Kasachstan hat es geschafft, den Abwärtstrend bei ausländischen Direktinvestitionen zu brechen, der sich im Zuge der Pandemie entwickelt hatte. Laut der kasachischen Nationalbank konnte dabei sogar das Vor-Corona-Niveau fast wieder erreicht werden.

Insgesamt machten die Direktinvestitionen demnach ein Volumen von 23,7 Milliarden US-Dollar aus. Gegenüber dem Vorjahreswert (2020) von 17,2 Milliarden US-Dollar entspricht das einem Anstieg von 37,7 Prozent. 2018 und 2019, in den letzten beiden Jahren vor Ausbruch der Pandemie, lag das Volumen mit 24,3 bzw. 24,4 Milliarden US-Dollar nur leicht über dem Niveau von 2021; 2017 lag es mit 20,9 Milliarden deutlich darunter.

Aufgelistet nach Herkunftsländern, ergeben sich in der Top-10-Liste der wichtigsten Investoren nur wenige Veränderungen. Die Plätze 1 bis 5 blieben gleich, wobei die Niederlande mit Investitionen im Wert von 7 Milliarden US-Dollar in die kasachische Wirtschaft deutlich führend waren. Es folgten die USA (2,8), die Schweiz (2,6), Russland (1,9) und China (1,8). Von den weiteren europäischen Ländern schafften es noch Großbritannien und Frankreich unter die ersten zehn.

Deutschland investiert eher in der Breite

Deutschland hingegen ist in der Top-10-Liste der Herkunftsländer von Direktinvestitionen nicht vertreten. Dafür stellt Deutschland über viele Sektoren hinweg eine diversifizierte Gruppe von Investoren – etwa auch im medizinischen und industriellen Bereich -, während andere Länder sich stark auf den Rohstoffsektor konzentrieren. Insgesamt gibt es ca. 25 nennenswerte deutsche Investitionen.

Nach Sektoren war das höchste Wachstum an Direktinvestitionen im Bereich der Landwirtschaft zu beobachten. Dort stieg das Volumen 2021 gegenüber dem Vorjahr um das 2,8-Fache, gefolgt vom Dienstleistungssektor, wo es um das 2,6-Fache nach oben ging. Im IT- und Telekommunikationssektor war ein Anstieg um 80,1 Prozent gegenüber 2020 zu beobachten, im Bereich der Energieversorgung um 68,3 Prozent. Deutlich mehr wurde mit 65,4 Prozent auch in den Industriesektor investiert.

Kasachstan laut Ratingagentur mit stabilem Ausblick

Die internationale Ratingagentur S&P hat unterdessen das Kreditrating für Kasachstan auf BBB- mit dem Ausblick „Stabil“ belassen. S&P erwartet, dass Kasachstans stabile fiskale Position sowie das große Volumen an internationalen Reserven die Folgen des wirtschaftlichen Absturzes in Russland in den kommenden zwei Jahren neutralisieren werden.

Zugleich gehen die Experten davon aus, dass die Reserven des Landes schrumpfen werden infolge des Bestrebens, die Landeswährung zu stützen. Das anhaltend hohe Preisniveau bei Öl und Gold wiederum würde dafür sorgen, dass Kasachstan externe Schocks leicht abfedern könne. Mit Blick auf die Tätigkeit von kasachischen Banken geht die Ratingagentur von „begrenzten Auswirkungen“ aus.

cstr.

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