Religiöse Erziehung als Investition in moralische Erziehung der Schüler von Kustanai.

In Kustanai wurde im Rahmen der Veranstaltung „Religiöse Eintracht als Investition in moralische Erziehung von Schülern“ eine Unterrichtsstunde für die 9. Klassen der Mittelschule №7 erteilt. Mit dabei waren die Vertreter verschiedener Konfessionen, die Leiter und die Fachkräfte der Völkerversammlung Kustanai und Vertreter für religiöse Angelegenheiten aus der Verwaltung Kustanai. Im Rahmen dieser Veranstaltung, die dem nationalen und religiösen Einklang aller Völker Kasachstans gewidmet war, wurden auch Treffen mit Studenten, studentische Ausflüge in eine Synagoge, Moschee, katholische Kirche und den orthodoxen Tempel von Kustanai durchgeführt.

Unter den Gästen des Treffens befanden sich Alpys Koschachmetow – stellvertretender Leiter der Kasachischen Staatlichen Universität Kustanai, Bolat Ibrajew – Hauptinspektor des Sekretariats der regionalen Völkerversammlung Kasachstans, Sapargali Abdijew – Fachkraft des Amtes für religiöse Angelegenheiten des Gebiets Kustanai, der stellvertretende Imam Bachitschan der regionalen Moschee Kustanai, Vitalij Kleba – Priester der orthodoxen Kirche und Mitglied der regionalen thematischen Informationsgruppe von der Verwaltung für religiöse Angelegenheiten des Akimats Kustanai und Viktoria Smetanowskaja – Geschichts– und Religionslehrerin der Schule №7.

Moderatorin des Treffens und eine seiner Organisatoren war Frau Rida Sekrist, Professorin der Geisteswissenschaften an der sozial-technischen „Aldamschar“ Universität in Kustanai, Philosophiewissenschaftlerin, Mitglied der Informationsaufklärungsgruppe für Religion an der sozial-technischen „Aldamschar“ Universität in Kustanai und Mitglied der wissenschaftlichen-Expertengruppe der Völkerversammlung Kustanai. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Frau Smetanovski, die vom Kongress der weltweiten Religionen berichtete, der regelmäßig in Astana stattfindet und über die Tagungen der Völkerversammlung Kasachstans erzählte. Nach einer kurzen historischen Übersicht der Konfessionen Kasachstans, beschäftigte man sich mit der Frage der Erforschung der weltweiten Religionen im Kontext des Zeitgeschehens.
Alpys Koschachmetow zitierte die Botschaft des kasachischen Präsidenten N.Nasarbayev – „Nurly Schol“ („Der Weg in die Zukunft“), – in der die Hauptideen der religiösen Eintracht und Toleranz, die von Kasachstan gefördert werden, formuliert sind. Es wurden auch einige Hauptpunkte aus dem „Plan der Nation“ vorgebracht. In diesem sieht der Präsident unter Benennung von 100 konkreten Schritten, die Realisierung von fünf Präsidentenreformen vor. Für eine dieser Reformen steht „Die Nation der einheitlichen Zukunft“ und der 86. Schritt ist die Entwicklung und Realisierung des großangelegten Projektes der Volksversammlung Kasachstans „Großes Land – große Familie“. Die Hauptidee dieser Staatsdokumente ist die Festigung einer kasachstanischen Identität und die Schaffung von Voraussetzungen für die Bildung einer ganzheitlichen bürgerlichen Gemeinschaft.

Einen interessanten Bericht gab Sapargali Abdijew gehalten, über in Kasachstan untersagte destruktive religiöse Strömungen. Er nannte auch einige Beispiele dafür, und die anwesenden Jugendlichen reagierten lebhaften auf seinen Bericht und stellten viele Fragen.

