Es gibt genügend Gründe, warum wir auf den Komiker Sacha Baron Cohen sauer sein könnten.

Denn wir wollen im Ausland nicht nur studieren, sondern auch unseren eigenen Beitrag zum Aufbau der kulturellen Brücken zwischen unserer Heimat und europäischen Ländern leisten, indem wir unseren Kommilitonen über Kasachstan erzählen, mit der Teilnahme an verschiedenen internationalen Veranstaltungen reges Interesse für andere Kulturen zeigen und gleiches zu unserem Land zu gewinnen versuchen. So bieten sich solche Möglichkeiten öfters an „Internationalen Kulturtagen”, welche fast jede deutsche Universität mindestens einmal jährlich veranstaltet. Auch kasachische Vertretungen in Deutschland führen Kulturabende anlässlich von Nationalfeiertagen durch, wobei man kasachische Kultur schnuppern kann. Es bringt uns jede Menge Spaß, europäische Freunde unser Heimatland auf solche Weise entdecken zu lassen. Wenn wir jedoch die dümmste Frage der Welt gestellt bekommen, ob Borats Geschichten über Kasachstan wahr sind, und wenn wir, das kasachische Volk, ungerecht ausgelacht werden, dann macht sogar das Studium im Ausland keinen Spaß mehr, geschweige denn die Teilnahme an interkulturellen Veranstaltungen.
Natürlich stimmt Borats Darstellung von Kasachstan mit der Realität nicht überein. Wenn er Madonna einen Transvestiten nennt, ist es wahrscheinlich sehr witzig. Denn Madonna ist als Sängerin weltweit bekannt. Was Kasachstan anbelangt, ist das Land auf der internationalen Bühne relativ neu und dem durchschnittlichen Europäer noch etwas fremd. Baron Cohen schürt Vorurteile gegen das neuntgrößte Land der Erde zu Lasten der nationalen Identität des kasachischen Volkes. Dabei bekommt er die Unterstützung von MTV: „Borat” durfte als Gastgeber der diesjährigen MTV European Music Awards seine angebliche Heimat vorstellen.
Wir sind aber ganz sicher, dass das bösartige Auslachen eines Volkes und die damit einhergehende Diskriminierung, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit nicht zur Politik jeder demokratischen Gesellschaft und nicht zum friedlichen Zusammenleben der ganzen Menschheit gehören. Wir hoffen sehr, dass unser Aufruf eine größere öffentliche Resonanz findet und es deutliche und weithin sichtbare Signale der Solidarität geben wird. Sollten sich die Zuschauer von Borat Sagdijew für unsere Heimat interessieren und ihr wirkliches Bild kennen lernen wollen, heißen wir sie auf unserer Internetseite willkommen.

(www.atameken.de)

02/12/05

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