Zum 100-jährigen Bestehen der Sportgemeinschaft „Dynamo“ in Almaty wurden am Mittwoch drei Gedenktafeln enthüllt. Eine davon erinnert an den kasachstandeutschen Trainer Eduard Airich, dessen Name bis heute für Disziplin, sportliche Exzellenz und menschliches Format steht. An der feierlichen Zeremonie nahmen neben ehemaligen Weggefährten auch junge Sportlerinnen und Sportler teil. Sie zeigten, dass das Vermächtnis Airichs weiterlebt.
Geboren 1918 in einer wolgadeutschen Familie, wurde Airich während der Stalinzeit nach Sibirien deportiert. Trotz widriger Umstände fand er seinen Weg in den Sport und wurde in den 1960er Jahren zum prägenden Kopf von „Dynamo Almaty“. Mit viel Weitblick, Disziplin und pädagogischem Feingefühl formte er aus einem jungen Team eine der erfolgreichsten Feldhockey-Mannschaften der Sowjetunion. Unter seiner Leitung gewann „Dynamo Almaty“ 1977 überraschend die sowjetische Meisterschaft, ein Jahr später folgte der Sieg im Europapokal der Vereine. Auch in der Nationalmannschaft hinterließ er bleibende Spuren.
Dutzende Spieler, viele von ihnen ebenfalls deutscher Herkunft, führte er zur sportlichen Reife. Dabei galt Airich stets als ein Taktiker mit hoher sozialer Verantwortung – ein Trainer, der nicht nur sportliche Erfolge, sondern auch die menschliche Entwicklung in den Mittelpunkt stellte. Eduard Airich starb 1993 in Almaty. Eine Straße in der Stadt, eine Gedenktafel an seinem ehemaligen Wohnort und die neu enthüllte Gedenktafel erinnern auch in der Zukunft an das Lebenswerk dieses großen Trainers.