Der Deutschlandbesuch einer repräsentativen kasachischen Delegation unter der Leitung des Ersten Stellvertretenden Premierminister Roman Sklyar wurde mit einem Besuch in der bayerischen Landeshauptstadt fortgesetzt. Das deutsche Bundesland drückte dabei großes Interesse an einer Intensivierung der Beziehungen zu Kasachstan aus.

Im Rahmen des Besuchs traf Roman Sklyar mit dem Stellvertretenden Ministerpräsidenten Bayerns, Minister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie Hubert Aiwanger und dem Bayerischen Staatsminister für Europaangelegenheiten und Internationales Eric Beißwenger zusammen.

Während des Treffens mit Eric Beißwenger, das im Gebäude der Bayerischen Staatsregierung stattfand, wurden Fragen der Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen den Regierungen Kasachstans und Bayerns besprochen.

Bayern bereit zur Unterstützung

Eric Beißwenger betonte das große Interesse Bayerns am weiteren Ausbau der umfassenden wirtschaftlichen und humanitären Beziehungen zu Kasachstan und erklärte seine Bereitschaft, entsprechende Initiativen zu unterstützen.

Während des Treffens mit Hubert Aiwanger tauschten sich die Parteien über den Stand der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen Kasachstan und Bayern aus und erörterten die Perspektiven für deren weitere Entwicklung.

Hubert Aiwanger verwies auf die beeindruckende Entwicklung Kasachstans und die Fortschritte bei der Diversifizierung der Wirtschaft, die gute Chancen für bayerische Unternehmen bieten. Hervorgehoben wurde insbesondere die Komplementarität der Volkswirtschaften Kasachstans und Bayerns, die zu einem hohen Interesse der Wirtschaft an der Entwicklung einer für beide Seiten vorteilhaften Zusammenarbeit führt. Ein wichtiger Schritt in diesem Zusammenhang wird die Aufnahme einer Direktflugverbindung von Schymkent nach München sein, die für Ende Mai 2025 geplant ist (wir berichteten – Anm. d. Red.).

Darüber hinaus hielten Roman Sklyar und Hubert Aiwanger Vorträge im Rahmen des am selben Tag stattfindenden Runden Tisches zum Thema „Kasachstan-Bayerischer Wirtschaftsdialog. Kasachstan als Partner für industrielle und landwirtschaftliche Technologien und Logistik“. An der Veranstaltung nahmen rund 70 Führungskräfte bayerischer Unternehmen teil.

Bayerische Unternehmen interessiert an Kasachstan

Vertreter von Unternehmen wie Horsch, Linde Gas AG und Rhenus berichteten über ihre Erfahrungen bei der Aufnahme und Weiterentwicklung der Geschäftstätigkeit in Kasachstan sowie über ihre Einschätzung der finanziellen und geschäftlichen Möglichkeiten in diesem Land.

Hubert Aiwanger würdigte in seiner Rede die engen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen dem Freistaat Bayern und Kasachstan. Kasachstan sei heute der wichtigste Handelspartner Bayerns unter den GUS-Staaten und der zentralasiatischen Region.

Der Erste Vizepremier Roman Sklyar führte auch Gespräche mit Bertram Brossardt, dem Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., die den Runden Tisch mitorganisiert hatte.

Bayern ist das nach seiner wirtschaftlichen Leistung führende Bundesland Deutschlands. Im Jahr 2024 betrug sein BIP fast 800 Milliarden Dollar (im Vergleich dazu beträgt das BIP Gesamtdeutschlands 4,5 Billionen), womit es weltweit auf Platz 22 vor Ländern wie Argentinien, Südafrika, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Schweden, Israel, Österreich und Belgien liegen würde.

Laut deutscher Statistiken erreichte der Handel zwischen Kasachstan und Bayern im Jahr 2024 ein Volumen von 4,7 Milliarden Euro, was fast der Hälfte des gesamten Handelsvolumens zwischen Kasachstan und Deutschland entspricht. Die Hälfte der bayerischen Erdölimporte wird durch Erdöl kasachischen Ursprungs gedeckt.

Während Kasachstan für Deutschland auf Platz 43 der Handelspartner steht, ist es für Bayern auf dem Platz 21. Bei den Importen nach Bayern liegt Kasachstan sogar auf Platz 15 und damit noch vor Belgien, der Türkei, Japan, Vietnam und Südkorea.

Quelle: gov.kz

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