Das Kulturministerium der Republik Tadschikistan und das Staatliche Puppentheater Duschanbe laden vom 25. September bis 2. Oktober 2007 zum Puppentheaterfestival „Tschadori Chajol“ („Der Traumvorhang“) ein. Nicole Marquardt, DAZ-Korrespondentin in Duschanbe, sprach aus diesem Anlass mit Kenja Ubrochimow, dem Direktor des Theaters.

Welches Ziel verfolgt das Festival und was wird zu sehen sein?

Es soll eine kulturelle Veranstaltung des Landes Tadschikistans werden, ein Kulturfest. Aus zwölf verschiedenen Ländern sind Ensembles eingeladen, die ihre Stücke und Spielweisen vorstellen. Das Festival soll dem künstlerischen Austausch der Künstler unterschiedlicher Nationen dienen. Wir haben schon Zusagen von Ensembles aus Frankreich, Kasachstan und Kirgisistan. Jedes professionelle Puppentheaterensemble kann an unserem Fest teilnehmen. Wir suchen noch Puppenspieler. Sollte es zum Beispiel in Kasachstan Gruppen geben, können sie sich gern bei uns anmelden. Wir sind nur leider nicht in der Lage, unseren Teilnehmern die Anfahrtskosten nach Tadschikistan bezahlen. In Duschanbe übernehmen wir für alle Teilnehmer die Verpflegungs- und Übernachtungskosten. Für die Reisekosten, vor allem Flüge aus dem Ausland, fehlen uns jedoch die finanziellen Mittel. Vielleicht finden wir für das nächste Jahr noch Möglichkeiten.

Wo werden die vielen internationalen Gäste auftreten?

Unser Theater besitzt zwei Bühnen. Eine kleine Spielbühne im Erdgeschoss und eine große Theaterbühne im ersten Stock. Dort gibt es genug Raum und eine große Bühne. Wir beginnen jetzt schon mit den Vorbereitungen für das Festival, damit bei der Eröffnung am 25. September alles fertig ist.

Herr Ubrochimow, seit wann gibt es das Staatliche Puppentheater in Duschanbe?

Das Theater wurde 1985 gebaut. Das erste Puppentheaterstück wurde am 7. September 1985 uraufgeführt, unter der Leitung des heute noch bei uns arbeitenden künstlerischen Leiters Safar Rizojewitsch. Das Stück hatte den Titel: „Sargusaschti Nanuk“ („Die Abenteuer von Nanuk“). Die Geschichte entstand nach einem Buch von Wanschir Kojonow. Im Laufe der 22 Jahre entstanden verschiedene Stücke an unserem Theater, sie werden auch heute noch in der russischen und tadschikischen Sprache aufgeführt. Unser Ensemble war in vielen Ländern mit Gastspielen unterwegs, in Deutschland, der Schweiz, in der Mongolei, in Pakistan, im Iran und in Russland. Auf vielen Festivals haben wir tadschikische Puppenspielkunst, unser Stück „Arisak“ („Braut“), gezeigt. „Arisak“ bestand zuerst aus Musik, dann Tanz und zum Schluss dem Puppenspiel. Diese Spielweise haben wir auf vielen Festivals gezeigt, vor allem in den asiatischen Ländern, auch in China.

Wie viele Puppenspieler arbeiten im Moment hauptberuflich an ihrem Theater?

Früher hatten wir 20 feste Puppenspieler, ein richtiges Ensemble. Eine Schauspielschule zur Ausbildung gibt es in Tadschikistan nicht. Alle Puppenspieler werden von den zwei am Theater tätigen Regisseuren ausgebildet, einer von ihnen ist der künstlerische Leiter Safar Rizojewitsch, der das Puppentheater auch gegründet hat. Eine nachrückende junge Generation gibt es seit dem Krieg nicht mehr. Die besten Puppenspieler sind aus Tadschikistan ausgewandert. Zwei von ihnen leben in Deutschland. An unserem Theater sind im Moment noch acht Puppenspieler, leider nicht mehr viele. Ab September jedoch bildet der künstlerische Leiter wieder Studenten im Puppenspiel aus und wird mit Ihnen auch ein neues Stück für das Festival vorbereiten.

Herr Ubrochimow, dann wünsche ich Ihnen alles Gute und viel Erfolg für das Puppentheaterfestival.

17/08/07

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