Haben Sie schon bemerkt, dass es deutsche Produkte der Marke „Knauf” unter anderem auch in unserem Baumarkt „OBI“ gibt? Was ist das für ein Unternehmen? Welche Erfolgsgeschichte steckt hinter dieser Firma? Wir jungen Redakteure des 18. Gymnasiums aus Almaty entschieden uns, den Betrieb in der Nähe von Kaptschagai zu besuchen und alle Fragen persönlich an Oleg Sotnikow, den Geschäftsführer von „Knauf Gips Kaptschagai”, zu stellen.

Hinter „Knauf” verbirgt sich ein führender europäischer Hersteller von Gipskartonplatten und anderen Baumaterialien. Seine Geschichte reicht bis in das Jahr 1932 zurück, als die zwei Brüder Alfons und Karl Knauf das Familienunternehmen gründeten. Im Laufe der letzten Jahrzehnte entwickelte sich das Unternehmen so, dass es inzwischen schon 200 Betriebe in mehr als 34 Ländern von Europa, Amerika und Asien gibt. „Knauf“ Kasachstan entstand im Jahr 2003. Im Sommer 2019 sprachen wir ausführlich mit dem Geschäftsführer Oleg Sotnikow nach einem Betriebsrundgang.

Herr Sotnikow, wie kam es zur Etablierung des Unternehmens in Kasachstan?

Nach einer langen Planungsphase erhielten wir im Jahr 2001 grünes Licht für den Bau des Werkes. Im Jahr 2003 liefen dann die ersten Gipskartonplatten vom Band.

Wie viele Beschäftigte hat das Werk heute und in welchem Rhythmus arbeiten sie?

Das Werk hat zwischen 201 und 250 Beschäftigten. Unser Arbeitstag beginnt um 8 Uhr und geht bis 17 Uhr. Am Samstag arbeiten wir bis 12 Uhr.

Bei der Herstellung von feuerfesten und feuchtigkeitsabweisenden Platten setzt „Knauf“ auf eine trockene Bauart. Wozu?

Es erleichtert vor allem den Wohnungsbau. Mit unserem Gipskarton erleichtert man die Phase des Aufputzes, und man hat sehr schnell qualitativ hochwertige Aufbauten mit glatten Flächen. Zudem sind die Schallschutzwerte, der Feuerwiderstand und die Feuchtigkeitsresistenz dieser Platten beispielhaft.

Wir haben auch das Ausbildungszentrum ihres Betriebes besucht und hatten Glück, beobachten zu können, wie die Studenten ausgebildet werden. Wie funktioniert bei ihnen die Ausbildung?

In dem Ausbildungszentrum kann sich jeder, der möchte, ausbilden lassen: Schüler, Studenten, Spezialarbeiter oder angehende Lackierer, private Bauunternehmer oder Haustechniker einer Bauholding sowie die Auszubildenden der baulichen Bildungsträger. Unsere Zentren sind mit moderner Technik, neustem Lehrmaterial und praktischen Bereichen mit Mustern von Konstruktionen ausgestattet. Der Prozess der Ausbildung besteht aus zwei Teilen: der Theorie und der Praxis.

Der theoretische Teil konzentriert sich auf die Untersuchung der Eigenschaften von Materialien und Konstruktionen, ihre Qualität und Verwendungsmöglichkeiten. Der praktische Teil, dem man sich die meiste Zeit widmet, wird von Meister-Mentoren betreut. Er ermöglicht den Schülern, selbständig Bauarbeiten sowohl auf Modellebene als auch als reales Bauvorhaben durchzuführen. Die Ausbildung erfolgt nach kurzfristigen Standardprogrammen von ein bis fünf Tagen. Neben den Basisprogrammen gibt es spezielle Programme, die auf die Besonderheiten der Region und den konkreten Kunden mit unterschiedlicher Kompetenz und Arbeitserfahrung ausgerichtet sind.

Ihre Schüler und Studenten werden in Ihrem Ausbildungszentrum toll gefördert. Stellen Sie sich auch dem internationalen Wettbewerb?

Ja, unser Unternehmen hat in der Vergangenheit bei den „WorldSkills“, der Weltmeisterschaft der Berufe, teilgenommen. Dabei waren wir mehrmals erfolgreich: bei der Meisterschaft „EuroSkills“ 2016 in der Schweiz mit der Medaille und dem Zertifikat „The Best Nation“; bei der Meisterschaft „WorldSkills“ 2017 in Krasnodar mit dem 2. Platz; bei der Weltmeisterschaft „WorldSkills“ 2017 in Abu Dhabi mit der Medaille und dem Zertifikat „The Best Nation“.

Wie wichtig ist Ihnen die Nachhaltigkeit bei der Herstellung ihrer Produkte?

„Knauf“ ist Marktführer bei der Herstellung von Gipsplatten. Wir garantieren, dass sie sicher sind und unbedenklich für die Gesundheit. Die Produktion von „Knauf“ ist umweltfreundlich, innovativ, energiesparend und entspricht den Standards von morgen.

In welche Länder und Regionen von Kasachstan liefert „Knauf“ seine Produkte?

Heute ist „Knauf“ größter deutscher Investor in der baulichen Sparte hochwertiger Produkte von Kasachstan. Sie werden in Kasachstan, Tadschikistan und Kirgisistan vermarktet.

Was macht «Knauf» für seine Mitarbeiter?

Das Unternehmen «Knauf» hat zum Beispiel eine eigene Fußballmannschaft. Alle Spieler sind Arbeiter und Arbeiterinnen des Unternehmens und beschäftigen sich mit Ihrer Lieblingssportart in der Freizeit. Bei dem Unternehmen werden korporative Minifußball-Turniere zwischen den Betrieben von Ländern der GUS organisiert. Mithilfe der Sportwettbewerbe haben die Arbeiter die Möglichkeit, sich entsprechend der Grundsätze Partnerschaft, Arbeitstreue, Erfolgsstreben positiv in unsere Gemeinschaft zu integrieren.

Für die Höherqualifizierung unserer Mitarbeiter organisieren wir zahlreiche Seminare, an denen sowohl internationale als auch kasachstanische und russische Experten teilnehmen. Um die Kommunikation mit den ausländischen Kollegen zu verbessern, bieten wir unseren Mitarbeitern die Möglichkeit, die Niveaustufe von Deutsch und/oder Englisch zu erhöhen. Wichtig ist auch zu sagen, dass unsere Deutsch sprechenden Mitarbeiter die Chance haben, in Deutschland ein Praktikum zu machen.

Was würden Sie den heutigen Schülern in Kasachstan wünschen?

Ich wünsche den Schülern, dass sie die richtige berufliche Entscheidung treffen. Denn nur auf ehrlichen Wegen und mit harter Arbeit kann man vorankommen und alle Hindernisse überwinden. Viel Glück beim Erreichen Ihrer Ziele!

Vielen Dank für das Gespräch. Wir wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg.

Das Gespräch führten Daria Losa, Eleni Popandopulo und Dilana Mustafajewa.

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