Das Spezialgebiet des Unternehmens Skywin sind Fenster-, Fassaden- und Solartechnik. Robert Vogel berichtet über das 26 Mann starke Unternehmen mit Sitz in Almaty, das eine Tochter des deutschen Schüco-Konzerns ist. 

„Der Name Skywin steht für ‚moderne Gebäudehüllen’. Wir sind Markenführer!“ sagt der Technische Direktor Stefan Unger selbstbewusst. Das deutsche Unternehmen, mit Stammsitz in Bielefeld, vertreibt weltweit Fenster-, Fassaden- und Solartechnik. „Wir scheuen die Konkurrenz nicht! Es gibt im kasachischen Bausektor türkische Konkurrenten, die ähnliche Produkte günstiger anbieten, allerdings in einer weitaus schlechteren Qualität als wir“, so der Vertriebsbeauftragte weiter.

Den kasachischen Markt erobern

Der Schüco-Konzern ist in über 70 Ländern mit 4.600 Mitarbeitern vertreten, und der jährliche Umsatz beträgt rund 1,5 Milliarden Euro. Er gehört zu den Marktführern bei effizientem Energiemanagement, Steuerung des Innenraumklimas sowie beim Schutz vor Außeneinflüssen wie Lärm, Hitze, Kälte oder Sonneneinstrahlung. „Die Entwicklung und Realisierung von Systemen für moderne Gebäudehüllen ist die Unternehmensidee von Schüco. Sie umfasst Fassaden, Glasdächer, Fenster, Türen sowie Gebäude- und Solartechnologie“, sagt der in Bielefeld studierte Stefan Unger. Um auf dem Markt in Kasachstan flexibel zu sein, habe man die Lizenz dem Unternehmen Skywin übertragen. Die Firma hat sich vor drei Jahren in Kasachstan angesiedelt. In Almaty ist Skywin im Geschäftsgebäude auf dem Platz der Republik 15 im vierten Stock zu finden. Der zuvor bei Schüco angestellte Stefan Unger sagt: „Das 26 Mann starke Unternehmen nutzte die Chance und hat sich erfolgreich in Kasachstan etabliert“. Neben drei Geschäftsstellen in den kasachischen Städten Astana, Almaty und Atyrau, hat Skywin in diesem Jahr Zweigstellen in den zentralasiatischen Staaten Kirgisistan, Turkmenistan und Tadschikistan eröffnet. „Trotzdem bleibt Kasachstan aufgrund seines Baubooms sowie des anhaltenden Wirtschaftswachstums der attraktivste Markt zum Vertrieb der Schücu-Produkte“, betont der Technische Direktor. „Das Geld ist im Land. Nun müssen die Produkte an den Mann gebracht werden“, so Unger weiter. Deshalb setzt die Unternehmensführung alles daran, um im kasachischen Staat weiter bekannt zu werden. „Sei es die Messebeteiligung des Unternehmens auf der Atyrau Build, der Astana Build, der Almaty KazBuild oder die alljährliche Organisation des Architektursymposiums in Almaty, überall sind wir vertreten“, betont der seit März letzten Jahres in Almaty wohnende Deutsche. „Außerdem sind in unseren Büros Prospektmaterialien und Ausstellungsstücke vorhanden“.

Startschwierigkeiten in Kasachstan?

„Bei der Gründung des Unternehmens gab es keine Behinderung durch den kasachischen Staat“, so Unger. Nun hofft Skywin auf die vom kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew versprochenen Steuererleichterungen, die er bei seinem Deutschlandbesuch ankündigte. „Ein genialer Schachzug war die Umwandlung der Firma in eine kasachische TOO“, sagt der Deutsche. „Jetzt kann Skywin endlich Produkte kaufen und verkaufen und die Ware eigenständig verzollen. Vor allem aus Kundensicht hat die Umwandlung nur Vorteile, da die Produkte ab sofort in der Landeswährung bezahlt werden können. Das war vorher nicht möglich “, betont Unger. Jetzt plant das Unternehmen verstärkt, hochqualifizierte Arbeitskräfte aus dem ingenieurwissenschaftlich-technischen Bereich zu rekrutieren. „Deshalb werden wir an den Hochschulen Ringvorlesungen und Seminare zum Thema ‚moderne Fassade’ anbieten“, erzählt Unger. „Wir brauchen einheimische Nachwuchsarchitekten. Allerdings ist der Ausbildungsstand in Kasachstan ungenügend, insbesondere die mangelhaften Fremdsprachenkenntnisse sind eine Katastrophe. Deshalb bilden wir selbst aus und bieten Traineeprogramme für Einheimische an. So bekommen wir Nachwuchs, der unseren Qualitätsanforderungen entspricht.“

Skywin im Höhenflug?

„Allein im Jahr 2006 gab es in Kasachstan über 100 laufende oder angehende Projekte unserer Firma mit einem Investitionswert von 20 Millionen Euro“, so Stefan Unger. Zu den Kunden gehören Großunternehmen wie die Firmen KUAT Corporation, Skytec, RomAlin, Rhodos und Privatkunden. Zu den Großprojekten der vergangenen Jahre gehören das Mega Center und die Goldenen Türme in Astana sowie das Akimat und der Wohnheimkomplex „White Fort“ in Almaty. Im privatwirtschaftlichen Bereich wurden Villen, Wohnhäuser und Geschäfte in Almaty von Skywin ausgestattet. „Skywin hat in Kasachstan bei der Solarzellentechnologie eine Vorreiterfunktion. Allerdings ist es schwierig, das Produkt in Almaty an den Kunden zu bringen aufgrund der starken Staubbelastung. Man müsste in regelmäßigen Abständen die Solarzellen reinigen lassen, was die Kosten erhöht“, sagt Stefan Unger. „Deshalb streben wir Kooperationen mit anderen Unternehmen und Wirtschaftsverbänden in Almaty an, um unsere Vertriebskanäle zu erweitern“.

 

16/03/07

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