In seinem Vortrag betonte der stellvertretende Imam Bachitschan, dass im Islam das Wissen und gebildete Menschen geachtet würden. Lesen sei der Schlüssel zur Tür des Wissens, durch die der Mensch zu der Beherrschung verschiedener Wissenschaften vordringe. Die Bedeutung der Wissenschaft liege darin, dass sie eine feste Grundlage für das Verständnis der Welt sei. Der Imam rief die Jugend zu Respekt vor Eltern und zur Achtung von Lehrern, die Kenntnisse bewahren und weitergeben, auf. Er führte auch anschauliche Beispiele dafür auf, so das Gleichnis vom großen Ibn-Sina (Avicenna), der in einem bettelarmen Menschen einen Lehrer erblickte. Ibn-Sina, der im Bereich der Medizin arbeitete, fehlte die wissenschaftliche Bestätigung einiger Elemente in der von ihm entwickelten Theorie, und so stellte er einem vorbeigehenden Armen die ihn beschäftigende Frage, welcher jener an sehr einfachen und anschaulichen alltäglichen Beispielen seinerseits beantwortete. Einige Zeit später, als Ibn-Sina dem Bettler

wiederbegegnete, sagte er: „Da ist er – mein Lehrer“ und belohnte ihn großzügig. So soll Ibn-Sina ein Beispiel für die Achtung eines Lehrers, ungeachtet seiner Armut, gegeben haben. Dieses Beispiel ließe sich auf eine beliebige Gesellschaft in eine beliebige Zeit übertragen..
Der Priester Vitalij Kleba war ein sehr interessanter Redner. Er erzählte, aus der Sicht der Kirche, wie man die Natur der Liebe richtig zu interpretieren hätte, wie die Beziehungen zwischen jungen Menschen im Laufe der Ausbildung ihrer Genderidentität sein sollten. In delikater Art und Weise veranschaulichte er die von der Kirche gewünschten Beziehungen zwischen Mann und Frau sowie Details der eventuell bevorstehenden Kindererziehung. Ausführlich informierte er über die Kultur vorehelicher Beziehungen und bezog statistische Daten über die Erwartungen bei der Jugend mit ein. Dies ermöglichte den Jugendlichen über ihr Erwachsenwerden nachzudenken. Vom Gesichtspunkt gesellschaftlicher Werte aus, sollte jeder Mensch zwischenmenschliche Beziehungen entwickeln; dies führe, nach Meinung des Priesters zur Entstehung und Entwicklung familiärer Traditionen.

Im Anschluss an das Treffen stellte man ihm zahlreiche Fragen, interessanterweise viele zur tagesaktuellen Thematik, wie Terrorismus, Ursprünge des Terrors, Problemen um Krieg und Frieden, Gut und Böse, und andere.

Die Ergebnisse des Treffens zum interreligiösen Dialog fasste die Schuldirektorin Bachyt Schugajewa zusammen, die mit Dankbarkeit feststellte, dass alle Teilnehmer geistig bereichert wurden. Sie schlussfolgerte, dass eine Notwendigkeit zu ähnlichen thematischen Treffen bestünde. „Viele von uns stellen sich Lebensfragen, auf einige haben wir möglicherweise schon Antworten gefunden. Neben einer familiären und schulischen Erziehung für religiöse und moralische Prinzipien ist es auch wichtig, dass vielbeachtete Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sich für diese Sache engagieren.“ Das Treffen sollte widerspiegeln, dass die Gesellschaft sich zu den Problemen der Jugend, ihrer ethisch-moralischen Erziehung im Rahmen der weltweiten und traditionellen Religionen nicht gleichgültig verhält, indem es einen Versuch wagte, die Rolle und die Politik des religiösen Einvernehmens in einem polykonfessionellen und polyethnischen Staat zu diskutieren und zu bestimmen. In dieser einenden Funktion sieht sich insbesondere auch die Volksversammlung, die durch ihre Repräsentanz verschiedener Ethnien, deren historische Wurzeln, Religionen und auch vielfältige Weltanschauengen vertreten will – als das einzigartige kasachstanische Modellbild von interethnischer Toleranz in gesellschaftlicher Einheit.

Eldar Zekrist

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