50 Schülerinnen und Schüler aus Kasachstan, Tadschikistan und Kirgisistan trafen sich in der Kirgisischen Staatlichen Universität für Bauwesen, Transport und Architektur (KGUSTA) in Bischkek, zur 6. Sommerschule zum Thema „Naturwissenschaften und Deutsch”.

Am längsten gereist sind die Teilnehmer aus Ust-Kamenogorsk, die 26 Stunden im Zug nach Almaty und danach noch fünf Stunden im Bus bis Bischkek unterwegs waren. Jelena Urumzewa, Lehrerin an der Schule 10 in Ust-Kamenogorsk, begleitete die Schüler, und meinte: „Die lange Anreise hat sich gelohnt. Die Schüler sind voller Vorfreude auf die kommenden drei Wochen”. Am spannendsten war aber vermutlich die Anreise der Schülerinnen und Schüler aus Tadschikistan. Bis zum letzten Tag bangten Schüler, Eltern und Organisatoren, ob nun die Pässe rechtzeitig ausgestellt werden können oder nicht. Dies war nämlich kurz vor der Abreise nicht klar.

Aber nicht nur Kasachen und Tadschiken erwartete viel Neues. Auch die Schüler der 10. Klassen aus acht kirgisischen Schulen aus allen Regionen des Landes freuten sich auf den Austausch mit Gleichaltrigen. Die Bischkeker Schüler lehnten es sogar ab, während der drei Wochen andauernden Sommerschule bei ihren Eltern zu übernachten. Stattdessen zogen sie zu ihren Freunden ins Wohnheim der KGUSTA, das kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Prof. Dr. Akymbek Abdykalykow, Rektor der KGUSTA, betonte während der Eröffnung, dass die Sommerschule auch für seine Universität eine große Bedeutung hat. Denn die Universität bietet einen gemeinsamen Studiengang im Bereich Informatik, in Kooperation mit der Westsächsischen Hochschule Zwickau an und erhofft sich, durch die Sommerschule hoch motivierte Studierende anzuziehen.

Die drei Organisationen Goethe-Institut, Zentralstelle für Auslandschulwesen (ZfA) und der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), organisierten diese Sommerschule bereits zum 6. Mal. Mit jedem Jahr nehmen mehr und mehr Schüler daran teil und das Einzugsgebiet der Sommerschule verbreitert sich immer weiter. Dieses Jahr waren zum ersten Mal Schüler aus Kokschetau, Astana und Ust-Kamenogorsk dabei. Von den 50 Schülern der 10. Klassen der PASCH-Schulen kamen zehn aus Tadschikistan, zwölf aus Kasachstan und 28 aus Kirgisistan. Das Netz aus Partnerschulen (PASCH) des Auswärtigen Amtes wurde schließlich 2008 gegründet und seitdem ständig erweitert. Es umfasst nun Schulen, die intensiven Deutschunterricht mit Unterstützung der ZfA anbieten (DSD-Schulen) und Schulen, die durch das Goethe-Institut unterstützt werden (Fit-Schulen).

Die Teilnehmer interessierten sich aber nicht nur für Deutsch, sondern auch für Natur– bzw. Ingenieurwissenschaften. Während der Sommerschule standen somit beide Themenfelder (Deutsch und Naturwissenschaften) im Fokus. Am Vormittag besuchten die Schüler in vier Gruppen Unterricht in Physik, Mathematik und Informatik wahlweise auf Deutsch oder Russisch. Am Nachmittag wurde das Gelernte in Arbeitsgemeinschaften vertieft, die sich einer konkreten Herausforderung stellten, z.B. „Wie erstelle ich eine Website?” oder „Was muss ich beim Fotografieren beachten?”. Selbstverständlich gestalteten die Teilnehmer auch ihre Freizeit gemeinsam. Die fünf Betreuerinnen und Betreuer aus Kasachstan, Tadschikistan und Kirgisistan hatten ein abwechslungsreiches Programm für die Abende und die Wochenenden aufgestellt.

Bakyt Kaldybajew hat als Betreuer für die Sommerschule gearbeitet und diese sogar vor Jahren selbst besucht: „Nach der Sommerschule wusste ich genau, was ich will. Ich studiere Informatik an der Deutsch-Kirgisischen Fakultät für Informatik der KGUSTA). Im September gehe ich nach Deutschland und werde dort mein Bachelorstudium abschließen. Ich möchte den Schülern etwas von dieser Erfahrung mitgeben.” Vielleicht beginnen auch die diesjährigen Teilnehmer ein Studium der Ingenieurwissenschaften in Deutschland oder in einem der Projektstudiengänge in Kirgisistan, Tadschikistan oder Kasachstan. Das wäre ein schöner Erfolg der Sommerschule“, wünscht er.

Von Frauke Woitsch und Jana Dümler

Teilen mit:

Все самое актуальное, важное и интересное - в Телеграм-канале «Немцы Казахстана». Будь в курсе событий! https://t.me/daz_asia