Am 5. April 2025 verwandelte sich die Kulturfabrik Moabit in Berlin in einen Treffpunkt für Zentralasienfans: Die Community Novastan lud zur großen Nauryz-Feier ein – dem traditionellen Frühlings- und Neujahrsfest, das in vielen Ländern Zentralasiens und in Iran gefeiert wird. Besonders groß war die Vielfalt der eingeladenen Künstler:innen: Musiker:innen aus Zentralasien sorgten mit klassischen Werken sowie persisch und arabisch inspirierten Melodien für eine mitreißende Atmosphäre und spiegelten damit die kulturelle Vielfalt der Region wider.

Das Programm bot eine abwechslungsreiche Mischung aus traditioneller und moderner Musik – von klassischen Klängen bis zu elektronischen Beats, die perfekt zum fröhlichen Anlass des Nauryz-Festes passte.

Novastan ist das einzige europäische Medium, das sich ausschließlich mit Zentralasien beschäftigt. Es veröffentlicht Nachrichten auf Deutsch, Englisch und Französisch. Die Community besteht aus engagierten Menschen in Berlin und Paris, die gemeinsam Projekte und Veranstaltungen rund um die zentralasiatische Region realisieren.

Im Interview mit Makhkam Khamidov, einem der Organisatoren der Nauryz-Feier, der auch zu den aktivsten Vereinsmitgliedern zählt, wurde deutlich, wie wichtig solche Events für das gesamte Team des Novastan-Vereins sind. Makhkam stammt aus Usbekistan und lebt seit über fünf Jahren in Berlin, wo er Politikwissenschaften studiert hat. Seit mehr als zwei Jahren organisiert er die „Dance with the Stans“-Partys mit und ist seit Anfang 2025 auch Vorstandsmitglied von Novastan e.V.

Makhkam, kannst du uns mehr über das Organisationsteam erzählen? Wer sind die Menschen hinter den Kulissen, und wie habt ihr zueinandergefunden?

Die Party „Dance with the Stans“ wird – mit Ausnahme der Corona-Jahre – seit über acht Jahren ein- bis zweimal jährlich von Novastan organisiert. Ich bin zu einem bereits etablierten Team gestoßen. Neben Vorstandsmitgliedern sind auch andere engagierte Mitglieder im Orga-Team aktiv. Doch mitmachen kann jede:r: Wir freuen uns immer über kreative Köpfe, die bei der Planung und Umsetzung der nächsten Partys mithelfen wollen.

Warum habt ihr das diesjährige Event dem Nauryz-Fest gewidmet? Was bedeutet der Feiertag für dich persönlich?

Für mich ist jede DwtS-Party etwas Besonderes – genauso wie Nauryz. Die Idee, das Event mit Nauryz zu verbinden, entstand bereits 2020. Damals hatte das Orga-Team eine entsprechende Party geplant, aber Corona machte uns einen Strich durch die Rechnung. Dieses Jahr wollten wir die Idee wieder aufleben lassen. Sumalak, Plov und Frühlingsgefühle – es war der perfekte Anlass. Rückblickend sind wir alle froh über diese Entscheidung.

Gab es besondere Herausforderungen bei der Organisation? Oder vielleicht auch Überraschungen?

Ein großer Vorteil ist, dass wir unsere Partys immer am selben Ort veranstalten und dabei auf langjährige Partner zählen können: die Kulturfabrik Moabit, das Slaughterhouse und der Filmrauschpalast – ein riesiges Dankeschön an sie! Eine Herausforderung war in diesem Jahr die Organisation einer Filmvorführung mit Kurzfilmen aus Zentralasien vor der eigentlichen Party. Für die Auswahl passender Filme für das Berliner Publikum war die Zeit ziemlich knapp bemessen. Dank der Unterstützung unseres Teams und der kasachischen Filmemacherin Malika Mukhamejan haben wir es aber geschafft.

Wie hat das Berliner Publikum auf das Event reagiert? Wer war vor Ort?

Die DwtS-Partys ziehen sowohl Menschen aus Zentralasien als auch ein breiteres Berliner Publikum an. Auch dieses Mal gab es viel positives Feedback. Für viele aus Zentralasien ist es ein Stück Heimat – für andere eine tolle Gelegenheit, in diese besondere Atmosphäre einzutauchen. Was alle verbindet: Tanzen, gute Vibes und mitreißende zentralasiatische und elektronische Musik.

Was ist euer übergeordnetes Ziel mit diesen Veranstaltungen? Geht es euch mehr um internationalen Austausch oder lokale Vernetzung?

Unser Fokus liegt eher auf dem Lokalen und dem Persönlichen. Wir wollen Räume schaffen, in denen sich Menschen mit Bezug zu Zentralasien begegnen und austauschen können – in einer offenen, einladenden Atmosphäre. Musik, Tanz und gemeinsames Feiern bieten dabei den kulturellen Rahmen. „Dance with the Stans“ ist auch eine Plattform, um neue Freundschaften zu schließen, vor allem für Menschen, die neu in Berlin sind. Viele erzählen, dass sie hier nicht nur gefeiert, sondern auch Menschen kennengelernt haben, mit denen sie weiterhin in Kontakt geblieben sind. Es geht also um Begegnung, Zugehörigkeit – und darum, einander zu stärken.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Darya Koppel.

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