Papst Franziskus ist am Dienstag in Kasachstan eingetroffen. Zum ersten Mal überhaupt besucht das 85-jährige Oberhaupt der Katholischen Kirche die Region Zentralasien. In der kasachischen Landeshauptstadt nimmt Franziskus am heutigen Mittwoch am 7. Kongress der Vertreter der Welt- und traditionellen Religionen teil. Außerdem besucht der Papst die katholische Gemeinde Kasachstans. Das offizielle Motto seiner Reise: „Botschafter des Friedens und der Einheit“.

Wenig verwunderlich also, dass die seit Februar andauernden Kampfhandlungen in der Ukraine viel Raum in der ersten Ansprache des Papstes einnahmen. Franziskus sprach in diesem Zusammenhang von einem „wahnsinnigen und tragischen Krieg, der durch die Invasion der Ukraine ausgelöst worden ist“. Er komme, „um den Schrei der Vielen zu verstärken, die um Frieden flehen“.

Mit Blick auf Kasachstan lobte Franziskus ausdrücklich den Verzicht des Landes auf Atomwaffen sowie seine Bemühungen, im Rahmen einer grüneren Energie- und Umweltpolitik unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu werden. Zudem nannte er Kasachstan ein einzigartiges multiethnisches, multikulturelles und multireligiöses Labor mit der „Berufung, Land der Begegnung zu sein“. Eine gesunde weltanschauliche Neutralität, die die wertvolle und unersetzliche Rolle der Religion anerkenne und dem Extremismus, der sie zerstört, entgegenwirke, sei eine wesentliche Voraussetzung für die Gleichbehandlung aller Bürger.

Tokajew erinnert an frühere Papst-Reise

Kasachstans Präsident Kassym-Schomart Tokajew, der Papst Franziskus empfing, bedankte sich für dessen Kommen. „Ihr erster apostolischer Besuch in Kasachstan und im Allgemeinen in der Region Zentralasien erfüllt die Herzen meiner Landsleute, unabhängig von ihrer Religion, mit großer Freude und guten Wünschen“, so der Staatschef am Dienstag. „Ich betrachte Ihren Besuch als ein anschauliches Beispiel geistlicher Führung im Interesse von Wohlstand und Gerechtigkeit. Es ist sehr symbolisch, dass die historische Wallfahrt des hl. Johannes Paul II. nach Kasachstan im September 2001 vor dem Hintergrund eines tiefen Schocks stattfand, der die Welt nach den Anschlägen vom 11. September in den Vereinigten Staaten erfasste.“

Auch Präsident Tokajew betonte im Laufe des Empfangs die Tatsache, dass die Ankunft des Papstes vor dem Hintergrund ernsthafter Spannungen auf der internationalen Bühne und negativer Trends in der geopolitischen Lage in der Welt stattfindet.

DAZ

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