Das fünfte Jahr in Folge ist die Zahl der Spätaussiedler gestiegen. Insgesamt kamen 7.059 Menschen im Jahr 2017 nach Deutschland. Die Spitzenplätze der Emigrationsländer belegen Russland mit 3.116 und Kasachstan mit 2.690 Menschen.
Gründe hierfür liegen zum einen in den gelockerten Voraussetzungen für die Anerkennung als Spätaussiedler seit 2013. Andererseits hat sich aufgrund des stetig sinkenden Ölpreises die wirtschaftliche Situation in beiden Ländern erheblich verschlechtert.
Der Historiker Alfred Eisfeld, selbst russlanddeutscher Herkunft, konstatiert, dass die meisten Spätaussiedler gut integriert seien. Er lehnt auch die Bezeichnung Migranten ab: „Das ist völlig verkehrt, da es sich nicht um Personen handelt, die von hier nach dort wandern, sondern um eine Rückwanderung in die historische Heimat.“ Die Spätaussiedler selbst sehen sich als Deutsche und wurden auch in der Sowjetunion von ihrer Umgebung als Deutsche gesehen, meinte er in einem Interview mit dem Schweizer RF. (ogl)