weil sie zentral vorgegebene Lehrinhalte umsetzen müssen. Nur sehr wenige hiesige Studenten haben die Chance, im Verlauf ihres Studiums ein oder zwei Semester im Ausland zu studieren. Natürlich verhindern das auch finanzielle Fragen, eine nicht geringe Rolle spielt aber auch die Nichtkompatibilität mit Studienstrukturen ausländischer Hochschulen.

Das Hochschulwesen hierzulande ist nach wie vor reformbedürftig, doch allein der gierige Blick aufs Geld ist kein Reformschritt.

07/10/05

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