Wohlverdienter Lohn für harte Arbeit: 111 Kasachstaner erhielten in diesem Jahr ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Die meisten Stipendiaten, nämlich 82, werden Deutschland erstmals im Rahmen eines Hochschulsommerkurses besuchen. Anfang Juni übergaben Generalkonsul Dr. Gerold Amelung und die Leiterin des DAAD Informationszentrums Eva Portius die Stipendienurkunden im Rahmen einer feierlichen Zeremonie an der Deutsch-Kasachischen Universität (DKU).

/Bild: Olesja Klimenko. ‚Generalkonsul Dr. Gerold Amelung und die Leiterin des DAAD Informationszentrums in Almaty Eva Portius übergeben die Stipendienurkunde an Karakos Nurmuchanbetowa. ‚/

Generalkonsul Gerold Amelung wies in seiner Ansprache darauf hin, dass nicht im Wissen, sondern im Handeln dass große Ziel der Bildung läge. Er ermutigte die DAAD-Stipendiaten, ihr Wissen, das sie in Deutschland erwerben, bei ihrer Rückkehr nach Kasachstan auch aktiv in der Praxis anzuwenden. Das hat Karakos Nurmuchanbetowa, 25, auch vor. In Kasachstan hat sie theoretische Physik studiert. Ihr DAAD-Stipendium für ein Masterstudium in erneuerbaren Energien an der Universität Oldenburg möchte sie nutzen, um Wissen zu erwerben, das in ihrer Heimat sehr gefragt ist.

„In Kasachstan wird das Öl nicht ewig fließen“, sagt sie in Englisch. In dieser Sprache wird sie auch in Deutschland studieren. Mit dem Deutschlernen hat sie erst kürzlich begonnen. Der DAAD unterstützt die englischsprachigen Bewerber darin, Deutsch zu lernen, indem er ihnen zwei bis viermonatige Deutschkurse und Online-Deutschlernangebote finanziert.

Auf ehrliche Weise neue Kenntnisse erwerben

111 Stipendien vergab der DAAD dieses Jahr an Kasachstaner – 82 Stipendien für die Teilnahme an Hochschulsommerkursen, acht für ein Semesterstudium, elf für die Teilnahme an einem Masterprogramm, drei für die Teilnahme an einem Doktorandenprogramm und die restlichen für Forschungsaufenthalte von kasachstanischen Wissenschaftlern in Deutschland. „Aus Almaty stammen 33 der Stipendiaten, aus Astana 11 und aus den übrigen Städten Kasachstans im Durchschnitt zwölf Stipendiaten“, sagt Eva Portius, die Leiterin des DAAD Informationszentrums in Almaty, die nach sechs Jahren in Kasachstan demnächst selbst nach Deutschland zurückkehren wird. Insgesamt hat der DAAD in den letzten sechs Jahren mehr als 900 Kasachstaner in verschiedenen Programmlinien gefördert.

„Ein DAAD-Stipendium bietet die Möglichkeit, auf ehrliche Weise, ohne Geld und ohne Bekanntschaften, neue Kenntnisse zu erwerben und dabei auch seine Persönlichkeit weiterzuentwickeln“, sagt Olessya Berezhnaya, 33. Sie besuchte Deutschland zum ersten Mal, um in einer Forellenzucht ein Betriebspraktikum zu absolvieren und forschte später an der Universität Hohenheim. „Dort erfuhr ich, wie es ist, in einem Umfeld zu forschen, in dem man seinen Studienplan selbst zusammenstellt und nichts diktiert wird“. Nun gibt sie ihr Wissen als Hochschuldozentin an der Nationalen Agraruniversität in Almaty an ihre Studenten weiter.

Von Christine Karmann

Teilen mit: